Die Präfektur Kumamoto (jap. 熊本県, Kumamoto-ken) ist eine der Präfekturen Japans. Sie liegt in der Region Kyūshū auf der Insel Kyūshū. Sitz der Präfekturverwaltung ist die gleichnamige Stadt Kumamoto.

Geschichte

Die Präfektur Kumamoto entspricht territorial weitgehend der antiken Provinz Higo. Eine erste Kumamoto-ken ging 1871 aus dem gleichnamigen Fürstentum (-han) Kumamoto hervor. Sie wurde später zeitweise in Shirakawa umbenannt und 1873 mit der Präfektur Yatsushiro vereinigt, in der zuvor andere Fürstentümer/Präfekturen in der Provinz Higo zusammengefasst worden waren. 1876 wurde Shirakawa wieder in Kumamoto umbenannt.

Bei der Einführung der von deutschen Beratern gestalteten Kommunalordnungen und der damit einhergehenden großen Meiji-Gebietsreform 1889 entstanden in Kumamoto über 300 Gemeinden, darunter als damals einzige kreisfreie Stadt (-shi) die Präfekturhauptstadt.

Wirtschaft

Toyota, Nissan und Daihatsu, die in der nördlichen Kyushu-Region Werke für Kraftfahrzeuge betreiben, haben ihre Produktion sukzessive auf eine jährliche Gesamtproduktionskapazität in Kyushu von 1.410.000 Einheiten gesteigert. Infolgedessen haben sich viele Unternehmen, die mit Autoteilen zu tun haben, in Kumamoto niedergelassen und die Automobilindustrie in Kyushu gestärkt.

Honda betreibt in Kikuchi die weltweit größte Motorradfabrik, mit bisher mehr als 300 Millionen produzierten Einheiten.

Mehr als 100 der führenden japanischen Halbleiterproduktionsstätten und Unternehmen der Halbleiterindustrie sind hier tätig. Auch die Automobilbranche hat sich hier angesiedelt. Daher ist die Region einer der bedeutendsten Industriecluster in Kyushu, auch bekannt als Silicon Island und Car Island. Bedeutende örtliche unter der Halbleiterbranche sind: Sony Semiconductor Manufacturing Corporation, Tokyo Electron Kyushu Limited, Mitsubishi Electric Corporation, Renesas Semiconductor Manufacturing und Ebara Corporation.

Mitsubishi Electric plant Stand 2023 den Bau einer Chipfabrik, um die steigende Nachfrage nach Halbleitern für Elektrofahrzeuge zu bedienen. Die neue Fabrik wird in seiner bestehenden Produktionsstätte in Kikuchi errichtet und soll im April 2026 die Produktion aufnehmen. Die Kosten belaufen sich auf 100 Milliarden Yen (ca. 714 Millionen Euro).

Sehenswürdigkeiten

Zu den Sehenswüridgkeiten der Präfektur zählt die Burg Kumamoto und der Suizenji-Park.

• Burg Kumamoto
• Suizenji-Park

Politik

Gouverneur von Kumamoto ist seit 2008 der Politologe Ikuo Kabashima, der bei der Gouverneurswahl am 22. März 2020 bei gesunkener Wahlbeteiligung von 45 % (2016: 51 %) mit Zweidrittelmehrheit für eine vierte Amtszeit wiedergewählt wurde. Gegenkandidat war wie schon 2016 Seishi Kōyama (einst LDP-Abgeordneter im Präfekturparlament, dann 2002–2014 Bürgermeister der Stadt Kumamoto), 2020 mit Unterstützung aus der SDP.

Im Parlament mit 49 Mitgliedern aus 21 Wahlkreisen hielt die Liberaldemokratische Partei bei den Regionalwahlen im April 2019 mit 31 Sitzen eine absolute Mehrheit.

Im nationalen Parlament ist Kumamoto durch vier direkt gewählte Abgeordnete im Abgeordnetenhaus und zwei im Rätehaus vertreten, nach den Wahlen von 2019, 2021 und 2022 und Parteiwechseln seither alle sechs Liberaldemokraten.

