Otto Werner Retzer (* 13. September 1945 in Lölling (Gemeinde Hüttenberg), Kärnten) ist ein österreichischer Schauspieler und Regisseur für zahlreiche Werke der Lisa Film GmbH.

Leben

Otto Retzers Vater war Landwirt und seine Mutter Briefträgerin. Er wuchs in Kärnten in einem Seitental des Görtschitztales auf. Nach einer Kellnerlehre wurde er Discjockey und Wasserskilehrer, bis ihn 1970 der Chef der Lisa Film, Karl Spiehs, entdeckte, als Assistenten engagierte und zunächst mit kleinen Arbeiten rund um seinen Stab betraute. In dem Film Rudi, benimm dich! war Retzer 1971 erstmals in einem ungenannten Gastauftritt als Campingwächter zu sehen. Damals noch mit vollem Haar, musste er im Film Die Insel der tausend Freuden 1978 kurzerhand einen glatzköpfigen Schauspieler ersetzen. Der kahlgeschorene Schädel wurde von da an Retzers Markenzeichen. Populär wurde er in der Fernsehserie Ein Schloß am Wörthersee als Gastarbeiter Josip. 1983 führte er erstmals selbst Regie bei dem Film Babystrich im Sperrbezirk. Aufgrund des geringen Budgets wurden statt Schauspielern echte Zuhälter und Prostituierte eingesetzt. Trotzdem wurde der Film mit 1,2 Millionen Zuschauern ein Riesenerfolg. Danach folgten weitere Sexfilme wie Bei Anruf Liebe und 1984 die Zote Her mit den kleinen Schweinchen. Seine Werke werden von Kritikern oft nicht anerkannt – u. a. die Unterhaltungsfilme wie Starke Zeiten 1988 mit Karl Dall sowie TV-Serien wie Ein Schloß am Wörthersee und Klinik unter Palmen, weiterhin gilt er als vielbeschäftigter Fernsehregisseur. 2004 hatte er mit der TV-Serie Das Traumhotel Einschaltquoten von bis zu 8,7 Millionen.

Insgesamt fungierte Otto W. Retzer rund hundertzwanzig Mal als Produktionsleiter und etwa neunzig Mal als Regisseur.

Als Produzent ist Retzer unter anderem für Sex- und Horrorfilme sowie Unterhaltungsfilme mit Thomas Gottschalk und Mike Krüger (Die Supernasen 1983, Seitenstechen 1985) verantwortlich.

Allein zwölf seiner Filme drehte er in Puerto Plata in der Dominikanischen Republik, vor allem die Folgen der Serie Klinik unter Palmen.

Auf Empfehlung von Filmexperten erhielt O. W. Retzer 2014 aus den Händen von Kulturminister Josef Ostermayer das Goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich, die Laudatio hielten Uschi Glas und Melitta Trunk.

Retzer ist verheiratet und hat zwei Kinder, darunter die Filmeditorin Olivia Retzer. Er wohnt in Österreich am Wörthersee.

Von März bis Mai 2017 war Retzer als Kandidat in der ORF-Tanzshow Dancing Stars zu sehen.

Auszeichnungen

Filmografie

Darstellung

Regie

Produktionsleitung

Publikationen

  • 2020: Die Superglatze: Otto Retzer – ein Leben wie im Film, herausgegeben von J. A. Nagl, Lisa Film, Velden am Wörther See 2002, ISBN 978-3-200-07150-6

Literatur

Commons: Otto Retzer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 Im Gespräch mit Otto Retzer. (Memento des Originals vom 22. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. presseteam-austria.at, abgerufen am 17. Februar 2014.
  2. Otto Retzer mit Goldenem Ehrenzeichen ausgezeichnet. Kleine Zeitung, 17. Dezember 2014, archiviert vom Original am 22. Dezember 2014; abgerufen am 4. Dezember 2018.
  3. Olivia Retzer: Schnittig zum Erfolg. Kleine Zeitung, 21. Oktober 2017, abgerufen am 5. November 2018.
  4. Otto Retzer, Fernsehregisseur. Dialog im Podcast, 20. Januar 2011, archiviert vom Original am 14. Februar 2014; abgerufen am 17. Februar 2014.
  5. „Ich gehe mit erhobenem Haupt“ – Dancing Stars 2017. (Nicht mehr online verfügbar.) ORF, archiviert vom Original am 23. Mai 2017; abgerufen am 20. Mai 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  6. Kulturminister Ostermayer ehrt Regisseur Otto Retzer. APA-OTS, 16. Dezember 2014, abgerufen am 24. April 2022.
  7. Jens Meerkötter: Fritz Antel Preis an Otto Retzer. MeinBezirk.at, 14. November 2021, abgerufen am 24. April 2022.
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