Pietro Palmaroli (geb. 1778 (?) in Rom; gest. 1828 ebenda) war Maler und Restaurator mit hauptsächlichem Wirkungsort Dresden.
Im Kupferstichkabinett Dresden befindet sich ein 1810 entstandener Stich mit dem Porträt Palmarolis von Carl Christian Vogel von Vogelstein (1788–1868) mit der Inventar-Nummer C 3281. Palmaroli restaurierte hauptsächlich für die Dresdner Gemäldegalerie Alte Meister. Einer der wichtigsten Maler der Renaissance, dessen Gemälde durch ihn restauriert wurden, war Paolo Veronese (1528–1588). Auch Werke des Daniele da Volterra restaurierte er, wie das Fresko in der Kapelle Orsini di Trinità de Monti, Szene: Kreuzabnahme (1541). Außerdem restaurierte er 1825 in Dresden Raffaels Madonna di San Sisto, nachdem er sich in Rom als Restaurator einen Namen gemacht hatte, besser bekannt als die Sixtinische Madonna. Palmaroli galt als der berühmteste Gemälderestaurator seiner Zeit. Er betätigte sich auch als Porträtmaler bzw. als Kunsthändler. So exportierte er im Auftrag und unter der Protektion von Atanazy Raczyński Kisten mit Kunstwerken aus Rom an das Nationalmuseum (Posen). Ein Porträt des Wincenty Raczyński von der Hand Palmarolis befindet sich im Nationalmuseum in Posen. Die Familie der Raczyński nannte man auch die Posener Medici. Das bezieht sich auf deren Rolle als Mäzen.
Ein Schüler Palmarolis namens Carl Wilhelm Lieber sollte sich in Weimar hauptsächlich als Bühnenbildner einen Namen machen. Auch William Kemlein erlernte bei Johann August Renner in Dresden, der wiederum Schüler von Palmaroli war, die Kunst der Gemälderestaurierung. Kemlein sollte in Weimar als Gemälderestaurator größere Wirksamkeit entfalten.
Palmarolis Restaurierungsmethoden waren schon frühzeitig Gegenstand von Untersuchungen gewesen.
Literatur
- Christoph Schölzel: Das Wirken Pietro Palmarolis in Dresden, in: Zeitschrift für Kunsttechnologie und Konservierung 8 (1994), S. 1–24.
- Christoph Schölzel: Die Bewahrung und Restaurierung von Holztafelgemälden in der Geschichte der Gemäldegalerie Dresden, in: Fachtagung, Dresden 2015, S. 29–49
- Christoph Schölzel: Gemäldegalerie Dresden : Bewahrung und Restaurierung der Kunstwerke von den Anfängen der Galerie bis 1876, Verlag Öttel, Görlitz 2012 (zugl. Diss. Dresden 2010).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ http://www.olivierilillo.it/silvestro/palmaroli2.htm Demnach wäre Palmaroli am 2. Juni 1767 bereits geboren!
- ↑ https://verlag.sandstein.de/reader/98-354_Veronese/16/
- ↑ Im Kloster di San Sisto wurde eine Kopie 1730, die Pier Antonio Avanzini malte, aufgestellt.
- ↑ https://www.biblicalcyclopedia.com/P/palmaroli-pietro.html
- ↑ https://de.wikisource.org/wiki/Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/50
- ↑ Der Auftrag war 1821 an Palmaroli ergangen. Peter Johannes Weber: Rechtliche Aspekte des Erwerbs von Kunstwerken in Rom und ihres Exports am Beispiel von Athanasius Raczyński, in: Adam S. Labuda, Michal Mencfel und Wojciech Suchocki (Hg.), Edward and Atanazy Raczyński. Dziela – Osobowosci – Wybory – Epoka = Edward und Atanazy Raczyński. Werke – Persönlichkeiten – Bekenntnisse – Epoche = Edward and Atanazy Raczyński. Works – Personalities – Choices – Era. Posen, Muzeum Narodowe w Poznaniu 2011, S. 379–395. Hier S. 384 f.
- ↑ Witold Molik: Die Posener Medici: Ein Porträt der Familie Raczyński
- ↑ http://www.saxonia.com/cgi-bin/dynfs.pl?Kuenstler_liste=/galerie/009246.htm
- ↑ Todesanzeige auf Kemlein von 1900 in: Jenaische Zeitung 227 (1900).
- ↑ Lorenzo Marcucci: Saggio analitico-chimico sopra i colori minerali e mezzi di procurarsi gli artefatti gli smalti e le vernici di Lorenzo Marcucci ed oservazioni fatte dal medesimo sopra la pratica del dipingere ad olio tenuta dalle scuole fiorentina veneziana e fiamminga ne' loro migliori tempi colle note del sig. Pietro Palmaroli ristauratore di quasri antichi, Lino Contedini, Rom 1813.