Podbielski ist der Name eines polnischen Adelsgeschlechts mit seinen Stammhäusern Podbielice im Bezirk Warschau und Groß-Podbiele in der Gmina Nur.

Geschichte

Die Stammreihe wird auf Stanislaus Podbyelski († vor 1539) zurückgeführt.

Seit Eintritt der Brüder Anton und Nikodemus von Podbielsky in königlich preußische Dienste am Ende des 18. Jahrhunderts wird die Familie zum preußischen Adel gezählt.

Wappen

Trzaska (Tafel XII.) - In blauem Felde zwei Schwerter mit goldenem Handgriff, die mit ihren abgebrochenen Klingen senkrecht sich zugekehrt sind, deren verstümmelte Enden sich unter der Mitte eines sie bedeckenden „goldenen, nach oben geöffneten Halbmondes“ verlieren. Helmschmuck: ein Pfauenschwanz, belegt mit dem Wappenbilde. Über den Ursprung des Wappens wird gesagt: Als der König Boleslaw I. (1001-25) gegen einen Feind, der mit dem Schwerte auf ihn eindrang, in Gefahr war, parierte ein Ritter Biala den Hieb und schlug den Feind nieder, wobei ihm jedoch die Klinge seines Schwertes abbrach; er war nun ziemlich wehrlos gegen die weiteren Feinde, und der König, dies bemerkend, gab ihm sein eignes Schwert, womit der Ritter die weiteren Andringenden zurückschlug und so den König und sich gesichert hatte. Doch auch dieses Schwert war ihm dabei zerbrochen. Als er dieses dem König wiedergab, verlieh ihm derselbe für den bewiesenen Mut das obige Wappen, das Trzaska (der Splitter) genannt wurde, wohl im Hinblick auf die zersplitterten Schwerter. Nach dem Besitz des Ritters wurde es auch Biala genannt. Als ein Ritter dieses Geschlechts in Großpolen das Benediktinerkloster Lubien gegründet hatte, dem drei dieses Geschlechts hintereinander als Abt vorgestanden haben, wurde auch der Wappenname Lubiewa gebräuchlich. Dieses Wappen führen die: Bialy, Bielinski, Bielski, Blazejowski, Bogusz, Buczkiewicz, Budkiewicz, Chojnacki, Chrzaszzewski, Chrszczonowski, Ciszkowski, Czusolowski, Dluski, Drozenski, Droicewski, Durbski, Dutkiewicz, Glinka, Gniazdowski, Golininski, Goluchowski, Golynski, Janczewski, Jarzyna, Jarzynski, Kleczkowski, Konopacki, Kotowski, Kotutewicz, Kotwicki, Krajewski, Kumochowski, Lubiewski, Laszewski, Meydalon, Michalski, Michalowski, Mscichowski, Nartowski, Niemirowski, Olszewski, Palamowski, Pancerzynski, Paplinski, Patkowski, Pielasz, Podbielski, Podsedkowski, Ponikiewski, Poplawski, Popowski, Rojecki, Rotowski, Ryczinski, Sieklucki, Slupecki, Sokolowski, Swiedkowski, Swieykowski, Szczucki, Szygowski, Tarchominski, Truskowski, Truszkowski, Trzaska, Trzasko, Trzaskaz, Trzaskowski, Trzonkowski, Tyski, Tyszka, Wedrogowsky, Wigniewski, Wolkanowski, Wylezynski, Zabielski, Zakrzewski, Zaleski, Zimoszarski, Zorawski.

– Emilian von Źernicki-Szeliga (1904)

Das Wappen (der polnischen Wappengemeinschaft Trzaska) zeigt in Blau einen aufwärts gekehrten goldenen Halbmond zwischen zwei quer liegenden abgebrochenen silbernen Schwertern mit goldenem Griff. Auf dem gekrönten Helm mit blau-goldenen Decken die Schildfigur auf einem Pfauenschweif.

