Falk Wilhelm Ernst Otto von Tettenborn (* 21. Juni 1856 auf der Festung Königstein; † 28. November 1919) war ein sächsischer General der Infanterie.
Leben
Karriere
Tettenborn besuchte das Gymnasium in Plauen und erhielt im Ostern 1875 das Zeugnis der Reife. Er trat darauf noch im selben Jahr als Avantageur in die sächsische Armee ein und wurde am 20. Juni 1876 zum Fähnrich im 8. Infanterie-Regiment „Prinz Johann Georg“ Nr. 107 ernannt. Er avancierte am 21. September 1877 zum Leutnant. In den Jahren 1881 bis 1883 erfolgte eine Verwendung als Bataillonsadjutant, wobei er unter Beförderung zum Oberleutnant am 17. Juli 1884 als Erzieher zum sächsischen Kadettenkorps abkommandiert wurde. In den Jahren 1885 bis 1888 wurde er dann für drei Jahre an die preußische Kriegsakademie in Berlin abkommandiert, wo er nach Rückkehr am 1. Januar 1889 zum Kompaniechef beim Kadettenkorps ernannt wurde. 1890 erfolgte seine Beförderung zum Hauptmann.
1893 wurde er in gleicher Eigenschaft in das 1. Königlich Sächsische Jäger-Bataillon Nr. 12 versetzt, 1897 zum Adjutanten beim Generalkommando des XII. (I. Königlich Sächsisches) Armee-Korps unter Georg von Sachsen versetzt und an 16. November 1898 zum Major ohne Patent ernannt. Er wurde im selben Jahre noch in gleicher Eigenschaft zum neuaufgestellten XIX. (II. Königlich Sächsisches) Armee-Korps unter General der Infanterie Heinrich Leo von Treitschke versetzt. Nachdem er am 26. März 1899 das Patent zum Major erhielt, wurde er am 1. Oktober 1899 als Bataillonskommandeur des I. Bataillons zum 8. Infanterie-Regiment „Prinz Johann Georg“ Nr. 107 abkommandiert. Schon am 1. Oktober 1900 wurde er von dieser Position entbunden, á la suite des Regiments gestellt und als Kommandeur des Kadettenkorps nach Dresden berufen. In dieser Eigenschaft avancierte er am 23. April 1904 zum Oberstleutnant. 1905 wurde er von dieser Stellung entbunden und kehrte als etatsmäßiger Stabsoffizier beim 1. Königlich Sächsischen Leib-Grenadier-Regiment Nr. 100 wieder in den Truppendienst zurück. Nach weiterer Beförderung zum Oberst am 25. März 1907 wurde er Regimentskommandeur des Grenadier-Regiment „Kaiser Wilhelm, König von Preußen“ (2. Königlich Sächsisches) Nr. 101 und avancierte nach Beförderung zum Generalmajor am 20. März 1911 zum Kommandeur der 4. Infanterie-Brigade Nr. 48. Am 13. September 1912 wurde er dann zum diensttuenden General á la suite seiner Majestät des sächsischen Königs Friedrich August III. ernannt und in dieser Position am 1. September 1913 zum Generalleutnant befördert. Am 14. März 1914 erfolgte seine Ernennung zum Generaladjutanten des Königs.
Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er an 28. August 1914 zum Kommandeur der 19. Ersatz-Division ernannt. Er nahm mit seiner Division an den Kämpfen um die Vogesen teil und konnte sich im selben Monat noch bei den Gefechten bei Kolrein und Sauceray auszeichnen. Er wurde dafür am 31. Oktober 1914 mit dem Ritterkreuz des Militär-St.-Heinrichs-Orden ausgezeichnet. Im Februar 1918 wurde er noch zum General der Infanterie befördert. Er wurde 1919 im Dresdner Trinitatisfriedhof unter großer Teilnahme begraben. Zu seiner Beerdigung erschienen dutzende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus Sachsen, darunter die drei ehemaligen Kriegsminister Adolph von Carlowitz, Max von Hausen und Viktor von Wilsdorf, der Kultusminister a. D. Heinrich Gustav Beck, Kabinettssekretär a. D. Baumann, Präsident Wahle, Hofmarschall Hans von Berlepsch, der Generaladjutant von Müller und der Geheime Regierungsrat Uhlemann. Der Kronprinz von Sachsen, Georg, ließ einen Blumenkranz am Sarge niederlegen lassen. Nach einer Gedächtnisrede des Geheimen Konsistorialrats Friedrich wurde der Sarg aufgehoben und zum Erbbegräbnis getragen, wo die Feier mit Gebet und Segen beendet wurde.
Literatur
- Otto von Tettenborn, in Kalender für den sächsischen Staatsbeamten. 1917, S. 7 (Digitalisat)
Einzelnachweise
- ↑ SLUB Dresden: Programm des Gymnasiums und der Realschule I. Ordnung zu Plauen. Abgerufen am 3. Juli 2023 (deutsch).
- ↑ SLUB Dresden: Der Königlich Sächsische Militär-St.-Heinrichs-Orden. Abgerufen am 3. Juli 2023 (deutsch).
- ↑ SLUB Dresden: 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.11.1919. Abgerufen am 3. Juli 2023 (deutsch).
- ↑ SLUB Dresden: 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.12.1919. Abgerufen am 3. Juli 2023 (deutsch).