Otto Wänker von Dankenschweil (* 11. März 1808 in Endingen am Kaiserstuhl; † 17. Februar 1885 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Rechtsanwalt und Abgeordneter im Deutschen Reichstag.

Leben

Herkunft

Otto war ein Sohn des Großbadischen Geheimen Hofrates Anton Wänker von Dankenschweil (1778–1861) und dessen Ehefrau Maria, geborene Stutz († 1861). Zu seinen Geschwistern gehörten Ludwig (1805–1880, Arzt) und Kuno (1813–1879, Oberamtsrichter).

Karriere

Wänker besuchte Freiburger Schulen und studierte Rechtswissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. 1825 wurde er Mitglied des Corps Rhenania Freiburg. Er unternahm umfangreiche Reisen und wurde 1833 Anwalt am Kreis- und Hofgericht Freiburg. Zugleich war er Fiscal-Anwalt von 1836 bis 1865 und Staatsanwaltsvertreter in den Jahren 1848, 1849 (im Prozess gegen die badischen Revolutionäre Gustav Struve und Karl Blind) und 1851 bis 1854. Er verfasste juristische, kirchenrechtliche und historische Schriften.

Ab 1860 war Wänker Landtagsabgeordneter, von Juli 1878 bis Oktober 1881 saß er für die Deutsche Zentrumspartei und den Wahlkreis Baden 5 (Freiburg) im Deutschen Reichstag.

Familie

Wänker verheiratete sich in Hamburg mit Karoline Höber. Nach ihrem Tod ehelichte er am 16. September 1843 in Düsseldorf Mathilde Naegele. Aus den Ehen gingen die Töchter Karoline (1841–1860), Mathilde (* 1846), Ottilie (* 1848) und Helene (* 1849) hervor.

Politisches Wirken

Wänker plädierte dafür, dass Elsass-Lothringen ein selbstständiger Bestandteil des Deutschen Reiches mit eigener Regierung wurde. Trotz ultramontaner Überzeugung genoss er bei seinen politischen Kontrahenten großes Ansehen. In der Festschrift zum 150. Stiftungsfest des Corps Rhenania wird ihm eine „beneidenswerte Beredsamkeit“ attestiert.

Anlässlich der Einführung der Reichsjustizgesetze hielt Otto Wänker von Dankenschweil am 1. Oktober 1879 eine Festrede.

Veröffentlichungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1930, 35, 135
  2. Gerichtliche Verhandlungen gegen Gustav Struve und Karl Blind vor dem Schwurgerichte zu Freiburg. Wangler, 1849 (google.com [abgerufen am 21. September 2019]).
  3. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage, Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 252.
  4. FamilySearch: Deutschland Heiraten, 1558-1929. Abgerufen am 21. Januar 2020.
  5. FamilySearch: Deutschland Geburten und Taufen, 1558-1898. Abgerufen am 21. Januar 2020.
  6. FamilySearch: Deutschland, Baden, Erzbistum Freiburg, katholische Kirchenbücher, 1678-1930. Abgerufen am 21. Januar 2020.
  7. FamilySearch: Deutschland, Baden, Erzbistum Freiburg, katholische Kirchenbücher, 1678-1930. Abgerufen am 21. Januar 2020.
  8. FamilySearch: Deutschland Geburten und Taufen, 1558-1898. Abgerufen am 21. Januar 2020.
  9. Otto Wänker von Dankenschweil: Das Recht in Bezug auf die Bischofswahlen in der Oberrheinischen Kirchenprovinz. Abgerufen am 26. Dezember 2019.
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