Namensträger

  • Christian Podbielski (1741–1792), Komponist und Organist in Königsberg
  • Dionysius Valentin Podbielski († 1810) ⚭ Ehefrau Anna, geborene von Skarzynski
  • Nikodemus Joseph von Podbielski (1780–1844), polnischer Adeliger, preußischer General ⚭ Ehefrau Bogumila Apollonie Theophile, geborene von Baranowska (1791–1880)
  • Anton von Podbielski (1780–1841), Oberstleutnant ⚭ Ehefrau Johanna Eleonore, geborene von Falkenhayn (1787–1869)
    • Theophil von Podbielski (1814–1879), preußischer General der Kavallerie ⚭ Ehefrau Agnes, geborene von Jagow (1823–1887)
      • Victor von Podbielski (1844–1916) Staatsminister und Generalleutnant ⚭ Ehefrau Margarete, geborene von Twardowski (1869–1951)
      • Agnes (1846–1896) ⚭ Hermann Ludwig von Wartensleben (1826–1921), preußischer General der Kavallerie
      • Olga Elisabeth (1842–1880) ⚭ Hugo Louis Felix von Balluseck (1830–1892), preußischer Generalmajor
      • Elisabeth (* 8. Juli 1849) ⚭ Michael von Szymonski (1844–1922), Generalmajor
      • Klara (* 10. November 1850)
      • Walli Cäcilie Thekla (* 8. Dezember 1860)
        • Victor von Podbielski, Politiker, Oberbürgermeister (1943–1945) von Frankfurt (Oder) ⚭ Ehefrau Ottilie, geborene geb. Bühler
        • Fritz Herrmann Gebhardt Adolph Hans von Podbielski (1893–1917) gefallen bei Nauroy (Champagne) am 18. April 1917, Dr. jur., Kgl. preuß. Kammergerichts-Referendar, Lt. der Reserve des Husaren-Rgts. Nr. 3
        • Hans Werner Hermann Konrad von Podbielski (1894–1944) königl. preuß. OLt. der Reserve des Husaren-Rgts. Nr. 3, Forstwart ⚭ Ehefrau Anna Marie Ottilie Alice, geborene von Maltzahn-Grubenhagen (1895–1938)

Siehe auch

  • Podbielskistraße
  • Podbielskiallee
  • Regiment: Feldartillerieregiment von Podbielski (niederschles.) Nr. 5
  • „Im Jahr 1904 stellte NSW (Norddeutsche Seekabelwerke) sein erstes 7993 km langes Guttapercha-isoliertes Untersee-Telekommunikationskabel her und legte es mit den beiden NSW-Kabellegerschiffen Von Podbielski und Stephan von Borkum über die Azoren nach New York City.“ „Die Von Podbielski war ein 1899 in Schottland gebauter Kabelleger, der von den Norddeutschen Seekabelwerken betrieben wurde. Sie war benannt nach dem damaligen Leiter des Reichspostamts, Victor von Podbielski (..) 1905 wurde die Von Podbielski in die Niederlande verkauft, in Telegraaf umbenannt und in Niederländisch-Indien (Indonesien) eingesetzt, wo sie noch im gleichen Jahr das Kabel von Balikpapan (Borneo) nach Makassar (Sulawesi) verlegte. 1924 wurde sie verkauft und in Japan abgewrackt.“

Literatur

Einzelnachweise

  1. Otto Titan von Hefner, A. Grenser, George Adalbert von Mülverstedt, Adolf Matthias Hildebrandt, J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, III. Band, 2. Abteilung, 1. Band. Der blühende Adel des Königreichs Preußen, Nürnberg 1878, S. 301, Tafel 354
  2. Deutsche Adelsgenossenschaft (Hrsg.): Anschriftenbuch der Deutschen Adelsgenossenschaft 1940. Liste des in der Deutschen Adelsgenossenschaft zusammengeschlossenen reinblütigen Deutschen Adels. Landabteilung Brandenburg, Wohnsitz Potsdam. Schlieffen-Verlag, Berlin 1940, S. 119442 (d-nb.info [abgerufen am 23. August 2021]).
  3. Handbuch des preußischen Adels, Band 2, 1893, S.39
  4. Dienstaltersliste der Schutzstaffel der NSDAP (SS). Stand vom 1. Dezember 1938, mit Berichtigungsh.: Stand vom 15. Juni 1939, Unveränd. Nachdr. der Ausg. Berlin 1938 und 1939. In: SS-Personalkanzlei/NSDAP/Brünn Meyer (Hrsg.): DAL der SS der NSDAP. Reprint der Original-Ausgabe von 1938 Auflage. S2-Hauptamt, Nr. 574. Biblio-Verlag, Osnabrück 1996, ISBN 978-3-7648-2487-7, S. 36–37 (d-nb.info [abgerufen am 23. August 2021]).
  5. Fürstlich Stolbergsches Gymnasium zu Wernigerode. Jahresbericht 1907/1908. Erstattet von Dr. Albrecht Jordan. 1908. Progr. - Nr.:328. Druck von B. Angerstein, Wernigerode 1908, S. 11–12 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 23. August 2021]).
  6. Ehrentafel der Kriegsopfer des reichsdeutschen Adels 1914-1919. Justus Perthes, Gotha 1921, S. 183 (d-nb.info [abgerufen am 23. August 2021]).
  7. Hans Friedrich v. Ehrenkrook: Genealogisches Handbuch der Freiherrliche Häuser A (Uradel) 1956. In: Ausschuss für adelsrechtliche Fragen der deutschen Adelsverbände in Gemeinschaft mit dem Deutschen Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA Gesamtreihe von 1951 bis 2015. Band II, Nr. 13. C. A. Starke, Glücksburg/Ostsee 1956, S. 303 (d-nb.info [abgerufen am 23. August 2021]).
  8. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser A Uradel 1890. In: "Der Gotha", erschienen bis 1942. 40. Auflage. Justus Perthes, Gotha 1890, S. 216 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 23. August 2021]).
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