Philadelphia
Zeichnung der Philadelphia
Schiffsdaten
Flagge Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
andere Schiffsnamen

City of Philadelphia

Schiffstyp Fregatte
Bauwerft Werft in Philadelphia
Kiellegung 14. November 1798
Stapellauf 28. November 1799
Indienststellung 5. April 1800
Verbleib Am 16. Februar 1804 verbrannt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge Geschützdeck: 47,85 m (Lüa)
Breite 11,89 m
Tiefgang max. 4,01 m
Verdrängung 1240 t
 
Besatzung 307 Mann
Takelung und Rigg
Takelung Vollschiff
Anzahl Masten 3
Bewaffnung

38 Kanonen

  • 28 × 18-Pfünder
  • 10 × 9-Pfünder

Die Philadelphia war eine nominell 36-Kanonen-Fregatte der United States Navy, die von 1800 bis 1804 in Dienst stand. Sie kam im Quasi-Krieg gegen Frankreich und dem Ersten Barbareskenkrieg im Mittelmeer zum Einsatz.

Geschichte

Bau

Das ursprünglich City of Philadelphia genannte Schiff wurde 1798–1799 im Auftrag der Regierung der Vereinigten Staaten von den Einwohnern der Stadt Philadelphia gebaut. Die Mittel für den Bau wurden im Juni 1798 durch eine Spendenaktion aufgebracht, bei der in einer Woche 100.000 Dollar gesammelt wurden. Sie wurde von Josiah Fox entworfen und von Samuel Humphreys, Nathaniel Hutton und John Delavue gebaut. Die Schnitzarbeiten wurden von William Rush aus Philadelphia ausgeführt. Sie wurde um den 14. November 1798 auf Kiel gelegt, am 28. November 1799 zu Wasser gelassen und am 5. April 1800 unter dem Kommando von Kapitän Stephen Decatur Sr. in Dienst gestellt.

Einsätze

Die Philadelphia versah Dienst bei den Westindischen Inseln, wo die Vereinigten Staaten in den Quasi-Krieg mit Frankreich verwickelt waren. Im Mai 1800 erreichte sie die Station Guadeloupe und löste die Fregatte Constellation ab. Während dieser Fahrt kaperte sie fünf bewaffnete französische Schiffe und eroberte sechs Handelsschiffe zurück, die von den französischen Schiffen gekapert worden waren.

Als sie im März 1801 nach Hause zurückkehrte, erhielt sie den Befehl, sich auf eine einjährige Kreuzfahrt im Mittelmeer in einem Geschwader unter dem Kommando von Kommodore Richard Dale vorzubereiten. Dazu wurden die 6-Pfünder Kanonen durch Karronaden ersetzt.

Die Philadelphia segelte am 28. Juli 1803 in Richtung Mittelmeer. Am 24. August traf sie unter dem Kommando von Kapitän William Bainbridge in Gibraltar ein. Zwei Tage später eroberte er die amerikanische Brigg Celia von dem marokkanischen Kriegsschiff Mirboka (24 Kanonen und 100 Mann) zurück und brachte beide nach Gibraltar.

Verlust im Ersten Barbareskenkrieg

Das Schiff wurde im Oktober 1803 im Ersten Barbareskenkrieg in Tripolis von den Piraten gekapert. Die Amerikaner hatten vergeblich versucht, das Schiff flottzumachen, während sie unter dem Beschuss der Küstengeschütze und tripolitanischer Marineeinheiten standen. Der Kapitän und sämtliche Besatzungsmitglieder wurden an Land gebracht und als Geiseln genommen. Am 16. Februar 1804 gelang es einem kleinen Kontingent US-amerikanischer Seeleute unter der Führung von Leutnant Stephen Decatur Jr., mit der verkleideten Intrepid in den Hafen von Tripolis einzudringen und die Philadelphia in Brand zu stecken, womit ihr Einsatz durch den Feind verhindert wurde. Decaturs Mut während der Aktion machte ihn zu einem der ersten US-amerikanischen Kriegshelden nach der Revolution.

Technische Beschreibung

Die Philadelphia war als Batterieschiff mit einem durchgehenden Geschützdeck konzipiert und hatte eine Länge von 47,87 Metern (Geschützdeck), eine Breite von 11,89 Metern und einen Tiefgang von 4,01 Metern. Das Schiff war ein Rahsegler mit drei Masten (Fockmast, Großmast und Kreuzmast). Der Rumpf schloss im Heckbereich mit einem Heckspiegel, in den eine Galerie integriert war, die in die seitlich angebrachte Seitengalerie mündete. Die Besatzung hatte eine Stärke von 307 Mann (Offiziere, Unteroffiziere bzw. Mannschaften). Die Bewaffnung bestand bei Indienststellung aus 38 Kanonen.

Batteriedeck Backdeck Achterdeck Kanonen
(Geschossgewicht)
Design 28 × 18-Pfünder - 10 × 9-Pfünder 38 Kanonen
(134,69 kg)

Literatur

  • Donald L. Canney: Sailing warships of the US Navy. Chatham Publishing / Naval Institute Press, 2001, ISBN 1-55750-990-5, S. 224 (englisch). Url
  • James Fenimore Cooper: History of the Navy of the United States of America. Stringer & Townsend, New York, 1826, OCLC 197401914, S. 508 (englisch). Url
  • Frederic Stanhope Hill: Twenty-six historic ships. G. P. Putnam’s Sons, New York and London, 1905, S. 515 (englisch, archive.org).
  • Alexander Slidell Mackenzie: Life of Stephen Decatur: a commodore in the Navy of the United States. C. C. Little and J. Brown, 1846, 1846 (englisch, archive.org).
  • Ian W. Toll: Six frigates: the epic history of the founding of the U.S. Navy. W. W. Norton & Company, New York, 2006, ISBN 978-0-393-05847-5, S. 500 (englisch, archive.org).
  • Spencer Tucker: Stephen Decatur: a life most bold and daring. Naval Institute Press, 2004, Annapolis, Maryland, 2004, ISBN 1-55750-999-9, S. 245 (englisch).
Commons: USS Philadelphia (1799) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Canney, 2001, S. 52.
  2. Toll, 2006, S. 52–54.
  3. Tucker, 1937, S. 17.
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