Ophiacodon | ||||||||||||
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Ophiacodon mirus | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Oberkarbon (Kasimovium) bis Unterperm | ||||||||||||
305 bis 279,5 Mio. Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
Europa (England, Frankreich) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ophiacodon | ||||||||||||
Marsh, 1878 |
Ophiacodon ist eine ausgestorbene Gattung der frühesten Synapsiden („Pelycosauria“) und gehört zu deren am besten bekannten Vertretern. Fossile Überreste stammen unter anderem aus dem Unterperm von Nord-Texas. Der Name bedeutet ins Deutsche übersetzt „Schlangenzahn“.
Beschreibung
Ophiacodon waren sehr große Pelycosaurier, die 1,5 bis 2,5 Meter, spätere Formen bis zu 3,60 Meter lang wurden und wahrscheinlich zwischen 30 und 50 Kilogramm wogen. Die einzelnen Arten hatten bis zu ihrem Aussterben im Unteren Perm ständig an Körpergröße zugenommen.
Sie besaßen einen hoch aufragenden Schädel, der seitlich abgeflacht war. Der Kiefer nahm drei Fünftel der Schädellänge ein und war schmal, hoch und mit scharfen, relativ gleichförmigen Zähnen bestückt. Das Fehlen von großen Reißzähnen und die geringe Verknöcherung der Hand- und Fußgelenke führte zu der Annahme, dass sich Ophiacodon von Fischen ernährte und aquatisch in Flüssen und Seen lebte. Allerdings spricht der hohe Schädel gegen eine solche Lebensweise.
Charaktermerkmale
- Abgeflachte Finger- und Zehenknochen
- Augenorbital sehr hoch am Schädel
- Dem Supraoccipitale fehlt die seitliche Ausdehnung über das posttemporale Fenster.
- Oberhalb der Eckzähne des Oberkiefers befindet sich ein aufstrebender Vorsprung.
- Der Bereich vor der Zahnreihe am Flügelbein ist zahnlos.
- Die Rückenwirbel spannen zwischen dem Rippenhöcker und dem Rückenköpfchen des Wirbelkopfendes eine Knochenschicht auf.
Fundorte
Die Funde von Ophiacodon sind (bisher) auf Nordamerika und Europa beschränkt:
- England: Kenilworth-Brekzie – Cisuralium
- Frankreich: Unteres Perm von Autun – Ophiacodontiden
- Vereinigte Staaten:
- Arizona: Cutler-Formation – Cisuralium
- Colorado: Cutler-Formation – Cisuralium
- Kansas: Fort-Riley-Kalk, Chase-Gruppe – Cisuralium
- New Mexico: Cutler-Formation – Cisuralium
- Ohio: Green-Formation, Dunkard-Gruppe – Cisuralium
- Oklahoma: Ada-Formation – Pennsylvanium, Clyde-Formation, Wellington-Formation – Cisuralium
- Texas: Admiral-Formation, Belle-Plains-Formation, Clyde-Formation, alle Teil der Wichita-Gruppe – Cisuralium
- Utah: Cutler-Formation – Cisuralium
Systematik
Die sehr spezialisierte Gattung Ophiacodon gehört zur Familie der Ophiacodontidae, sie ist relativ artenreich:
- Ophiacodon grandis
- Ophiacodon hilli Romer, 1925
- Ophiacodon major Romer & Price, 1940
- Ophiacodon mirus Marsh, 1878 – Typart
- Ophiacodon navajovicus Case, 1907
- Ophiacodon retroversus Cope, 1878
- Ophiacodon uniformis Cope, 1878
Synonyme
Es bestehen mehrere Synonymbezeichnungen:
- Arribasaurus
- Diopaeus
- Poliosaurus
- Theropleura
- Therosaurus
- Winfeldia
- Schädel im American Museum of Natural History in New York
- Ophiacodon retroversus
- Fossil von O. retroversus
- Verschiedene Pelycosaurier: In der Mitte Ophiacodon
Siehe auch
Literatur
- Michael J. Benton: Paläontologie der Wirbeltiere. 2007, ISBN 3899370724
- Thomas S. Kemp: The Origin & Evolution of Mammals. Oxford University Press, Oxford 2005. ISBN 0198507615.
Einzelnachweise
- ↑ Palmer, D. (Hrsg.): The Marshall Illustrated Encyclopedia of Dinosaurs and Prehistoric Animals. Marshall Editions, London 1999, ISBN 1-84028-152-9, S. 186.
- ↑ Robert L. Carroll: Paläontologie und Evolution der Wirbeltiere, Seite 379, Thieme, Stuttgart (1993), ISBN 3-13774-401-6
- ↑ Unterpermische Pelycosaurier aus den englischen Midlands (PDF; 1,6 MB)
- ↑ John J. Stephens, Ophiacodon aus Ohio (PDF; 1,0 MB)
- ↑ Liste der Pelycosauriertaxa
Weblinks
- Palæos Ophiacodon