Die Weißweinsorte Petit Manseng ist eine ertragsschwache aber hochwertige Sorte mit kleinen und hartschaligen Beeren. Durch die harte Schale kann die Traube ohne Schäden lange am Stock reifen und bildet dabei einen sehr hohen Zuckergehalt (→ Mostgewicht) durch Einschrumpfen aus. Sie gibt als Hauptbestandteil den süßen Weinen von den französischen Weinbaugebieten Jurançon und Pacherenc du Vic-Bilh ihren eigenwilligen Charakter und die Alkoholstärke. Daneben wird sie in den Appellationen Béarn, Côtes de Saint-Mont, Floc de Gascogne und Tursan sowie in Australien, Kalifornien und Uruguay (Ende der 1990er Jahre waren dort fast 1000 Hektar mit Petit Manseng bestock, die durch baskische Einwanderer importiert wurden) kultiviert. In Frankreich liegt die Rebfläche bei 987 Hektar (Stand 2007).
Im vollreifen Zustand erbringt Petit Manseng Weine mit Duftnoten von Zimt, exotischen Früchten, Honig und reifem Pfirsich. Die Sorte ist anfällig für die Pilzkrankheiten Echter Mehltau und Falscher Mehltau der Weinrebe.
Zum Weinanbau sind in Frankreich die Klone 440 und 573 zugelassen. Zur gleichen Familie gehört die Rebsorte Gros Manseng. Eine im Jahr 2007 veröffentlichte Studie belegt, dass die Rebsorten Gros Manseng, Gros Manseng de Lucq, Manseng Vert und Petit Manseng genetisch sehr eng miteinander verwandt sind.
Siehe auch die Artikel Weinbau in Frankreich, Weinbau in Australien, Weinbau in den Vereinigten Staaten, Weinbau in Spanien und Weinbau in Uruguay sowie die Liste von Rebsorten.
Synonyme
Die Rebsorte Petit Manseng ist auch unter den Namen Escriberou, Ichiriota zuria tipia (spanisches Baskenland), Icribota (französisches Baskenland), Iskiriota zuri tipia, Mansein, Mansein blanc, Manseing, Mansenc blanc, Mansenc grisroux, Manseng Blanc, Manseng petit blanc, Mansengou (Bezeichnung in der Region Béarn), Mansic, Mansin, Mausec, Mausenc Blanc, Miot, Petit Mansenc und Petit Manseng blanc bekannt.
Einzelnachweise
- ↑ LES CEPAGES BLANCS DANS LE VIGNOBLE (PDF) (Memento vom 23. März 2012 im Internet Archive), Statistik zu weißen Rebsorten je Großregion, Teil 1, Veröffentlichung des OFFICE NATIONAL INTERPROFESSIONNEL DES FRUITS, DES LEGUMES, DES VINS ET DE L’HORTICULTURE – kurz ONIVINS, Stand 2008
- ↑ LES CEPAGES BLANCS DANS LE VIGNOBLE (PDF) (Memento vom 23. März 2012 im Internet Archive), Statistik zu weißen Rebsorten je Großregion, Teil 2, Veröffentlichung des OFFICE NATIONAL INTERPROFESSIONNEL DES FRUITS, DES LEGUMES, DES VINS ET DE L’HORTICULTURE – kurz ONIVINS, Stand 2008
- ↑ Louis Bordenave, Thierry Lacombe, Valérie Laucou, Jean-Michel Boursiquot: Etude historique, génétique et ampélograpfique des cépages Pyrénéo Atlantiques. In: Le Bulletin de l’OIV. Band 80, Nr. 920-921-922, 2007, ISSN 0029-7127, S. 553–586 (französisch, oiv.int [PDF; 5,3 MB; abgerufen am 26. November 2014]).
Weblinks
- Petit Manseng in der Datenbank Vitis International Variety Catalogue des Instituts für Rebenzüchtung Geilweilerhof (englisch)
Literatur
- Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages. Hachette, Paris 2000, ISBN 2-01-236331-8.
- Jancis Robinson: Das Oxford-Weinlexikon. 3., vollständig überarbeitete Auflage. Hallwag, München 2007, ISBN 978-3-8338-0691-9.