Der Rat der Ministerialdirektoren (Direktorium) war vom 2. Juni 1945 bis zum 3. Dezember 1946 die Landesverwaltung Badens im französischen Besatzungsgebiet und das Führungsgremium der von der französischen Militärregierung eingesetzten Exekutive mit Sitz in Freiburg im Breisgau.
Das Direktorium erklärte am 22. November 1946 seinen Rücktritt, da die Beratende Landesversammlung des Landes Baden sich an diesem Tag konstituiert hatte. Die französische Militärregierung genehmigte den Rücktritt am 2. Dezember 1946 und per 3. Dezember trat an die Stelle des Direktoriums das Staatssekretariat, das aus sechs Staatssekretären und vier Staatskommissaren bestand und dessen Präsident Leo Wohleb war.
Amt | Name | Partei |
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Präsident der Landesverwaltung Baden | Alfred Bund | BCSV |
Ministerialdirektor für Inneres | Paul Haußer (seit 4. Juni 1945) | DemP |
Ministerialdirektor für Justiz | Paul Zürcher (seit 1. Januar 1946) | BCSV |
Ministerialdirektor für Unterricht und Kultus | Karl Ott | parteilos |
Ministerialdirektor für Finanzen | Alfred Bund | BCSV |
Ministerialdirektor für Wirtschaft | Friedrich Leibbrandt (seit 1. Januar 1946) | SPB |
Ministerialdirektor für Landwirtschaft und Ernährung | Carl Diez (seit 20. Februar 1946) | BCSV |
Ministerialdirektor für Arbeit | Philipp Martzloff (seit 20. Februar 1946) | SPB |
Weitere Mitglieder des Direktoriums waren von Amts wegen die Präsidenten
- des Oberlandesgerichts,
- des Landesernährungsamtes,
- der Eisenbahndirektion und
- der Oberpostdirektion.
Literatur
- Martin Furtwängler: Ministerlisten. In: Meinrad Schaab, Hansmartin Schwarzmaier (Hrsg.) u. a.: Handbuch der baden-württembergischen Geschichte. Band 5: Wirtschafts- und Sozialgeschichte seit 1918, Übersichten und Materialien, Gesamtregister. Hrsg. im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Klett-Cotta, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-608-91371-2, S. 497.
- Karl Stiefel: Baden 1648 – 1952. Band I, Karlsruhe 1979, S. 392–393.
- Klaus-Jürgen Matz: Das Land Baden 1945–1952. In: Meinrad Schaab, Hansmartin Schwarzmaier (Hrsg.) u. a.: Handbuch der baden-württembergischen Geschichte. Band 4: Die Länder seit 1918. Hrsg. im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Klett-Cotta, Stuttgart 2003, ISBN 3-608-91468-4, S. 477–517.
Einzelnachweise
- ↑ Siehe Stiefel, Band I, S. 393.