Film
Originaltitel Pelikan
Produktionsland Kroatien
Originalsprache Kroatisch, Italienisch
Erscheinungsjahr 2022
Länge 87 Minuten
Stab
Regie Filip Heraković
Drehbuch Nikolina Bogdanović,
Filip Heraković
Produktion Tamara Babun,
Matija Drniković
Musik Matej Merlić
Kamera Tomislav Krnić
Schnitt Iva Ivan
Besetzung
  • Edi Čečić: Josip
  • Ivan Glowatzky: der Physiotherapeut
  • Tina Nemet Brankov: Djevojka
  • Marko Petrić: Josips Teamkollege
  • Biljana Lovre: das Zimmermädchen
  • Ana Marija Veselcic: die Rezeptionistin
  • Antonio Scarpa: Josips Trainer
  • Lucija Barišić
  • Stojan Matavulj

Pelikan ist eine Tragikomödie von Filip Heraković, die im November 2022 beim Tallinn Black Nights Film Festival ihre Premiere feierte.

Handlung

Josip ist Torwart einer Profimannschaft und bei Fußballfans bekannt und beliebt. Sie haben ihm wegen der beeindruckenden Spannweite seiner Arme den Spitznamen Condor gegeben. Wegen einer Knieverletzung, die er sich im Skiurlaub zugezogen hat und die seine Karriere ernsthaft gefährdet, erholt er sich in einem kroatischen Kurort. Sein Verein setzt ihn unter Druck, sich möglichst schnell zu erholen, denn der Aufenthalt dort ist alles andere als günstig, und es ist unsicher, ob die Versicherung dafür aufkommt. Zu den wochenlang dauernden Rehamaßnahmen gehören tägliche Sitzungen mit einem Physiotherapeuten.

Die meisten anderen Gäste in dem Resort sind ältere Menschen, die Josip öfters heimlich belauscht. Ein älterer Mann erkennt in ihm den berühmten Torwart, während andere ihn ohne sein Trikot nicht erkennen. Als seine Freundin ihn dort besucht, muss Josip erkennen, dass er nicht mehr in der Form wie vor dem Unfall ist. Sowohl ihren Besuch als auch den seines Teamkollegen und Kumpels nimmt er eher als unangenehm wahr. Josip entfernt sich immer weiter von seinem früheren Leben. Er empfindet eine Art Bedeutungslosigkeit gegenüber allem Früheren, beginnend bei seiner Karriere als Fußballer bis hin zu seinem Spitznamen. Er fragt sich, warum man ihn nicht Pelikan nennt und was und wer er eigentlich ohne Fußball ist.

Als in dem Spa eine Konferenz abgehalten wird und sich Josip unter die Teilnehmer mischt, wird er für einen Handelsvertreter für Roboter-Staubsauger namens Branimir Novak gehalten. Er spielt dieses Spiel mit und erkundet bei dem Versuch, Novaks Identität anzunehmen, das Leben aus einer neuen Perspektive.

Produktion

Regie führte Filip Heraković, der gemeinsam mit Nikolina Bogdanović auch das Drehbuch schrieb. Es handelt sich bei Pelikan um Herakovićs Regiedebüt. Zuvor war er als Regieassistent tätig, unter anderem bei den Filmen Mare von Andrea Štaka und Quo Vadis, Aida? von Jasmila Žbanić.

Für den Bühnenschauspieler Edi Čečić, der in der Hauptrolle Josip spielt, handelt es sich um seine zweite Filmrolle. Zuvor war er in einer Nebenrolle in Simon Bogojevic-Naraths Illyricvm zu sehen. Ivan Glowatzky spielt Josips Physiotherapeuten in der Reha. Biljana Lovre ist in der Rolle des Zimmermädchen des Ressorts zu sehen. Tina Nemet Brankov spielt Josips Freundin Djevojka und Marko Petrić seinen Teamkollegen. Stojan Matavulj ist in der Rolle eines Teilnehmers des Verkaufsseminares zu sehen. Antonio Scarpa spielt Josips Trainer und Ana Marija Veselcic die Rezeptionistin des Resorts.

Die Dreharbeiten fanden im September 2021 auf der kroatischen Halbinsel Istria in der nördlichen Adria statt. Als Kameramann fungierte Tomislav Krnić, als Filmeditorin Iva Ivan.

Die Premiere des Films erfolgte am 19. November 2022 beim Tallinn Black Nights Film Festival. Im Juni 2023 wurde er beim Mediterranean Film Festival Split gezeigt.

Rezeption

Kritiken

Wendy Ide von screendaily.com schreibt, mit seiner Hotel- beziehungsweise Sanatoriumsumgebung und der Darstellung eines Lebens am Scheideweg, weise Pelikan stellenweise Ähnlichkeit mit Filmen wie Lost in Translation von Sofia Coppola und Lourdes von Jessica Hausner auf. Eine gefühlvolle Traurigkeit gleiche dabei den Humor aus, und die Arbeit kündige Filip Heraković als eine vielversprechende neue Stimme des Kinos an. Beeindruckend sei auch die Leistung von Edi Čečić, der Josip als einen passiven Charakter, einen Außenseiter und Beobachter durchweg absolut überzeugend spiele.

Auszeichnungen

Mediterranean Film Festival Split 2023

  • Nominierung im Official Feature Films Competition

Tallinn Black Nights Film Festival 2022

  • Nominierung im First Feature Competition
  • Auszeichnung mit dem Special Jury Prize im First Feature Competition (Filip Heraković)

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 Pelican. In: poff.ee. Abgerufen am 20. November 2022.
  2. Arun Kumar: PÖFF Review – An Incredible Dryly Humorous Identity Crisis Drama. In: highonfilms.com, 20. November 2022.
  3. Debitantski igrani film Filipa Herakovića: „Pelikan“. In: filmofil.ba, 3. November 2022. (Bosnisch)
  4. 1 2 3 4 Wendy Ide: 'Pelican': Tallinn Review. In: screendaily.com, 21. November 2022.
  5. 1 2 Marko Stojiljković: Review: 'Pelican'. In: cineuropa.org, 23. November 2022.
  6. 'Pelican', Filip Heraković’s fiction feature debut project, awarded at Thessaloniki IFF industry. In: havc.hr, 10. November 2021.
  7. 1 2 Pelikan. In: fmfs.hr. Abgerufen am 28. Juni 2023.
  8. Navid Nikkhah Azad: Awards of the 26th Tallinn Black Nights Film Festival. In: deed.news, 26. November 2022.
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