Orferode
Koordinaten: 51° 15′ N,  56′ O
Höhe: 305 m ü. NHN
Fläche: 3,72 km²
Einwohner: 294 (31. Dez. 2016)
Bevölkerungsdichte: 79 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 37242
Vorwahl: 05652

Orferode ist ein Stadtteil der Stadt Bad Sooden-Allendorf im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis.

Geographie

Orferode liegt am Fuß des Hohen Meißners an der hessischen Grenze zu Thüringen und Niedersachsen. Der Dohlsbach entspringt in Orferode aus der Karstquelle „Joggelibrunnen“ und nimmt von dort aus seinen kurzen Lauf zur Werra.

Geschichte

Orferode wurde soweit bekannt erstmals 1195 mit dem Namen Arnolffrodt als ein Hof (curtis) im Besitz des Klosters Germerode erwähnt. Über Arnolferode (1336) und Orfferoda (1681) kam es schließlich zu der heutigen Bezeichnung Orferode. Eine ältere Kirche wurde wohl im 12. oder 13. Jahrhundert erbaut; für das Jahr 1267 ist ein "plebanus" urkundlich belegt. Die bestehende evangelische Kirche wurde 1823–25 nach Entwurf des Landbaumeister Johann Friedrich Matthei erbaut und 1967/68 im Inneren durchgreifend umgestaltet. Im Eingang steht eine 1686 vom Marburger Glockengießer Johannes Schirnbein geschaffene Glocke.

Zum 31. Dezember 1971 wurde der die bis dahin selbständige Gemeinde Orferode auf freiwilliger Basis in die Stadt Bad Sooden-Allendorf eingegliedert. Für Orferode wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.

Im Landesentscheid Unser Dorf soll schöner werden errang Orferode in der Gruppe B im September 2000 den dritten Platz. Lokale Sehenswürdigkeiten sind der Joggelibrunnen, welcher nach der Erzählung des Gefängnispfarrers Wilhelm Speck Der Joggeli benannt wurde, und der Meißnerblick.

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Orferode 262 Einwohner. Darunter waren 3 (1,1 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 42 Einwohner unter 18 Jahren, 99 zwischen 18 und 49, 69 zwischen 50 und 64 und 72 Einwohner waren älter. Die Einwohner lebten in 126 Haushalten. Davon waren 33 Singlehaushalte, 39 Paare ohne Kinder und 42 Paare mit Kindern, sowie 12 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 33 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 72 Haushaltungen lebten keine Senioren.

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon
 1575/85:45 Hausgesesse
 1681:63 Hausgesesse
 1747:75 Hausgesesse mit 94 Feuerstellen
 1764:92 Häuser
 1961:369 evangelische (= 91,34 %), 30 katholische (= 7,43 %) Einwohner
Orferode: Einwohnerzahlen von 1781 bis 2016
Jahr  Einwohner
1781
 
429
1834
 
567
1840
 
576
1846
 
559
1852
 
536
1858
 
505
1864
 
517
1871
 
400
1875
 
387
1885
 
373
1895
 
427
1905
 
439
1910
 
420
1925
 
410
1939
 
372
1946
 
561
1950
 
537
1956
 
459
1961
 
404
1967
 
395
1970
 
390
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
262
2016
 
294
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS; Stadt Bad Sooden-Allendorf; Zensus 2011

Politik

Für Orferode besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Orferode) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 70,40 %. Alle Kandidaten gehörten der „Einheitslist Orferode“ an. Der Ortsbeirat wählte Birgit Ernst zur Ortsvorsteherin.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 Orferode, Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. 1 2 Haushaltsplan 2017. (PDF; 7,71 MB) Stadt Bad Sooden-Allendorf, archiviert vom Original; abgerufen am 21. Juni 2018.
  3. 1 2 3 Vorort – Orferode (Memento vom 31. Januar 2011 im Internet Archive). Verein für Heimatkunde e.V. Bad Sooden-Allendorf/Orferode, abgerufen: 27. September 2009
  4. HNA, 10. Januar 2011: Die Kirche im Dorf lassen: Das Gotteshaus in Orferode wurde 1824 errichtet, Kristin Weber.
  5. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 32. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 410.
  7. 1 2 Hauptsatzung. (PDF; KK kB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Bad Sooden-Allendorf, abgerufen im Februar 2023.
  8. 1 2 3 Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 52 und 108, archiviert vom Original am 27. Oktober 2020.
  9. Ortsbeiratswahl Orferode. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im März 2023.
  10. Ortsbeiräte. In: Webauftritt. Stadt Bad Soden-Allendorf, abgerufen im März 2023.
Commons: Orferode – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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