Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 47° 38′ N,  5′ O

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Waldshut
Höhe: 612 m ü. NHN
Fläche: 50,41 km2
Einwohner: 4233 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 84 Einwohner je km2
Postleitzahl: 79733
Vorwahl: 07754
Kfz-Kennzeichen: WT, SÄK
Gemeindeschlüssel: 08 3 37 038
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 54
79733 Görwihl
Website: www.goerwihl.de
Bürgermeister: Mike Biehler
Lage der Gemeinde Görwihl im Landkreis Waldshut

Görwihl ist eine Gemeinde im baden-württembergischen Landkreis Waldshut in Deutschland

Geographie

Geographische Lage

Görwihl liegt im Hotzenwald, dem südöstlichen Teil des Schwarzwaldes, am Rand des Albtals. Die Landschaft des Hotzenwalds ist gekennzeichnet durch verschieden große Hochebenen, die terrassenartig gestuft nach Süden hin abfallen. Die meisten Ortsteile liegen auf solchen Hochebenen.

Etwa 60 Prozent der Gemeindefläche besteht aus Wald.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt im Norden an Ibach und Dachsberg, im Osten an Albbruck, im Süden an die Stadt Laufenburg und im Westen an Rickenbach und Herrischried.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Görwihl gehören die bis in die 1970er Jahre selbstständigen Gemeinden Engelschwand, Hartschwand, Niederwihl, Oberwihl, Rotzingen, Rüßwihl, Segeten und Strittmatt.
Zu den ehemaligen Gemeinden Engelschwand, Hartschwand, Oberwihl und Strittmatt gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer. Zur Gemeinde Görwihl in den Grenzen von vor der Gemeindereform der 1970er Jahre gehören das Dorf Görwihl, die Zinken Freudenberg und Grünnetsmättle und die Häuser Kirchgrund. Zur ehemaligen Gemeinde Niederwihl gehören das Dorf Niederwihl, der Zinken Schildbach und das Haus Sägehof. Zur ehemaligen Gemeinde Rotzingen gehören die Dörfer Rotzingen und Burg, der Zinken Eichrütte und die Häuser Krembach. Zur ehemaligen Gemeinde Rüßwihl gehören die Dörfer Rüßwihl und Tiefenstein. Zur ehemaligen Gemeinde Segeten gehören das Dorf Segeten, das Gehöft Hetzlenmühle und das Haus Säge.
Im Gemeindegebiet liegen die Wüstungen Scheckenwihl im Gebiet der früheren Gemeinde Niederwihl und Wolpringen im Gebiet der früheren Gemeinde Strittmatt.

Geschichte

Görwihl wurde im Jahre 1193 als Gerswillare erstmals urkundlich erwähnt. Görwihl gehörte wie die meisten Orte des Hotzenwalds über Jahrhunderte zur Grafschaft Hauenstein und damit zu Vorderösterreich. Es entwickelte sich zum Zentrum der Einungen des Hotzenwalds und spielte eine Rolle in den Salpetererunruhen.

1806 kam Görwihl zu dem neu geschaffenen Großherzogtum Baden. 1838 bis 1839 erfolgte der Wiederaufbau der durch Blitzschlag und Brand zerstörten Katholischen Kirche St. Bartholomäus durch Friedrich Theodor Fischer unter Erhaltung des alten Turmes. Leider blieben die Altäre des Stuckateurs Jodok Friedrich Wilhelm nicht erhalten.

Im Zuge der Gemeindegebietsreform wurde die heutige Gemeinde am 1. Januar 1975 durch die Vereinigung von Görwihl, Engelschwand, Niederwihl, Oberwihl, Rüßwihl, Segeten und Strittmatt neu gebildet. Bereits am 1. Juli 1971 wurde Rotzingen nach Görwihl eingemeindet. Die Eingemeindung von Hartschwand nach Görwihl folgte am 1. Juli 1972.

Herkunft des Ortsnamens

Görwihl leitet sich von Ger-Weiler ab. Der Namensteil 'Ger', althochdeutsch für Speer, wurde gewählt, da Görwihl in der Entstehungszeit die Form einer Speerspitze hatte.

