The Pogues

The Pogues live in London (2004)
Allgemeine Informationen
Herkunft London, England
Genre(s) Folk-Punk, Folk-Rock
Gründung 1981, 2001
Auflösung 1996, 2014
Website www.pogues.com
Letzte Besetzung
Shane MacGowan (1981–1991, ab 2001)
Spider Stacy (1981–1994, ab 2001)
James Fearnley (1982–1993, ab 2001)
Terry Woods (1986–1994, ab 2001)
Jem Finer (1981–1996, ab 2001)
Andrew Ranken (1982–1994, ab 2001)
Ehemalige Mitglieder
Cait O’Riordan (1982–1986, 2004)
Joe Strummer (†) (1987: Tourmitglied, 1991)
Jamie Clarke (1994–1996)
Dave Coulter (1993–1996)
James McNally (1993–1996)
Philip Chevron (†) (1985–1994, 2001–2013)
Darryl Hunt (†) (1986–1994, ab 2001)

The Pogues war eine 1981 federführend von Shane MacGowan gegründete englisch-irische Band. Sie begründete den irischen Folk-Punk (Celtic punk) und waren in den 1980er Jahren die populärsten Vertreter dieses Musikstils.

Geschichte

Anfänge und erster Erfolg (1981–1984)

Die Band wurde 1981 in London als The New Republicans von Shane MacGowan (Gesang, Gitarre), Jem Finer (Banjo) und Peter „Spider“ Stacy (Tin Whistle) gegründet.

1982 stieß der Pianist James Fearnley dazu, der mit dem Akkordeon der Band ihren ganz besonderen Stil gab. Im selben Jahr fanden die Mitglieder mit „Pogue Mahone“ (anglisierte Version von Irisch-Gälisch Póg mo thóin, „Küss meinen Arsch“) einen neuen Namen. Nur kurze Zeit später stieß Cait O’Riordan als Bassistin zur Band, 1983 kam Andrew Ranken als neuer Schlagzeuger dazu.

1984 erschien die erste Single Dark Streets of London. Radiosender weigerten sich, die Single zu spielen, da der Bandname zu anrüchig war. Die Band erlangte trotzdem schon eine gewisse regionale Bekanntheit durch Konzerte in Pubs und Bars und als Vorband für The Clash. Im selben Jahr erschien bei Stiff Records die erste LP Red Roses for Me. Auf Druck der Plattenfirma wurde der Name der Band in The Pogues geändert. Die LP ist eine Mischung aus Arrangements eigener und irischer Volkslieder.

Kommerzieller Erfolg und Trennung (1985–1996)

Ein Jahr später schafften The Pogues den großen Sprung. Der Gitarrist Philip Chevron stieg in die Band ein und Elvis Costello produzierte sie. Die Platte Rum, Sodomy & the Lash enthält mit der Coverversion Dirty Old Town eines ihrer bekanntesten Lieder. Außerdem enthält die Platte eine Version des bekannten Liedes And the Band Played Waltzing Matilda von Eric Bogle.

1988 erschien das dritte Pogues-Album If I Should Fall from Grace with God, produziert von Steve Lillywhite. Dieses Album wurde der größte kommerzielle Erfolg der Band, es erreichte Rang 3 in den englischen Charts. Zudem erreichte der Song Fairytale of New York, eine gemeinsame Produktion mit Kirsty MacColl (die für diese Produktion die kurz zuvor ausgeschiedene und durch Darryl Hunt ersetzte O’Riordan vertrat), Rang 2 in der Hitliste. Noch im selben Jahr erschien die EP Yeah, Yeah, Yeah, Yeah. Auf dieser Platte coverten die Pogues den Rolling-Stones-Klassiker Honky Tonk Woman. An die Charterfolge schlossen sich weltweite Konzert-Tourneen an, in den USA traten sie als Vorband von U2 auf, in Irland spielten sie gemeinsam mit den Dubliners.

Das langsame Ende der Pogues nahte mit dem Erscheinen des Albums Hell’s Ditch 1990, das weder Kritiker noch Fans überzeugen konnte. Während eines Konzertes 1991 in Tokio brach Sänger Shane MacGowan zusammen, eine Folge des jahrelangen Alkohol- und sonstigen Drogenkonsums. Daraufhin trennte sich die Band von MacGowan. Joe Strummer, der Produzent und Ex-Sänger von The Clash (bereits 1987 und 1988 als Gastsänger mit den Pogues auf Tour) übernahm den Leadgesang, bald abgelöst von Peter „Spider“ Stacy, doch die Band konnte nicht an alte Erfolge anknüpfen.

