Patricia T. Arquette (* 8. April 1968 in Chicago, Illinois) ist eine US-amerikanische Schauspielerin. Ihre Geschwister Rosanna, David und Richmond sind ebenfalls Schauspieler, so wie es auch ihre 2016 verstorbene Schwester Alexis Arquette, ihr Vater Lewis Arquette und ihr Großvater, der bekannte Fernsehkomiker Cliff Arquette, waren. 2015 gewann sie für ihre Nebenrolle in dem Spielfilm Boyhood einen Golden Globe Award und einen Oscar.

Kindheit

Ihre Kindheit verbrachte Arquette mit ihren Geschwistern in einer Gemeinde bei Arlington in Virginia, wo sie auch Schauspielunterricht nahm. Im Alter von 15 Jahren lief sie von zu Hause weg, um eine Weile bei ihrer älteren Schwester Rosanna Arquette zu leben.

Karriere

1986, im Alter von 18 Jahren, trat Arquette für den Film Die Bikinifalle erstmals vor die Kamera. Im selben Jahr erhielt sie eine Rolle in dem Horrorfilm Nightmare III – Freddy Krueger lebt, der unter Kritikern auch wegen ihrer schauspielerischen Leistung als einer der besten Filme der Kultreihe gilt.

In den folgenden Jahren war sie vorwiegend mit B-Movies erfolgreich. 1991 gewann sie einen CableACE Award für ihre Darstellung einer gehörlosen Epileptikerin in dem von Diane Keaton inszenierten Fernsehfilm Wilde Alice. 1993 gelang ihr der Durchbruch mit dem Roadmovie True Romance von Tony Scott.

In der von 2004 bis 2010 produzierten Fernsehserie Medium – Nichts bleibt verborgen spielte Arquette die Hellseherin Allison DuBois, die die Staatsanwaltschaft in Phoenix, Arizona, bei der Aufklärung von Verbrechen unterstützt. Für diese Rolle erhielt sie 2005 einen Emmy und war dreimal für den Golden Globe nominiert.

In dem über einem Zeitraum von zwölf Jahren realisierten Filmdrama Boyhood (2014) von Richard Linklater spielte sie die Mutter, für deren Darstellung sie u. a. mit einem Oscar und einem Golden Globe als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet wurde.

Patricia Arquette spielte in den Fernsehserien Boardwalk Empire und CSI: Cyber, einem CSI-Spin Off, in dem sie die Hauptrolle als FBI-Ermittlerin übernahm. In der auf wahren Begebenheiten beruhenden Mini-Serie Escape at Dannemora verkörpert sie die Gefängniswächterin, die zwei Insassen die Flucht ermöglichte. Der Kritiker Troy Patterson schwärmt in The New Yorker, Patricia Arquettes herausragende Leistung als Tilly sei das stärkste Verkaufsargument der Serie, bei der die eh bekannte Handlung einer unvergesslichen Intensität von Performances untergeordnet sei: „(Arquettes) Gesicht fällt vor Wut in sich zusammen oder zerbricht vor Enttäuschung; ihr Sprechen scheint ein einziger langgezogener, nasaler Laut. Ihr Äußeres ist schlampig, doch der Schnitt ihrer Oberteile verspricht erotische Lebensgier, und die in ihren Augen eingebrannte Enttäuschung markiert sie als leichtes Ziel für nicht ernst gemeinte Schmeicheleien. Sie ist ihrer eigenen Fantasie hilflos ausgeliefert.“ Auch Zeit-Kritikerin Marietta Steinhart ist beeindruckt: „Patricia Arquette, hier kaum wiederzuerkennen, spielt die Fluchthelferin Tilly Mitchell als weinerliche Arbeiterin, die von einem Leben voller Abenteuer träumt. Für diese Darstellung hat sie mehr als einen Preis verdient.“

Privatleben

Mit dem Schauspieler Paul Rossi hat Patricia Arquette einen gemeinsamen Sohn, der 1989 geboren wurde. Von 1995 bis 2001 war sie mit dem Schauspieler Nicolas Cage verheiratet. 2003 kam Arquettes Tochter zur Welt, deren Vater Thomas Jane ist. Die beiden heirateten am 25. Juni 2006 in Venedig. Im Januar 2009 reichte Arquette die Scheidung ein, zog den Antrag jedoch im Juli 2009 wieder zurück. Am 1. Juli 2011 wurde die Ehe mit Thomas Jane schließlich geschieden.

Patricia Arquette ist die ehemalige Schwägerin von Courteney Cox, die mit ihrem Bruder David (* 1971) verheiratet war.

Seit dem Tod ihrer Mutter im Jahr 1997 engagiert sich Arquette für den Kampf gegen Krebs.

Auszeichnungen und Nominierungen

Oscar

Golden Globe Award

Screen Actors Guild Award

Goldene Himbeere

  • 2001: Nominiert als Schlechteste Nebendarstellerin für Little Nicky - Satan Junior (OT: Little Nicky)

British Academy Film Award

Emmy

  • 2005: Beste Hauptdarstellerin in einer Dramaserie für Medium – Nichts bleibt verborgen
  • 2007: Nominierung als beste Hauptdarstellerin in einer Dramaserie für Medium – Nichts bleibt verborgen
  • 2019: Beste Nebendarstellerin in einer Miniserie oder einem Fernsehfilm für The Act

Critics’ Choice Television Award

Filmografie

Commons: Patricia Arquette – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Thomas Lückerath: Emmys 2005: „Desperate Housewives“ enttäuschen. In: DWDL.de. 20. September 2005, abgerufen am 1. Oktober 2022.
  2. Boyhood – Awards. In: IMDb.com. Abgerufen am 23. Februar 2015.
  3. CSI: Cyber. In: IMDb.com. Abgerufen am 23. Februar 2015.
  4. Patricia Arquette Succumbs to a Pipe Dream of Flight in “Escape at Dannemora”. In: The New Yorker. (newyorker.com [abgerufen am 30. November 2018]).
  5. Binge-Watching: Moderne Flucht aus Alcatraz: „Escape at Dannemora“. In: ZEIT ONLINE. (zeit.de [abgerufen am 2. Dezember 2018]).
  6. Patricia Arquette Biography (1968-), bei filmreference.com
  7. Info auf tmz.com
  8. Doch keine Scheidung, auf gala.de
  9. Scheidung auf filmreporter.de
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