Pechgraben Gemeinde Neudrossenfeld | |
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Koordinaten: | 50° 1′ N, 11° 32′ O |
Höhe: | 373 m ü. NHN |
Einwohner: | 142 (25. Mai 1987) |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 |
Postleitzahl: | 95512 |
Vorwahl: | 09203 |
Pechgraben (oberfränkisch: Bechgrom) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Neudrossenfeld im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).
Geographie
Das Dorf Pechgraben liegt am gleichnamigen Bach am Fuße der bewaldeten Anhöhe Höllberg (417 m ü. NHN, 0,9 km südwestlich). Die Kreisstraße KU 18 führt an der Zoltmühle vorbei zur Staatsstraße 2183 bei Harsdorf (2,1 km nordöstlich) bzw. zur Kreisstraße KU 11 (1,7 km nordwestlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Eberhardtsreuth (1,2 km westlich) und an Eselslohe vorbei nach Schaitz (2,1 km östlich). Ein Anliegerweg führt nach Unterkeil (0,2 km südöstlich).
Geschichte
Der Ort wurde 1398 als „Bechgraben“ erstmals urkundlich erwähnt. Aus dem Bestimmungswort kann geschlossen werden, dass an dieser Stelle Pech gewonnen wurde.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Pechgraben aus 18 Anwesen (1 Hufschmiede, 13 Güter, 2 Söldengütlein, 2 Tropfhäuser). Das Hochgericht übte das bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach aus. Dieses hatte zugleich die Dorf- und Gemeindeherrschaft. Das Kastenamt Kulmbach war Grundherr sämtlicher Anwesen.
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach. Mit dem Gemeindeedikt wurde Pechgraben dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Neudrossenfeld und der 1812 gebildeten gleichnamigen Ruralgemeinde zugewiesen. 1818 entstand die Ruralgemeinde Pechgraben, zu der Eberhardtsreuth, Eselslohe, Oberkeil, Schaitz, Untergräfenthal, Unterkeil und Zoltmühle gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Kulmbach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Kulmbach (1919 in Finanzamt Kulmbach umbenannt). Ab 1862 gehörte Pechgraben zum Bezirksamt Kulmbach (1939 in Landkreis Kulmbach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Kulmbach (1879 in das Amtsgericht Kulmbach umgewandelt). Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 8,531 km².
Am 1. Januar 1975 wurde die Gemeinde Pechgraben im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Neudrossenfeld eingegliedert.
Baudenkmäler
In der Bayerischen Denkmalliste sind 4 Baudenkmäler aufgeführt:
- Haus Nr. 9: Taubenhaus
- Haus Nr. 10: Bauernhof
- Haus Nr. 16: Wohnstallhaus
- Haus Nr. 21: Wohnstallhaus mit angebautem Backofen
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Pechgraben
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 261 | 295 | 318 | 314 | 339 | 328 | 345 | 344 | 350 | 335 | 302 | 321 | 317 | 315 | 330 | 324 | 316 | 303 | 282 | 389 | 374 | 348 | 296 | 279 |
Häuser | 42 | 47 | 49 | 54 | 51 | 55 | 61 | 66 | ||||||||||||||||
Quelle |
Ort Pechgraben
Jahr | 1809 | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 115 | 126 | 155 | 158 | 162 | 138 | 135 | 187 | 142 | 145 | 142 |
Häuser | 21 | 24 | 24 | 26 | 29 | 32 | 37 | ||||
Quelle |
Religion
Pechgraben ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach Neudrossenfeld gepfarrt.
Literatur
- Rüdiger Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 38). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2012, ISBN 978-3-7696-6554-3.
- Johann Kaspar Bundschuh: Pechgraben. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 313 (Digitalisat).
- Erich Freiherr von Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1952, DNB 451738918, S. 122.
- Georg Paul Hönn: Bechgraben. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 228 (Digitalisat).
Weblinks
- Pechgraben in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 11. September 2021.
- Pechgraben in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 19. November 2020.
- Pechgraben im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 19. November 2020
Fußnoten
- 1 2 Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 315 (Digitalisat).
- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 200. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „bēchgråm“.
- ↑ Gemeinde Neudrossenfeld, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. August 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 13. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 122.
- 1 2 R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 627.
- 1 2 3 R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 770.
- 1 2 3 4 Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 701 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 692.
- 1 2 Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 150, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- 1 2 Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 898, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 140 (Digitalisat).
- 1 2 Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1071, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 54 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 157 (Digitalisat).
- 1 2 K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1019 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 155 (Digitalisat).
- 1 2 K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1066 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 155 (Digitalisat).
- 1 2 Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1101 (Digitalisat).
- 1 2 Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 953 (Digitalisat).
- 1 2 Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 162 (Digitalisat).
- ↑ R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 726.