Das 1993 erschienene Album „Waiting for Herb“ konnte die Kritiker ebenfalls nur bedingt überzeugen. Die ausgekoppelte Single „Tuesday Morning“ schaffte es noch einmal kurzfristig in die Top Ten, doch auch wenn die Band nach allgemeiner Ansicht zeigte, dass sie ohne Shane MacGowan funktionierte, konnte sie den Verlust von MacGowan insbesondere als Songwriter insgesamt nicht kompensieren.

1995 erschien das letzte Album Pogue Mahone (bereits ohne die mittlerweile ebenfalls ausgeschiedenen Fearnley, Woods und Chevron), das trotz einiger gut ausgesuchter Gastmusiker, wie Jon Sevink von The Levellers an der Fiddle, nicht die Qualität der älteren Werke erreichte. Ein Jahr später lösten sich The Pogues auf, nachdem nun auch noch Jem Finer seinen Abschied beschlossen hatte.

Sänger Shane MacGowan veröffentlichte weitere Alben mit seiner Band Shane MacGowan and the Popes.

Wiedervereinigung und erneutes Touren (seit 2001)

Ende Dezember 2001 sowie 2004 fanden einige Wiedervereinigungskonzerte in Großbritannien und Irland statt. 2005 gingen die Pogues auf kurze Japan-Tour und spielten beim Azkena-Rockfestival in Spanien. Im Dezember 2005 fand eine erneute Konzertreihe in Großbritannien und Irland statt, diesmal mit Shane MacGowan. Im Frühjahr 2006 tourten die Pogues an der Ostküste der USA, ferner gab es im Verlauf des Jahres kurze Touren in Japan und an der Westküste der USA, sowie die mittlerweile traditionelle Dezembertournee durch das Vereinigte Königreich und Irland. Nach vielen Jahren waren sie 2010 auch wieder in Deutschland unterwegs.

2011 fand eine Ostküsten-Tournee in den Vereinigten Staaten und eine Europa-Tour statt. Mit Live-Auftritten in Perth, Sydney, Byron Bay und Melbourne wurde im Frühjahr 2012 das erste Mal seit 20 Jahren wieder Australien bereist. Auch Tokio wurde auf diesem Wege besucht. Für den Sommer 2012 wurden sieben Konzerte in Europa bestätigt, darunter drei in Deutschland. Die Auftritte am 11. und 12. September 2012 in Paris wurden gefilmt und als Live-DVD sowie Live-CD veröffentlicht. Philip Chevron musste allerdings aus gesundheitlichen Gründen das Singen wieder einstellen. Er starb am 8. Oktober 2013.

Galerie

Auftreten der Bandmitglieder auf den Alben

Bandmitglied Album Instrument
Red Roses For Me Rum, Sodomy & the Lash If I Should Fall from Grace with God Peace and Love Hell’s Ditch Waiting for Herb Pogue Mahone
Shane MacGowan Ja Ja Ja Ja Ja Nein Nein Gesang
Spider Stacy Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Tin Whistle, Gesang
Jem Finer Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Banjo
James Fearnley Ja Ja Ja Ja Ja Ja Nein Akkordeon
Philip Chevron Nein Ja Ja Ja Ja Ja Nein Gitarre
Terry Woods Nein Nein Ja Ja Ja Ja Nein Mandoline
Darryl Hunt Nein Nein Ja Ja Ja Ja Ja Bass
Andrew Ranken Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Schlagzeug
Joe Strummer Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Gesang
James McNally Nein Nein Nein Nein Nein Nein Ja Akkordeon
Jamie Clarke Nein Nein Nein Nein Nein Nein Ja Gitarre
Dave Coulter Nein Nein Nein Nein Nein Nein Ja Mandoline
Cait O’Riordan Ja Ja Nein Nein Nein Nein Nein Bass

Diskografie

Studioalben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1984 Red Roses for Me UK89
Silber

(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Oktober 1984
1985 Rum, Sodomy & the Lash UK13
Gold

(14 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: August 1985
1988 If I Should Fall from Grace with God CH9
(8 Wo.)CH
UK3
Gold

(16 Wo.)UK
US88
(16 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Januar 1988
1989 Peace and Love DE13
(16 Wo.)DE
CH17
(6 Wo.)CH
UK5
Gold

(8 Wo.)UK
US118
(9 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Juli 1989
1990 Hell’s Ditch CH33
(3 Wo.)CH
UK12
Silber

(5 Wo.)UK
US187
(3 Wo.)US
Erstveröffentlichung: September 1990
1993 Waiting for Herb DE32
(10 Wo.)DE
AT30
(5 Wo.)AT
CH29
(3 Wo.)CH
UK20
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: August 1993
1995 Pogue Mahone AT38
(1 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: Oktober 1995

Tributes

  • Tribute to The Pogues (2016)

Kompilationen

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1991 The Best of CH25
Gold

(6 Wo.)CH
UK11
Gold

(17 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: September 1991
2001 The Very Best of UK18
Platin