Einwohnerentwicklung

Jahr 1880190019251933195019611970198019902000201020152020
Einwohner4.2783.7193.2273.2243.4633.4913.9123.9154.4334.5324.3434.2754188

Politik

Bürgermeister

Bürgermeister ist seit dem 25. April 2023 Mike Biehler. Er wurde bei der Bürgermeisterwahl am 29. Januar 2023 mit 83,1 Prozent der Stimmen gewählt. Amtsinhaber Carsten Quednow, der von 1999 bis 2023 amtierte, erhielt lediglich 11,4 Prozent der Stimmen.

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Görwihl hat insgesamt 15 Mitglieder. Er besteht aus den 14 gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem getrennt gewählten Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.

Die Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis.

Parteien und Wählergemeinschaften %
2019
Sitze
2019
%
2014
Sitze
2014
Kommunalwahl 2019
 %
40
30
20
10
0
33,2 %
35,6 %
31,2 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
-14
-16
−14,9 %p
+0,9 %p
+14,0 %p
CDU Christlich Demokratische Union 33,2 5 48,1 7
FW Freie Wähler Görwihl e. V. 35,6 5 34,7 5
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 31,2 4 17,2 2
Gesamt 100 % 14 100 % 14
Wahlbeteiligung 68,4 % 60,1 %

Wappen

Blasonierung: „In gespaltenem Schild vorn in Rot ein halber silberner (weißer) Adler am Spalt, im Fang ein goldenes (gelbes) Zepter haltend, hinten in Gold (Gelb) eine aus dem unteren Schildrand wachsende grüne Tanne, an deren Stamm links ein rotes Eichhörnchen emporklettert.“
Wappenbegründung: Die neue Gemeinde Görwihl wurde am 1. Januar 1975 durch den Zusammenschluss von Engelschwand, Görwihl, Niederwihl, Oberwihl, Rüßwihl, Segeten und Strittmatt gebildet, nachdem bereits 1971/72 Hartschwand und Rotzingen nach Görwihl eingemeindet worden waren. Das am 3. März 1970 der damaligen Gemeinde Görwihl verliehene Wappen wurde für die heutige Gemeinde übernommen, da die Wappensymbole auch für die vergrößerte Gemeinde ihre Bedeutung haben. Die vordere Schildhälfte erinnert an die frühere Landeshoheit Österreichs, die hintere an die ehemalige Zugehörigkeit aller Ortsteile zur Grafschaft Hauenstein, deren Siegel die Tanne mit zwei Eichhörnchen zeigte. Das Landratsamt Waldshut verlieh Wappen und Flagge am 16. Dezember 1975.

Wappen der früheren Gemeinden

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sonstiges

Görwihl-Segeten war im Jahr 2011 der sonnenreichste Ort in Deutschland.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Personen in Verbindung zu Görwihl

  • Dominic Fritz (* 1983), Politikwissenschaftler, Bürgermeister in Timișoara (Rumänien), wuchs in Görwihl auf
Commons: Görwihl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 976–979
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 501 und 524.
  4. Einwohnerstatistik Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
  5. Abschied aus Donaueschingen: Einstiger Hauptamtsleiter Mike Biehler legt Amtseid ab. In: schwarzwaelder-bote.de. 27. April 2023, abgerufen am 2. Mai 2023.
  6. Mike Biehler gewinnt die Bürgermeisterwahl in Görwihl – 11,4 Prozent für Amtsinhaber Quednow. In: badische-zeitung.de. Abgerufen am 31. Januar 2023.
  7. Vorläufiges Ergebnis der Gemeinderatswahlen 2019 beim Statistischen Landesamt
  8. Wappenbeschreibung auf leo bw – Landeskunde entdecken online; abgerufen am 15. Oktober 2023.
  9. Die Teufelsküche im Albtal auf schwarzwald-tourismus.de, abgerufen am 8. März 2022.
  10. Krai-Woog-Gumpen. Abgerufen am 10. August 2019.
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