Praunheimer Brücke
Praunheimer Brücke seit 1988
Offizieller Name Praunheimer Brücke
Nutzung Fußgänger, Radfahrer und KFZ
Querung von K814
Unterführt Nidda
Ort Frankfurt-Praunheim
Gesamtlänge ca. 39 m
Breite ca. 13 m
Baubeginn ca. 1986
Fertigstellung 1988
Bauzeit 2
Zustand gut
Lage
Koordinaten 50° 8′ 53″ N,  37′ 25″ O
Höhe über dem Meeresspiegel 102 m ü. NHN

Die Praunheimer Brücke überquert den Fluss Nidda im Frankfurter Stadtteil Praunheim. Südlich schließt die Praunheimer Landstraße an, im Norden die Straße Alt-Praunheim.

Geschichte der Brücke

Die erste Erwähnung der Brücke datiert auf das Jahr 1556. Man nimmt an, dass sie zu dieser Zeit häufiger durch Hochwasser zerstört oder beschädigt wurde. Eine nachgewiesene Zerstörung erfolgte im Jahr 1602, da man zur Reparatur Holz von der Hohen Mark holte. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Brücke mehrmals beschädigt und ab 1637 wurden Umlagen für einen weiteren Umbau der Brücke gesammelt. Dieser wurde 1642 fertiggestellt.

Für 1827 ist belegt, dass in diesem Jahr die Brücke erweitert und die Chaussee nach Hausen angelegt wurde. Die Brücke wurde damit Teil der Kreisstraße von Frankfurt am Main über Bockenheim, Hausen, Praunheim und Niederursel nach Oberursel.

Am 30. August 1892 wurde die Praunheimer Brücke durch eine 17,5 Tonnen schwere Dampfwalze zum Einsturz gebracht. Im Jahre 1969 wurde die Bogenbrücke überholt, war jedoch schon zum damaligen Zeitpunkt nicht mehr dem Verkehr gewachsen. Etwa 1985 wurde eine separate Fußgängerbrücke neben der Brücke errichtet. Mit dem Neubau der heutigen Brücke im Jahre 1988 wurde die demontierbare Fußgängerbrücke nach Hausen (Hausener Obergasse / Hausener Weg) verlegt.

Unmittelbar auf der Südostseite der Praunheimer Brücke befindet sich ein Kiosk sowie ein großer Parkplatz für Besucher des Niddaparks.

Öffentlicher Nahverkehr seit 1913

Die Praunheimer Brücke war schon immer ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Die Linie 18 der Straßenbahn Frankfurt am Main fuhr seit 1913 (als Nachfolgerin des schon vor 1872 in Betrieb genommenen, privat betriebenen Pferdeomnibusses) vom Schönhof kommend bis zur Praunheimer Brücke. 1928 wurde die Brücke Endpunkt der neuen Busverbindung durch die Römerstadt, die Praunheim mit dem Haltepunkt der Frankfurter Lokalbahn (später der Linien U1, U2 und U3 der U-Bahn Frankfurt) im benachbarten Heddernheim verband. 1944 wurden auf der 2,7 km langen Strecke wegen des Benzinmangels Oberleitungsbusse eingesetzt, die – nach Betriebsunterbrechung – von 1948 bis 1959 auch wieder fuhren. Anschließend wurde die Strecke auf Dieselbusse umgestellt und wird bis heute bedient. Bis 1986 war die Praunheimer Brücke (auf der Hausener Seite) Endhaltestelle verschiedener Straßenbahnlinien (zuletzt wieder Linie 18). Gleichzeitig wurde der Endpunkt der Linie 67 nach Hausen bzw. zum Industriehof verlegt.

Nach Einrichtung der U-Bahn-Linie U7 wurde die zum Teil eingleisig verlaufende Straßenbahnlinie eingestellt und zwischen der jetzigen Endhaltestelle Hausen und der Praunheimer Brücke abgebaut.

Mit der Umstellung auf die Linien 72 und 73 sind die Endhaltestellen Industriehof sowie Rödelheim Bahnhof (72) bzw. Westbahnhof (73).

Die Nachtbuslinie n2 verkehrt hier in Richtung Konstablerwache über Hausen.

Inschriften

Inschrift des Steins Inschrift der Messingplatte

ANNO 1827
wurde während der Dienstzeit
des Schultheisen
IOHANN DANIEL
LAUNHARD
diese Brücke verlängert und anschliessende
Chaussee neu erbaut

Der Gedenkstein wurde beim
Neubau der Brücke 1988
geborgen und restauriert.
Erste urkundliche Erwähnung
der Brücke im Jahre 1556

Literatur

  • Helmut Ritzel, Jean H. Rothammel: Bilder zur Praunheimer Geschichte. 3. Auflage. Frankfurter Sparkasse, Frankfurt 1988.
  • Alfred Hansmann: 1200 Jahre Praunheim. Eine Reise in Praunheims Vergangenheit. Vereinsring Praunheim, Frankfurt-Praunheim 2004, ISBN 3-00-013189-2.
Commons: Praunheimer Brücke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Johann Heinrich Bender (Hrsg.): Die Verhandlungen der Gesetzgebenden Versammlung der freien Stadt Frankfurt in den Jahren 1816 bis 1831. Verlag G.F. Krug, 1834, S. 246; books.google.de
  2. Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst, Band 1, Frankfurter Verein für Geschichte und Landeskunde, 1858, S. 34
  3. O. Schroeter: Einsturz der Niddabrücke in Praunheim bei Frankfurt a.M. In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 39, 1892, S. 419–420 (zlb.de).
  4. Internetseite. (Memento vom 16. September 2012 im Internet Archive; PDF; 543 kB) Pro Bahn – Hessen
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