(29 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: März 2001
2005 The Ultimate Collection UK15
Gold

(6 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: März 2005

EPs

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1986 Poguetry in Motion UK29
(6 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Februar 1986
1988 Yeah Yeah Yeah Yeah Yeah UK43
(4 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Dezember 1988

Weitere Alben

  • 1991: Essential Pogues
  • 1992: The Rest of The Best
  • 2005: Dirty Old Town: The Platinum Collection (UK: Silber)
  • 2008: Just Look Them Straight in the Eye and Say
  • 2013: 30:30: The Essential Collection
  • 2013: The Very Best of
  • 2013: Pogues 30

Singles

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1985 A Pair of Brown Eyes
Rum, Sodomy & the Lash
UK72
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: März 1985
Sally MacLennane
Rum, Sodomy & the Lash
UK51
(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Juni 1985
Dirty Old Town
Rum, Sodomy & the Lash
UK62
Silber

(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: September 1985
1986 Haunted
Sid und Nancy (O.S.T.)
UK42
(4 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Oktober 1986
1987 The Irish Rover
If I Should Fall from Grace with God
UK8
(8 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: März 1987
mit The Dubliners
Fairytale of New York
If I Should Fall from Grace with God
DE62
(3 Wo.)DE
AT71
(1 Wo.)AT
CH48
(7 Wo.)CH
UK2
×5
Fünffachplatin

(119 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: November 1987
mit Kirsty MacColl
1988 If I Should Fall from Grace with God
If I Should Fall from Grace with God
UK58
(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Februar 1988
Fiesta
If I Should Fall from Grace with God
UK24
(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Juni 1988
1989 Misty Morning, Albert Bridge
Peace and Love
UK41
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Juni 1989
1990 Jack’s Heroes / Whiskey in the Jar
Hell’s Ditch
UK63
Silber

(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Juni 1990
mit The Dubliners
Summer in Siam
Hell’s Ditch
UK64
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: September 1990
1991 A Rainy Night in Soho
Hell’s Ditch
UK67
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: September 1991
1992 Honky Tonk Women
Yeah Yeah Yeah Yeah Yeah
UK56
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Mai 1992
1993 Tuesday Morning
Waiting for Herb
UK18
(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: August 1993
1994 Once Upon a Time
Waiting for Herb
UK66
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Januar 1994

Videoalben

  • The Pogues in Paris – 30th Anniversary Concert at the Olympia (2012)
  • The Pogues Live – Town & Country Club London 1988 (inklusive Dokumentation Completely Pogued)
  • Poguevision (2006 – offizielle Videoclips)
  • Straight to Hell – Fahr zur Hölle (1987 – Spielfilm)

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Goldene Schallplatte

  •  Frankreich
    • 1988: für das Album If I Should Fall from Grace with God
    • 2000: für das Album Rum, Sodomy & the Lash
    • 2000: für das Album The Rest of The Best
  •  Kanada
    • 1989: für das Album If I Should Fall from Grace with God
  •  Neuseeland
    • 1988: für das Album If I Should Fall from Grace with God

2× Goldene Schallplatte

  •  Frankreich
    • 2000: für das Album The Best of

Platin-Schallplatte

  •  Irland
    • 1991: für das Album The Best of
    • 2005: für das Album The Ultimate Collection
  •  Neuseeland
    • 1986: für das Album Rum, Sodomy & the Lash
    • 2002: für das Album The Very Best of

2× Platin-Schallplatte

  •  Neuseeland
    • 2022: für die Single Fairytale of New York

4× Platin-Schallplatte

  •  Neuseeland
    • 1997: für das Album The Best of

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnungen, Verkäufe, Quellen)
Silber Gold Platin Ver­käu­fe Quel­len
 Frankreich (SNEP) 0! S   Gold5 0! P 500.000 snepmusique.com infodisc.fr
 Irland (IRMA) 0! S 0! G   Platin2 30.000 irishcharts.ie
 Kanada (MC) 0! S  Gold1 0! P 50.000 musiccanada.com
 Neuseeland (RMNZ) 0! S  Gold1   Platin8 165.000 nztop40.co.nz
 Schweiz (IFPI) 0! S  Gold1 0! P 25.000 hitparade.ch
 Vereinigtes Königreich (BPI)   Silber5   Gold5   Platin6 4.180.000 bpi.co.uk
Insgesamt   Silber5  13× Gold13  16× Platin16

Quellen

  1. 1 2 3 4 Chartquellen: DE AT CH UK US
  2. 1 2 3 4 Dean Scapolo: The Complete New Zealand Music Charts: 1966 – 2006. Maurienne House, 2007, ISBN 978-1-877443-00-8 (englisch).
  3. Platin für The Best of in Irland
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