Phil Karlson, eigentlich Philip N. Karlstein (* 2. Juli 1908 in Chicago, Illinois; † 12. Dezember 1985 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Filmregisseur. Zu seinen bekanntesten Werken zählen Film noirs wie Der vierte Mann (1952), Taxi 539 antwortet nicht (1953) und Eine Stadt geht durch die Hölle (1955).
Leben
Als Sohn einer erfolgreichen irischen Schauspielerin lernte Phil Karlson das Showbusiness bereits in seiner Kindheit kennen. Nachdem er einige Jahre als Assistenzregisseur gearbeitet hatte, inszenierte er seinen ersten Film beim B-Movie-Studio Monogram Pictures im Jahr 1944. Vier Jahre später drehte er Ich tanze in dein Herz, in dem Marilyn Monroe ihre erste Hauptrolle spielte.
In den 1950er Jahren drehte er eine Reihe von Film noirs, darunter drei mit John Payne. In den 1960er Jahren brachte er die Sänger Elvis Presley und Dean Martin erfolgreich in für sie ungewohnten Rollen auf die Leinwand. Elvis spielte unter der Regie von Karlson den harten Boxer in Kid Galahad – Harte Fäuste, heiße Liebe (1962), einem Remake des Klassikers Kid Galahad – Mit harten Fäusten von 1937, während Dean Martin durch Karlson zum nicht minder hartgesottenen Geheimagenten Matt Helm wurde und diesen anschließend in noch drei weiteren Filmen verkörpern durfte. An der Kinokasse erfolgreich war der Streifen Walking Tall (1973) mit Joe Don Baker in der Hauptrolle. 30 Jahre später entstand ein Remake mit Dwayne Johnson in der Hauptrolle, Walking Tall – Auf eigene Faust.
Karlson inszenierte zeit seines Lebens mehrheitlich B-Movies. Dennoch wurde er sein Werk später von Filmkritikern und -wissenschaftlern beachtet, wobei vielen seiner Filme Realismus und eine für damalige Verhältnisse große Gewalttätigkeit bescheinigt wurde. So schrieb Andrew Sarris über ihn: „Karlson war am persönlichsten und besten, wenn er über das Phänomen der Gewalt in einer vom organisierten Bösen kontrollierten Welt erzählte.“
Filmografie (Auswahl)
- 1944: A Wave, a WAC and a Marine
- 1945: G. I. Honeymoon
- 1945: The Shanghai Cobra
- 1946: Charlie Chan: Ein fast perfektes Alibi (Dark Alibi)
- 1947: Black Gold
- 1948: Thunderhoof
- 1948: Ich tanze in dein Herz (Ladies of the Chorus)
- 1949: Raubkatze (The Big Cat)
- 1950: Auf Winnetous Spuren (The Iroquois Trail)
- 1951: Burg der Rache (Lorna Doone)
- 1951: Der Rächer von Casamare (Mask of the Avenger)
- 1951: Grenzpolizei in Texas (The Texas Rangers)
- 1952: Skandalblatt (Scandal Sheet)
- 1952: Der Brigant (The Brigand)
- 1952: Der vierte Mann (Kansas City Confidential)
- 1953: Taxi 539 antwortet nicht (99 River Street)
- 1954: Sie ritten nach Westen (They Rode West)
- 1955: In die Enge getrieben (Tight Spot)
- 1955: Dem Teufel auf der Spur (Hell’s Island)
- 1955: Eine Stadt geht durch die Hölle (The Phenix City Story)
- 1957: Hyänen der Straße (The Brothers Rico)
- 1958: Duell im Morgengrauen (Gunman’s Walk)
- 1959: Al Capone kehrt zurück (The Scarface Mob)
- 1960: Aus der Hölle zur Ewigkeit (Hell to Eternity)
- 1960: Die Wölfe von Los Angeles (Key Witness)
- 1961: Geheime Wege (The Secret Ways)
- 1961: Chefarzt Dr. Pearson (The Young Doctors)
- 1962: Kid Galahad – Harte Fäuste, heiße Liebe (Kid Galahad)
- 1963: Bring sie lebend heim (Rampage)
- 1966: Leise flüstern die Pistolen (The Silencers)
- 1967: Der gnadenlose Ritt (A Time for Killing)
- 1969: Rollkommando (The Wrecking Crew)
- 1970: Das Wespennest (Hornets’ Nest)
- 1972: Ben
- 1973: Der Große aus dem Dunkeln (Walking Tall)
- 1975: Ein Mann nimmt Rache (Framed)
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 Phil Karlson. In: Turner Classic Movies. Abgerufen am 27. Oktober 2018 (englisch, derzeit von Deutschland aus nicht zugänglich).
- ↑ Phil Karlson - Biography. www.imdb.com, abgerufen am 8. Juli 2009.
- ↑ Ladies of the Chorus (1949). www.imdb.com, abgerufen am 8. Juli 2009.
- ↑ TSPDT - Phil Karlson. Abgerufen am 28. November 2022 (englisch).