Orlandus Wilson (* 27. August 1917 in Chesapeake, Virginia; † 31. Dezember 1998 in Paris) war ein US-amerikanischer Gospelsänger und Arrangeur. Er sang die Bassstimme im Golden Gate Quartet.
Aus einer ländlichen Familie stammend, trat er 1934 dem ein Jahr zuvor in Norfolk (Virginia) gegründeten Golden Gate Jubilee Singers bei, wo er Robert Ford ersetzte. Wilson gehörte der 1941 in Golden Gate Quartett umbenannten Gruppe von 1935 bis zu seinem Tod 1998 an. Schon wegen dieser extrem langen Bandzugehörigkeit hat er das Golden Gate Quartett geprägt wie kein anderes Mitglied.
Rhythmus und Harmonik kamen bei Wilson in selten erreichter Weise in Einklang. Ein Kritiker nannte das eine geist-erfüllte Musik für Körper und Seele. Ein anderer attestierte einen Sinn für Timing und Synkopierung als Grundlage für "jump, glide, bounce and swing".
Außer als Bassist wirkte Wilson auch als Leader und ab den 70er Jahren zusammen mit seiner Frau Gun Wilson als Manager der Gruppe und zeichnete für die vierstimmigen Gesangsarrangements verantwortlich, die zum Vorbild für viele anderen Quartette und Quintette sowohl des Black wie des White Gospel werden sollten. Das Arrangement von "Swing Down, Sweet Chariot", eine Abwandlung von "Swing Low", wurde auch für Chöre adaptiert und ist bis heute beliebt als eine swingende Gospelnummer, die die frohe Botschaft auch als eine fröhliche herüberbringt.
1971 trat im Zuge der häufigen Fluktuationen Wilsons Großneffe Paul Brembly dem Golden Gate Quartett bei. Brembly ersetzte die unvergesslich meisterhafte Narritive-Stimme von Caleb Ginyard. Dieser gehörte der wohl stärksten und erfolgreichsten Formation dieses Ensembles zwischen 1955 und 1971 an.