Rüti bei Büren | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Bern (BE) |
Verwaltungskreis: | Seeland |
BFS-Nr.: | 0393 |
Postleitzahl: | 3295 |
UN/LOCODE: | CH RTB |
Koordinaten: | 597493 / 222424 |
Höhe: | 437 m ü. M. |
Höhenbereich: | 426–567 m ü. M. |
Fläche: | 6,50 km² |
Einwohner: | 855 (31. Dezember 2022) |
Einwohnerdichte: | 132 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 11,7 % (31. Dezember 2022) |
Gemeindepräsident: | Theodor Bösiger (parteilos) |
Website: | www.ruetibeibueren.ch |
Reformierte Kirche an der Hauptstrasse | |
Lage der Gemeinde | |
Rüti bei Büren ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Seeland des Kantons Bern in der Schweiz.
Unter dem gleichen Namen existieren neben der Einwohnergemeinde auch eine evangelisch-reformierte Kirchgemeinde und eine Burgergemeinde.
Geographie
Rüti liegt an der Hauptstrasse Solothurn–Lyss zwischen Arch und Büren an der Aare. Die Nachbargemeinden sind von Norden beginnend im Uhrzeigersinn: Grenchen, Arch, Buchegg, Oberwil bei Büren und Büren an der Aare. Die Gemeinde hat eine Fläche von 650 ha, 49,1 % davon werden landwirtschaftlich genutzt.
Geschichte
Älteste Funde von Scherben bei der auf dem Gemeindegebiet liegenden Tüfelsburg gehen bis in die Jungsteinzeit zurück. Gesichert ist eine Besiedelung des an der römischen Hauptstrasse von Petinesca nach Salodurum liegenden Ortes in römischer Zeit. Davon zeugen Überreste eines römischen Gutshofes im Rütibuchsi. Bereits 1750 und um 1800 wurden dort Mosaikböden ausgegraben. 1819 kam eine zu einem Gutshof gehörige tuskische Säule zum Vorschein. Eine für die Schweiz einzigartige Wasserleitung aus Jurakalk-Känneln wurde im frühen 19. Jahrhundert entdeckt. Vierzehn Stück davon waren im Unterdorf, im sogenannten «Haus Rytz», bis 1938 als sichtbare Spolien vermauert. Römische Mauerreste wurden auch unter der Kirche lokalisiert.
Die heute sichtbaren Überreste der Tüfelsburg stammen von einer mittelalterlichen Erd-Holz-Burg mit einem Wall-Grabensystem. Sie werden in das 10. oder 11. Jahrhundert datiert. Sie wurde im Jahr 1391 von Elisabeth von Buchegg an die Stadt Solothurn verkauft, und die Burgstelle befindet sich noch heute im Besitz der Burgergemeinde Solothurn.
In einem Schreiben bestätigte Papst Lucius III. am 2. Oktober 1185 der Abtei St. Johannsen unter anderem auch die Besitztümer in Rüti. Der Name «Ruti apud oppidum burron sittas» wird aber erst in einer Urkunde von 1233 erwähnt, als zwei Bürger von Wolhusen Güter in Rüti gegen Güter, die näher bei Wolhusen liegen, tauschten. Rüti bedeutet im Schweizerdeutschen «Rodung; von Holzwuchs und Buschwerk gereinigtes, urbar gemachtes Stück Land».
Als herausragendes Ereignis in der Neuzeit gilt der Dorfbrand vom 20. Mai 1868, von dem mehr als ein Drittel der bewohnten Gebäude betroffen war. Zu einem weiteren Dorfbrand kam es 1876.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |||||||||||||
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Jahr | 1850 | 1880 | 1910 | 1930 | 1950 | 1970 | 1990 | 2002 | 2004 | 2006 | 2013 | 2015 | 2021 |
Einwohner | 641 | 668 | 654 | 700 | 668 | 969 | 858 | 810 | 864 | 863 | 822 | 840 | 856 |
94,54 % der Bevölkerung sind deutscher Muttersprache. Rüti ist mehrheitlich evangelisch-reformiert. Es besitzt eine eigene Kirchgemeinde mit eigener Kirche im Dorf.
Politik
In Rüti bildet die Gemeindeversammlung die Legislative. Derzeit (2023) besteht die Exekutive aus dem fünfköpfigen Gemeinderat, welcher im Majorzsystem gewählt wird. Gemeindepräsident ist Theodor Bösiger (parteilos).
Die Stimmenanteile der Parteien anlässlich der Nationalratswahl 2019 betrugen: SVP 35,6 %, BDP 28,9 %, SP 8,7 %, FDP 4,8 %, glp 6,1 %, GPS 7,8 %, CVP 0,6 %, EVP 2,2 %, DU 2,1 %.
Wappen
Das erstmals auf zwei Abendmahlkelchen von 1711 und 1718 dargestellte redende Wappen der Gemeinde zeigt In Rot zwei gekreuzte silberne Reuthauen mit goldenen Stielen, begleitet von zwei fünfstrahligen silbernen Sternen.
Wirtschaft
Nebst diversen Kleinbetrieben beherbergt Rüti im Industriequartier auch Unternehmen von nationaler Bedeutung.
Das Einzugsgebiet für grössere Unternehmen ist Grenchen, Biel, Lyss, Solothurn.
Persönlichkeiten
- Peter Schmid (* 1941), Regierungsrat (SVP), Bruder von Samuel Schmid
- Samuel Schmid (* 1947), Bundesrat (SVP und BDP), Bruder von Peter Schmid, seit 2009 Ehrenbürger von Rüti bei Büren
Sehenswürdigkeiten
Impressionen
- Kirche und ehemaliges Schulhaus
- Reformierte Kirche
- Pfarrhaus
- Pfrundspeicher
- Gemeindeverwaltung
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- ↑ Fläche, Landwirtschaftsfläche in % 2004/09. Bundesamt für Statistik, abgerufen am 22. Juni 2023 (Wahl Dropdown-Menü: Regionalporträts 2012: Gemeinden, Eingabe Textfeld: Rüti bei Büren).
- ↑ Walter Drack, Rudolf Fellmann: Die Römer in der Schweiz. Theiss, Stuttgart 1988, ISBN 978-3-80620420-9, S. 495.
- ↑ siehe dazu Anne-Marie Dubler: Rüti bei Büren. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Archäologische Inventarnummer 063.002.2011.01, Quelle: ArchBE 2012, S. 47.
- ↑ Schweizerisches Idiotikon, Bd. VI Sp. 1811 ff..
- ↑ Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Bd. 5, S. 746.
- ↑ Geschichte der Gemeinde Rüti bei Büren auf der Website der Gemeinde Rüti bei Büren, abgerufen am 20. September 2022.
- ↑ Eidgenössische Volkszählungen 1850–1990 (Memento vom 25. Juli 2014 im Internet Archive). Bundesamt für Statistik.
- ↑ Nationalratswahl 2019. Resultate der Gemeinde Rüti bei Büren (Memento vom 9. Dezember 2022 im Internet Archive). Staatskanzlei des Kantons Bern, 20. Oktober 2019.
- ↑ Wappenbeschreibung auf der Website der Gemeinde Rüti bei Büren, abgerufen am 20. September 2022.