Projekt 1241.2
Projekt 1241.2 Schiff Bodri 2005
Schiffsdaten
Land Sowjetunion Sowjetunion
Schiffsart Korvette
Bauwerft Jaroslawski
Wladiwostok
Bauzeitraum 1979 bis 1988
Gebaute Einheiten 36
Dienstzeit seit 1980
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 56,1 m (Lüa)
Breite 10,2 m
Tiefgang max. 2,2 m
Verdrängung leer: 420 t
Einsatz: 475 t
 
Besatzung 40 Mann
Maschinenanlage
Maschine Hauptantrieb:

2 × M507-Dieselmotoren

Maschinen­leistung 2 × 10.000 PS (7.355 kW)
Höchst­geschwindigkeit 32 kn (59 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung

Das Projekt 1241.2 „Molnija-2“ (russisch: „Молния-2“), von der NATO als Pauk-Klasse bezeichnet, ist eine Schiffsklasse kleiner U-Jagd-Korvetten, die in der Sowjetunion entwickelt wurde. Die Schiffe wurden neben dem Einsatz in der sowjetischen- und russischen Marine an mehrere befreundete Staaten exportiert.

In Russland werden sie als Kleine Anti-U-Boot-Schiffe (russisch МПК Малые противолодочные корабли) bzw. Grenzpatrouillenschiff (russisch ПСКР Пограничные сторожевые корабли) klassifiziert.

Geschichte

Die Schiffe des Projekts 1241.2 wurden gleichzeitig mit Projekt 1241.1 (NATO: Tarantul-Klasse) entwickelt und besitzen den gleichen Rumpf. Einige Quellen sprechen davon, dass der Auftrag zur Entwicklung dieser Klasse von den Grenztruppen der UdSSR erteilt wurde, die ein modernes Patrouillenboot benötigten. Dementsprechend wurden 16 Schiffe als „Kleine Anti-U-Boot-Schiffe“ klassifiziert und teilweise exportiert, während 21 Schiffe als Grenzpatrouillenschiffe an die Grenztruppen geliefert wurden. Drei davon wurden später an die Ukraine abgegeben.

Antrieb

Im Gegensatz zu Projekt 1241.1 wurden zwei Dieselmotoren vom Typ M-517 bzw. M-507 mit je 10.000 PS eingebaut, welche zwei Schrauben antreiben. Die Reichweite beträgt damit 2000 Seemeilen bei 20 kn bzw. bis zu 3000 sm mit einer Geschwindigkeit von 12 kn. Die Seeausdauer beträgt zehn Tage.

Bewaffnung

Die Bewaffnung besteht aus:

  • vier einzelnen 400-mm-Torpedorohren
  • einem 76-mm-Geschütz AK-176 im Bug
  • einem sechsläufigen 30-mm-Luftabwehrgeschütz AK-630 auf dem hinteren Oberdeck
  • 16 Luftabwehrraketen 9K38M Igla-M
  • 2 Wasserbombenwerfern RBU-1200
  • 12 konventionelle Wasserbomben
  • vier Täuschkörperwerfern PK-10 oder zwei PK-16

Elektronik

Es wurden unterschiedliche Radaranlagen verbaut; im Folgenden eine Auflistung der NATO-Bezeichnungen der Geräte:

  • Luftraum- und Oberflächenradar „Peel Cone“ bzw. „Positive-E“ im E/F-Band
  • Oberflächenradar „Kivach“, „Pechora“, „Spin Trough“ oder „SRN 207“ im I-Band
  • Feuerleitradar „Bass Tilt“ im H/I-Band

Ein rumpfmontiertes Sonar MGK-345 „Bronza“ (russisch für „Bronze“) und ein Hochfrequenz-Schleppsonar sind vorhanden.

Pauk-II-Klasse

Für den Export wurden modifizierte Schiffe gebaut, welche die NATO-Bezeichnung „Pauk II“ erhielten. Die russische Bezeichnung ist „Projekt 1241PE“. Die auffälligste Änderung ist der Einbau von zwei doppelten Torpedorohren anstelle der vier einzelnen. Einige Schiffe wurden weiter verändert. Beispielsweise besitzt das Schiff 321 der kubanischen Marine keine Torpedorohre, aber dafür zwei doppelläufige 25-mm-Geschütze.

Stand 2004

2004 befanden sich noch 25 Schiffe im Dienst:

Literatur

  • Юрий В. Апальков: Корабли ВМФ СССР. Том 3. Противолодочные корабли. Часть 2. Малые противолодочные корабли. (etwa: Juri W. Apalkow: Schiffe der Sowjetischen Marine. – Teil III „U-Jagd-Schiffe“ Abschnitt 2 „Kleine-U-Jagd-Schiffe“.) Galea Print, 2005, ISBN 5-8172-0095-3 (russisch).
  • Jane’s Information Group (Hrsg.): Jane’s Fighting Ships 2004–2005. 2004, ISBN 0-7106-2623-1 (englisch).
  • Robert Gardiner (Hrsg.): Conway’s all the World’s Fighting Ships 1947–1995. Conway Maritime, London 1995, ISBN 0-85177-605-1 (englisch).
  • Robert Gardiner, Chumbley, Stephen; Budzbon, Przemysław: Conway’s all the World’s Fighting Ships 1947–1995. Naval Institute Press, Annapolis, MD 1995, ISBN 1-55750-132-7 (englisch).
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