Das PR-Maskottchen der Präfekturverwaltung ist seit 2010 das landesweit bekannt gewordene Kumamon.

Verwaltungsgliederung

Seit 2010 gibt es noch 45 Gemeinden in Kumamoto: 14 [kreisfreie] Städte (-shi), davon nur die Hauptstadt in einer Sonderform für Großstädte, 23 [kreisangehörige] Städte (-machi/-chō) und acht Dörfer (-mura). Nach der Einführung der heutigen Gemeindeformen 1889 waren es zunächst über 350 Gemeinden, vor der großen Shōwa-Gebietsreform der 1950er Jahre noch über 300, im Jahr 2000 vor Beginn der großen Heisei-Gebietsreform noch 94.

In nachstehender Tabelle sind die Landkreise (Gun, 郡) kursiv dargestellt, darunter jeweils (eingerückt) die Kleinstädte (Machi/Chō, 町) und die Dörfer (Mura, 村) darin. Eine Abhängigkeit zwischen Landkreis und Kleinstadt ist auch aus den ersten drei Stellen des Codes (1. Spalte) ersichtlich, der Code endet hier auch immer auf die Ziffer 'Null'. Am Anfang der Tabelle stehen die kreisfreien Städte (Shi, 市).

Größte Orte

Die Stadt Kamiamakusa wurde 2004 gegründet.
2005 wurde die Stadt Uki gegründet und die Kleinstadt Aso gliederte einige Gemeinden ein und wurde kreisfrei.
2006 wurde die Kleinstadt Kōshi nach Eingliederung einer Gemeinde zur kreisfreien Stadt.
Die Kleinstadt Amakusa gliederte 2006 u. a. die Städte Hondo und Ushibuka ein und wurde kreisfrei.

Bevölkerungsentwicklung in der Präfektur

Weblinks

Einzelnachweise

1. ↑ data | Investment Opportunities in Japan's Regions - Investing in Japan - Japan External Trade Organization. 2022, abgerufen am 3. Juni 2023 (englisch). 
2. ↑ Honda produziert das 300 Millionste Motorrad, eine Honda Gold Wing. 25. November 2014, abgerufen am 3. Juni 2023. 
3. ↑ data | Investment Opportunities in Japan's Regions - Investing in Japan - Japan External Trade Organization. 2022, abgerufen am 3. Juni 2023 (englisch). 
4. ↑ Mitsubishi Electric to quintuple silicon carbide power device output. Abgerufen am 3. Juni 2023 (britisches Englisch). 
5. ↑ Präfekturparlament Kumamoto: Abgeordnete nach Fraktion, abgerufen am 3. Mai 2023.
6. ↑ 熊本県知事選. In: NHK Senkyo Web. 23. März 2020, abgerufen am 24. März 2020 (japanisch). 
7. ↑ Präfekturparlament Kumamoto: Abgeordnete nach Wahlkreis
8. ↑ 統一地方選2019 熊本県議選 各党議席. In: NHK Senkyo Web. 8. April 2019, abgerufen am 13. August 2019 (japanisch). 
9. ↑ Kokudo Chiriin (GSI — Geospatial Information Authority of Japan), 平成29年全国都道府県市区町村別面積調 (Landesweite Flächenerhebung aller Präfekturen und Gemeinden 2017), S. 93: 43 Kumamoto-ken (japanisch), abgerufen am 16. Dezember 2018
10. ↑ www.pref.kumamoto.jp (Memento des Originals vom 31. August 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pref.kumamoto.jp aktuelle Daten von der Website der Präfektur (japanisch)
11. ↑ e-stat (englisch), abgerufen am 16. Dezember 2018
12. ↑ e-Stat Datenbank, abgerufen am 16. Dezember 2018 (englisch)

32.716388888889130.66638888889Koordinaten: 32° 43′ N, 130° 40′ O