Plasma Thromboplastin Antecedent
Bänder-/Oberflächenmodell nach PDB 2F83

Vorhandene Strukturdaten: siehe UniProt P03951

Eigenschaften des menschlichen Proteins
Masse/Länge Primärstruktur 607 Aminosäuren
Sekundär- bis Quartärstruktur Homodimer
Isoformen 2
Bezeichner
Gen-Namen F11 ; FXI; MGC141891
Externe IDs
Enzymklassifikation
EC, Kategorie 3.4.21.27, Serinprotease
MEROPS S01.213
Reaktionsart Proteolyse
Substrat Arg-+-Ala oder Arg-+-Val in Faktor IX
Produkte Faktor IXa
Vorkommen
Homologie-Familie Kallikrein
Übergeordnetes Taxon Landwirbeltiere
Orthologe
Mensch Hausmaus
Entrez 2160 109821
Ensembl ENSG00000088926 ENSMUSG00000031645
UniProt P03951 Q91Y47
Refseq (mRNA) NM_000128 NM_028066
Refseq (Protein) NP_000119 NP_082342
Genlocus Chr 4: 186.27 – 186.29 Mb Chr 8: 45.24 – 45.26 Mb
PubMed-Suche 2160 109821

Plasma Thromboplastin Antecedent (Faktor XI oder kurz PTA, engl. für Vorgänger des Plasmathromboplastins), auch Rosenthal-Faktor, ist ein an der Blutgerinnung beteiligtes Enzym, genauer eine Serinproteinase. Es wird von der Leber produziert und zirkuliert als Homo-Dimer (über eine Disulfidbrücke miteinander kovalent verbunden) in seiner inaktiven Form. Das Monomer besitzt eine Molekülmasse von 80 kDa. Die Konzentration im Plasma beträgt 5 mg/l, seine Halbwertszeit liegt bei etwa 52 Stunden.

Genetik

Das Gen des Faktor XI liegt beim Menschen auf Chromosom 4, Genlocus q32-35. Es hat eine Länge von 23 kBp und besteht aus 15 Exons.

Physiologie

PTA wird durch den aktivierten Hageman-Faktor (Faktor XIIa) oder durch Thrombin aktiviert und dann als Faktor XIa bezeichnet. Es gehört zum intrinsischen Pfad der Blutgerinnung, die in Aktion tritt, wenn der Hageman-Faktor und andere Bestandteile auf negativ geladenes Kollagen unter dem Endothel der Gefäßwand trifft.

Faktor XIa aktiviert den Christmas-Faktor (Faktor IX) durch Spaltung einer Arg-Ala- und einer Arg-Val-Peptidbindung zu Faktor IXa. Der (aktivierte) Christmas-Faktor aktiviert dann den Stuart-Prower-Faktor (Faktor X).

Erkrankungen

Mangel an PTA verursacht die seltene Hämophilie C. Diese tritt gehäuft (8 %) bei den Ashkenazi-Juden auf, während sie in anderen Populationen nur etwa 1 % der Bevölkerung betrifft. Bei dieser Art der Hämophilie sind spontane Blutungen selten, chirurgische Eingriffe können jedoch starken Blutverlust verursachen und bedürfen deswegen besonderer Vorbereitung.

Niedrige PTA-Level können auch bei anderen Erkrankungen, wie zum Beispiel Noonan-Syndrom auftreten.

Erhöhte PTA-Level sollen eine Rolle bei der Verursachung von Thrombosen spielen, es ist jedoch ungewiss, welche Faktoren die erhöhten Level verursachen und wie schwerwiegend die gerinnungsfördernde Wirkung ist.

Einzelnachweise

  1. R. Asakai, D. W. Chung, E. W. Davie, U. Seligsohn: Factor XI deficiency in Ashkenazi Jews in Israel. In: The New England Journal of Medicine. Band 325, Nummer 3, Juli 1991, S. 153–158, doi:10.1056/NEJM199107183250303, PMID 2052060.
  2. R. M. Bertina: Elevated clotting factor levels and venous thrombosis. In: Pathophysiology of haemostasis and thrombosis. Band 33, Nummer 5–6, 2003 Sep-2004 Dec, S. 395–400, doi:10.1159/000083835, PMID 15692250 (Review).
  3. A. Siegemund, S. Petros, T. Siegemund, U. Scholz, H. J. Seyfarth, L. Engelmann: The endogenous thrombin potential and high levels of coagulation factor VIII, factor IX and factor XI. In: Blood coagulation & fibrinolysis : an international journal in haemostasis and thrombosis. Band 15, Nummer 3, April 2004, S. 241–244, PMID 15060420.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.