Palais Wrangel ist eine Bezeichnung für das Anwesen Pariser Platz 3 im Berliner Ortsteil Mitte des gleichnamigen Bezirks. In diesem Haus wurde am 26. Januar 1781 der Dichter Achim von Arnim geboren. Die Gegend ist mit Ministerien und Botschaften bebaut.

Namensgebung und Geschichte

Die Bezeichnung geht zurück auf den General Friedrich von Wrangel (1784–1877), der hier von 1849 bis zu seinem Tod seine Dienstwohnung als Gouverneur von Berlin hatte.

Eine Bebauung des Grundstückes kann bis 1737 zurückverfolgt werden.

Von 1735 bis 1737 war für den Hofmarschall Johann Georg von Geuder genannt Rabenstein († 1774) und seine Ehefrau Sophie Charlotte von der Groeben ein Palais errichtet worden. Nach mehrfachem Besitzerwechsel war der preußische Kriegsminister Friedrich Wilhelm von Rohdich seit dem 20. August 1792 Eigentümer des Anwesens. Er vererbte es an den dafür gegründeten Rohdich'schen Legatenfonds, der aus den Mieterlösen des Hauses Ausbildungsbeihilfen für Kinder von Angehörigen des 1. Garde-Regiments zu Fuß finanzierte. Im Jahr 1878 wurde unter Leitung von Gregor von Stralendorff, Rosemann & Jacob auf dem Grundstück ein größeres Gebäude, das neue Rohdich'sche Legatenhaus genannt, errichtet. Im Erdgeschoss befand sich ein Offizierskasino der Casinogesellschaft, in der Beletage wohnte Anton von Radziwill.

Von 1933 bis 1942 war das Gebäude Pariser Platz 3 Dienstsitz von Fritz Todt, zunächst als „Generalinspekteur des deutschen Straßenwesens“. Vom 17. März 1940 bis 8. Mai 1945 diente das Haus dem Reichsministerium für Bewaffnung und Munition. Am Ende des Zweiten Weltkrieges war es weitestgehend zerstört und wurde mit allen benachbarten Ruinen enttrümmert.

Nach dem Mauerfall konnte die Fläche neu bebaut werden. Über das von ihm entworfene DZ-Bank-Gebäude am Pariser Platz sagte der Architekt Frank Gehry: “The best thing I’ve ever done” („Das Beste, was ich je gemacht habe“).

von Rohdich’scher Legatenfonds

Einzelnachweise

  1. Ingo Erhart: Achim von Arnims Geburtshaus. In: Internationales Jahrbuch der Bettina-von-Arnim-Gesellschaft. Bd. 16, 2004, S. 119–121.
  2. 1 2 Thomas Gransow: Berlin und Potsdam – Pariser Platz
  3. Ralf Pröve: Pariser Platz 3. Die Geschichte einer Adresse in Deutschland. Nicolai Berlin 2002
  4. Preußische Staatsbehörden (rechte Spalte ganz unten: Immediatskommission...). In: Berliner Adreßbuch, 1880, Teil IV., S. 43.
  5. Profil zeigen am Pariser Platz 3 (Memento vom 15. Mai 2005 im Internet Archive)

Koordinaten: 52° 30′ 55″ N, 13° 22′ 44″ O

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