Der Orden Franz I. (ital. Real ordine di Francesco primo) war ein staatlicher Verdienstorden des Königreichs beider Sizilien.

Geschichte

Der Orden wurde am 28. September 1829 von König Franz I. gestiftet. Geehrt wurden „die Tugenden des bürgerlichen Lebens“, das heißt Verdienste in der Kunst und Wissenschaft, in der Landwirtschaft, in der Industrie sowie im Handel. Großmeister des Ordens war der jeweilige König beider Sizilien.

Die Ordensstatuten wurden von König Franz II. am 21. Dezember 1858 novelliert.

Im Rahmen der Annexion des Königreichs beider Sizilien durch das neugegründete Königreich Italien wurde der Orden 1861 aufgehoben. Gleichwohl wurde der Orden auch in der Folgezeit vom exilierten König Franz II. und nachfolgenden Prätendenten auf seinen Thron weiterhin verliehen.

Ordensklassen

Der Orden hatte ursprünglich fünf Klassen:

Per Statut vom 21. Dezember 1858 erfolgte die Stiftung einer weiteren Klasse und folgende Aufteilung:

  • Großkreuz
  • Großkordons
  • Kommandeur mit Stern
  • Kommandeur ohne Stern
  • Ritter I. Klasse
  • Ritter II. Klasse

Ordensdekoration

Der Orden besteht aus einem achtspitzigen weiß emaillierten Goldkreuz. In den Kreuzarmwinkeln sind je eine goldene Lilie eingefügt. Das Medaillon hat auf der goldenen Vorderseite die Initialen F. I. und darüber eine Krone. Umgeben ist alles von einem grün emaillierten Eichenkranz. Ein blau emaillierter kreisrunder Reif mit Goldrand umgibt alles und zeigt die Inschrift in goldenen Buchstaben: DE REGE OPTIME MERITO als Ordensdevise. Auch die Rückseite zeigt eine Inschrift die von einem grün emaillierten Eichenkranz umgeben ist: FRANCISCUS IUS INSTITUIT MDCCCXXIX (1829). Eine goldene Königskrone bildet über dem Ordenskreuz nach oben den Abschluss.

Ordensband und Trageweise

Das Ordensband ist rot mit einem blauen Streifen auf beiden Seiten. Großkreuzer und Komturen trugen das Ordenskreuz um den Hals. Die I. Klasse trug zusätzlich einen Ordensstern auf der linken Brustseite. Der Stern ähnelt der großen Dekoration: Kreuzarme in Silber und die Lilien in Gold. Das Medaillon auf der Vorderseite ist auch gleich, aber die über dem großen Ordenskreuz befindliche Krone entfällt. Die Ritter hefteten sich die Auszeichnung an die linke Brustseite oder ins Knopfloch. Die Ordensbandbreite schwankte von breit nach schmal entsprechend der Klasse.

Literatur

  • Orden Franz des Ersten. In: Gothaischer genealogischer Hof-Kalender auf das Jahr 1837. Justus Perthes, Gotha 1837, S. 63.
  • Orden Franz’ I. In: J. G. Gruber (Hrsg.): Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaft und Künste. F. A. Brockhaus, Leipzig 1848, Erste Section, 48. Teil, S. 39.

Einzelnachweise

  1. H. Schulze: Chronik sämmtlicher bekannten Ritter-Orden und Ehrenzeichen, welche von Souverainen und Regierungen verliehen werden, nebst Abb. der Decorationen. Band 2, Lindow, Berlin 1870, S. 433 f.
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