Otto Ziegler (* 4. Juli 1879 in Varel; † 27. November 1931 in Göttingen) war ein deutscher Mediziner und Hochschullehrer.

Leben

Als Spross einer alten Arztfamilie, wurde Otto Ziegler 1879 in dem kleinen Ort Varel im damaligen Großherzogtum Oldenburg geboren. Da sein Vater eine Stellung als Oberarzt des Militärwaisenhauses in Potsdam annahm, erhielt Ziegler dort auch seine erste Schulbildung.

Während seines Studiums wurde er 1898 Mitglied der Landsmannschaft Nibelungia Marburg.

Am 2. Juni 1907 wurde im Norden Hannovers die Heilstätte Heidehaus unter der ärztlichen Leitung von Ziegler gegründet. Hier war er Facharzt für Lungen- und Tuberkuloseerkrankungen.

Mitte der 1920er Jahre während einer Tagung der beiden Organisationen der deutschen Heilstätten- und Fürsorgeärzte in Danzig war Ziegler treibende Kraft und dann auch erster Vorsitzender der im Frühjahr 1925 gegründeten Deutschen Tuberkulose-Gesellschaft (DTG), die später in der DPG aufging.

Auf einer Tagung in Wildbad wurde Ziegler 1928 zunächst zum Zweiten Vorsitzenden der DTG gewählt, später zu deren Ersten Vorsitzenden.

Ziegler erlag 1931 nach längerer Krankheit einem Magenkarzinom.

Zieglerdenkmal

1934 schuf der Bildhauer August Waterbeck das „Zieglerdenkmal“, das im Garten des Heidehauses aufgestellt wurde.

Archivalien

An Archivalien finden sich beispielsweise

  • im Nachlass von Robert Koch ein vom 6. Dezember 1909 datierter Dankesbrief von Ziegler an Koch mit Hinweis auf die Übersendung eines Buches als Dank (Datumsvermerk von Koch vom 12.12.[19]09)

Literatur

  • August Heitmüller: Hannoversche Köpfe aus Verwaltung, Wirtschaft, Kunst und Literatur (August Heitmüller zeichnete die Köpfe. Wilhelm Metzig entwarf die Gesamtausstattung des Werkes.), Bd. 2, Hannover: Verlag H. Osterwald, 1929
  • Frank Kellner: In memoriam Otto Ziegler. Zum 20. Todestag. In: Der Tuberkulosearzt. Monatsschrift für die Praxis. Ständiges Organ und Mitteilungsblatt des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose, der Wissenschaftlichen Gesellschaft Südwestdeutscher Tuberkuloseärzte, der Norddeutschen Tuberkulosegesellschaft, der Rheinisch-Westfälischen Tuberkulosevereinigung, der Süddeutschen Tuberkulose-Gesellschaft, sowie der Vereinigung Freipraktizierender Lungenfachärzte Deutschlands. Band 5, Nr. 10, Georg Thieme, Stuttgart 1951, S. 561 f.
  • Wilhelm Ebel: Catalogus Professorum Gottingesium 1734–1962. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1962, S. 81.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Die Tuberkulose, Bände 12–13, 1932, S. 1 (Vorschau, books.google.de).
  2. Ziegler, Otto in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek, abgerufen am 16. Mai 2016
  3. Berthold Ohm, Alfred Philipp (Hrsg.): Anschriftenverzeichnis der Alten Herren der Deutschen Landsmannschaft. Teil 1. Hamburg 1932, S. 331.
  4. Bernhard Koch (Red.): 50 Jahre Klinikum Oststadt-Heidehaus. Hrsg.: Klinikum Heidehaus-Oststadt, Klinikum Region Hannover, [o. D.], S. 22; herunterladbar (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF).
  5. Otto Ziegler: Beitrag zur chirurgischen Behandlung der ausgedehnten einseitigen Lungengangrän. In: Beiträge zur Klinik der Tuberkulose und spezifischen Tuberkulose-Forschung. Band 50. Julius Springer, Berlin 1922, S. 395–402 (Textarchiv – Internet Archive Festschrift Ludolph Brauer).
  6. N. Konietzko, R. Dierkesmann, R. Kropp, R. Loddenkemper, B. Wiesner, V. Seehausen: Rückblick auf die ersten 50 Tagungen der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). In: Pneumologie. Band 63, Nr. 3, 2009, ISSN 0934-8387, S. 131–135, doi:10.1055/s-0028-1119511.
  7. 1 2 Zentralblatt für die gesamte Tuberkuloseforschung. Organ der Deutschen Gesellschaft für Tuberkulose und Lungenkrankheiten. 1932, S. 175 (Eingeschränkte Ansicht, books.google.de).
  8. Hugo Thielen: Waterbeck, August. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 377 (books.google.de).
  9. Ragnhild Münch: Robert Koch und sein Nachlaß in Berlin ( = Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin. Band 104). de Gruyter, Berlin / New York 2003, ISBN 3-11-017691-2, S. 312, 342 (eingeschränkte Ansicht, books.google.de).
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