Röshof
Markt Lehrberg
Koordinaten: 49° 21′ N, 10° 34′ O
Höhe: 472 m ü. NHN
Einwohner: 25 (31. Dez. 2008)
Postleitzahl: 91611
Vorwahl: 09820

Röshof (fränkisch: Rees-hof) ist ein Gemeindeteil des Marktes Lehrberg im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Geografie

0,5 km südöstlich des Weilers liegt das Waldgebiet Ebene, 0,5 km südwestlich das Brandholz. Die Staatsstraße 2255 führt nach Ansbach (4,5 km südlich) bzw. nach Rügland (6,5 km nördlich). Die Kreisstraße AN 10 führt nach Schönbronn (0,8 km östlich) bzw. nach Kühndorf (1,2 km westlich). Am Weiler verläuft der Fränkische Marienweg vorbei.

Geschichte

Der Ort wurde 1433 als „Rodsdorff“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist Rodi, der Personenname des Gründers dieser Siedlung.

Im Jahr 1572 erwarb sich Markgräfin Emilie die drei Höfe des Weilers. 1607 werden die drei Höfe von den Grafen von Mansfeld gekauft. 1610 befreite Markgraf Joachim Ernst von Brandenburg–Ansbach den Ort von allen landesherrlichen Lasten wie Zins, Gült, Steuer oder Fron. In der Folgezeit wechselte der Ort oft seinen Besitzer. Im Jahre 1662 verkaufte Sophia Margarete, die Gattin Albrechts von Brandenburg–Ansbach, das Gut an Christian Friedrich von Crailsheim. Im 16-Punkte-Bericht des Fürstentums Ansbach von 1684 waren die drei Höfe in Rösdorf zu einer Mannschaft zusammengefasst, die das Hofkastenamt Ansbach als Grundherrn hatten. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach aus.

In den Oberamtsbeschreibungen des Johann Georg Vetter von 1732 wurde der Ort erstmals „Röshoff“ genannt.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Röshof 5 Anwesen (1 Dreiviertelhof, 1 Viertelhof, 1 Wirtschaft, 1 Haus, 1 Leerhaus). Das Hochgericht übte das Hofkastenamt Ansbach aus. Alle Anwesen hatten das Hofkastenamt Ansbach als Grundherrn. Es gab zu dieser Zeit zwei Untertansfamilien. Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Röshof dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Brünst und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Brünst zugeordnet. Im Zuge der Gebietsreform wurde diese am 1. Januar 1978 nach Lehrberg eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

Jahr 181818401861187118851900192519501961197019872008
Einwohner 113842382322438242262925
Häuser 25556676
Quelle

Religion

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johannes (Wernsbach bei Ansbach) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren zunächst nach St. Ludwig (Ansbach) gepfarrt, seit 1970 ist die Pfarrei Christ König (Ansbach) zuständig.

Literatur

Fußnoten

  1. 1 2 www.lehrberg.de (Memento vom 8. April 2014 im Internet Archive) (4 Dez. 2012 15:28:30 UTC) auf archive.is Die Einwohnerzahl sämtlicher Ortsteile entspricht annähernd dem Einwohnerstand der Gesamtgemeinde für den 31. 12. 2008. Die Differenz von 8 Einwohnern erklärt sich durch die Nichtauflistung der selbstständigen Ortsteile Dauers-, Fritz-, See- und Walkmühle.
  2. E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 160. Dort folgendermaßen transkribiert: „rēshṓf“.
  3. Gemeinde Lehrberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 18. Juli 2023.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 18. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. 1 2 3 E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 160.
  6. Staatsarchiv Nürnberg, Ansbacher Salbuch 128, 2991. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 691.
  7. 1 2 M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 903.
  8. Johann Bernhard Fischer: Röshof. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 24 (Digitalisat).
  9. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 4, Sp. 572.
  10. 1 2 M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 982.
  11. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
  12. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  13. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 76 (Digitalisat).
  14. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 37 (Digitalisat).
  15. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 983, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  16. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1147, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1087 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1151 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1188 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1024 (Digitalisat).
  21. 1 2 Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 753 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 168 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 328 (Digitalisat).
  24. Geschichte > Christkönig wird eigenständige Pfarrei. In: christkoenig-ansbach.de. Abgerufen am 6. April 2023.
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