Peter Maus (* 24. März 1948 in Bayreuth; † 17. Juni 2022 in Berlin) war ein deutscher Opernsänger (Tenor).

Leben

Peter Maus studierte zunächst Kirchenmusik an der Kirchenmusikschule Bayreuth. Seine Gesangsausbildung erhielt er an der Musikhochschule München, u. a. bei Hanno Blaschke, und privat bei Margarethe von Winterfeldt in Berlin. Sein Bühnendebüt gab er 1972 im Rahmen des Bayreuther Jugendfestspieltreffens in einer Aufführung von Richard Wagners Frühwerk Das Liebesverbot.

1974 wurde er an die Deutsche Oper Berlin engagiert, der er bis zu seinem offiziellen Bühnenabschied im Jahre 2013 ohne Unterbrechung fast 40 Jahre angehörte. An der Deutschen Oper debütierte er im Februar 1974 in Il trovatore. Er sang dort fast 100 Rollen in mehr als 70 Bühnenwerken. Er übernahm schwerpunktmäßig Partien für Buffo- und Charaktertenor.

Zu seinem Repertoire gehörten u. a. Pedrillo in Die Entführung aus dem Serail, Jaquino in Fidelio, Peter Iwanow in Zar und Zimmermann, Junker Spärlich in Die lustigen Weiber von Windsor, Wenzel in Die verkaufte Braut, der Minister Pong in Turandot und Aljeya in Aus einem Totenhaus. Daneben sang er zahlreiche kleinere Partien; u. a. war er an der Deutschen Oper Berlin als Narr in Boris Godunow und als Monsieur Triquet in Eugen Onegin zu hören. Gelegentlich interpretierte Maus auch lyrische Partien in Mozart-Opern, wie Belmonte und Ferrando.

1981 wirkte er an der Deutschen Oper Berlin in der Uraufführung der Oper Aus Deutschland von Mauricio Kagel mit. Er sang auch in Werken von zeitgenössischen Komponisten wie Bernd Alois Zimmermann, Aribert Reimann und Wolfgang Rihm. Im September 1992 sang er den Lehrer in der Uraufführung der Oper Das Schloss von Aribert Reimann. 2002 war er an der Deutschen Oper Berlin als Spalanzani in Hoffmanns Erzählungen besetzt. 2013 sang er zu seinem offiziellen Bühnenabschied den Mime in Das Rheingold. Anschließend trat Maus weiterhin als Gast an der Deutschen Oper Berlin auf. In der Spielzeit 2015/16 gehörte er zur Uraufführungsbesetzung der Kinderoper Kleines Stück Himmel von Ania Michaelis und Nuria Núñez Hierro. Im Dezember 2019 trat Maus letztmals an der Deutschen Oper Berlin auf, als Hirt in Tristan und Isolde. Für die Spielzeit 2022/23 war Maus für fünf Vorstellungen als Alcindoro in La Bohème besetzt.

Mehrfach gastierte er auch an der Staatsoper Unter den Linden.

Von 1982 bis 2002 sang Maus, „stets hoch musikalisch und darstellerisch überzeugend“, alljährlich verschiedene kleinere Partien bei den Bayreuther Festspielen. Von 1993 bis 1996 war er in Heiner Müllers Bayreuther Tristan-Inszenierung der blinde Hirte, wobei er eine „besonders eindrückliche“ Darstellung bot.

Neben seiner Tätigkeit als Opernsänger trat Maus auch als Konzert- und vor allem als Oratoriensänger, u. a. mit den Passionen von Johann Sebastian Bach, auf.

Ab 1986 hatte Peter Maus einen Lehrauftrag an der Universität der Künste Berlin. 1995 wurde er dort zum Honorarprofessor ernannt. 2001 wurde ihm der Titel „Berliner Kammersänger“ verliehen.

Peter Maus starb im Juni 2022 im Alter von 74 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Kutsch/Riemens geben abweichend Haag in Oberbayern als Geburtsort an.
  2. 1 2 3 4 5 6 7 Frederik Hanssen: 39 Jahre lang war er der Deutschen Oper treu. Nachruf. In: Tagesspiegel vom 20. Juni 2022. Abgerufen am 20. Juni 2022
  3. 1 2 3 4 5 6 7 Deutsche Oper Berlin trauert um Tenor Peter Maus. Nachruf. In: Musik Heute vom 20. Juni 2022. Abgerufen am 20. Juni 2022
  4. 1 2 3 4 5 Prof. Peter Maus. Vita. Offizielle Internetpräsenz Universität der Künste Berlin. Abgerufen am 20. Juni 2022
  5. 1 2 ZUM TOD VON PETER MAUS!. Nachruf. Offizielle Internetpräsenz der Bayreuther Festspiele. Abgerufen am 20. Juni 2022
  6. Peter P. Pachl: Butzemann-Variationen als Musiktheater für unerschrockene Jüngste.Aufführungskritik. nmz online vom 21. März 2016. Abgerufen am 20. Juni 2022
  7. LA BOHEME. Besetzungsliste. Offizielle Internetpräsenz Deutsche Oper Berlin. Abgerufen am 20. Juni 2022
  8. Peter Maus. Vita. Offizielle Internetpräsenz Staatsoper unter den Linden. Abgerufen am 20. Juni 2022
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