Ort ist eine Bezeichnung für eine Landspitze, vergleichbar mit dem dänischen „Odde“. Hier hat sich die ursprüngliche (mittelhoch- wie auch mittelniederdeutsche) Bedeutung des Wortes „Ort“ als „Spitze“ erhalten. Als Gattungsname ist „Ort“ in diesem Sinne heute nicht mehr üblich, ist aber in einer Reihe von Eigennamen zu finden.

Vor allem an der Ostseeküste von Mecklenburg-Vorpommern und den angrenzenden Gebieten gibt es eine Vielzahl von – unterschiedlich ausgeprägten – Landspitzen, die ein „Ort“ im Namen enthalten.

Beispiele:

Auch einige Landspitzen im in den früher deutsch besiedelten Gebieten östlich der Oder tragen ein „Ort“ in ihren deutschen Namen. Dazu zählen beispielsweise der Brüsterort (die Nordwestspitze des Samlandes) oder der Lyserort an der Nordwestspitze des Kurlandes.

Im Binnenland taucht die Bezeichnung Ort für Landzungen vor allem an Flussmündungen auf und hat sich in den Namen von an diesen Stellen entstandenen Siedlungen erhalten, z. B. Ruhrort an der Mündung der Ruhr in den Rhein, Tegelort am Zusammentreffen von Tegeler See und Havel, Leerort an der Mündung der Leda in die Ems oder Störort an der Mündung der Stör in die Elbe.

Einzelnachweise

  1. Niels Nikolaus Falck, Archiv für Geschichte, Statistik, Kunde der Verwaltung und Landesrechte der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg, Schröder, Kiel 1842, Bd. 2, S. 700.
  2. Stichwort „Ort“ in; Duden - Das Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle: Richtiges und gutes Deutsch., Bibliographisches Institut, Mannheim 2016, ISBN 978-3-411-04098-8.
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