Der Précis [pʁe'si:] (französisch précis ‚genau‘) ist eine Textform, die als „Abriss“ bzw. „kurze, gedrängte Darstellung“ zugleich eine sehr präzise Inhaltsangabe darstellt. Er ist die prägnante Zusammenfassung – mit den wichtigsten Thesen und Argumenten – eines vorgegebenen anderen Textes und kann dazu dienen, dem Leser das Lesen dieses Ursprungstextes zu ersparen.
Der wiedergegebene Text wird dabei auf genau ein Drittel der Anzahl der Wörter gekürzt, ohne die sachliche Information oder den Schreibstil zu verändern. Bei der Zahl der Wörter gibt es nur einen geringen Spielraum. Die wesentlichen Gedanken der Vorlage werden wiedergegeben, ohne sie zu verändern oder zu interpretieren. Bilder und Vergleiche werden gestrichen, aus direkter Rede wird indirekte Rede. Der neue Text ist ein selbständig lesbarer Text.
Einen Précis anzufertigen, stellt in Frankreich und Großbritannien eine gängige Übungs- und Prüfungsaufgabe im Literaturunterricht dar. – Ähnliche Textformen sind Konspekt, Exzerpt und Abstract / Zusammenfassung.
Siehe auch
Literatur
- Otto F. Best: Handbuch literarischer Fachbegriffe. Definitionen und Beispiele. Überarbeitete und erweiterte Ausgabe. Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-596-11958-8, S. 418.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Précis. In: Otto F. Best: Handbuch literarischer Fachbegriffe. Definitionen und Beispiele. Überarbeitete und erweiterte Ausgabe. Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-596-11958-8, S. 418.
- 1 2 Thomas Zabka: Texte über Texte als Formate schriftlicher Leistungsprüfung: Nacherzählung, Inhaltsangabe, Analyse, Interpretation und benachbarte Aufgaben. In: Michael Kämper-van den Boogaart / Kaspar H. Spinner (Hrsg.): Lese- und Literaturunterricht. Teil 3: Erfolgskontrollen und Leistungsmessung. Exemplarische Unterrichtsmodelle. Schneider, Hohengehren 2010, S. 60–88, hier S. 76.