Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 49° 41′ N,  44′ O

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Trier-Saarburg
Verbandsgemeinde: Ruwer
Höhe: 309 m ü. NHN
Fläche: 10 km2
Einwohner: 793 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 79 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54316
Vorwahl: 06588
Kfz-Kennzeichen: TR, SAB
Gemeindeschlüssel: 07 2 35 124
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Untere Kirchstr. 1
54320 Waldrach
Website: schoendorf.eu
Ortsbürgermeister: Uwe Kirchartz (FWG)
Lage der Ortsgemeinde Schöndorf im Landkreis Trier-Saarburg

Schöndorf (moselfränkisch: Schennerf) ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Ruwer an, die ihren Verwaltungssitz in Waldrach hat.

Geographische Lage

Schöndorf liegt am nordwestlichen Rande des Osburger Hochwaldes, auf halber Höhe über dem Ruwertal. Westlich von Schöndorf fließt die Ruwer. Ihr fließen der Entergraben im Naturschutzgebiet Enterbachtal und der Rotegraben zu.

Zu Schöndorf gehören der Ortsteil und ehemalige Gutshof Lonzenburg mit dem Neuhof, der Ortsteil Pluwigerhammer, sowie die Wohnplätze Raulsmühle an der Ruwer und Schöndorferheide.

Geschichte

Im Jahre 634 wurde im Grimo-Testament der Ort als „fidivis“ erwähnt. In der Egbert-Urkunde aus dem Jahr 981 schenkte der Trierer Erzbischof Egbert dem Trierer Stift St. Paulin auch „videum mit Kirche“ (lat. „videre“ = schauen, daraus Schaudorf – Schöndorf). Im Jahre 1228 wird durch Erzbischof Theoderich II. dem Stift St. Paulin die Zugehörigkeit der Kirche in Schöndorf bestätigt. Im Jahre 1839 wird im klassizistischen Stil die Kirche neu erbaut und 1907 mit einem wuchtigen, quadratischen Turm erweitert. Schöndorf ist zentraler Pfarrort für die umliegenden Gemeinden Bonerath, Hinzenburg, Holzerath und Ollmuth.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Schöndorf, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:

JahrEinwohner
1815296
1835434
1871502
1905483
1939652
1950716
JahrEinwohner
1961744
1970757
1987761
1997789
2005820
2022793

Politik

Gemeinderat

Der Ortsgemeinderat in Schöndorf besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

WahlSPDCDUFWGGesamt
2019 5712 Sitze
2014 5712 Sitze
2009 7512 Sitze
2004 7512 Sitze
1999 27312 Sitze
  • FWG = Freie Wählergruppe Schöndorf e.V.

Ortsbürgermeister

Uwe Kirchartz (FWG) wurde 2014 Ortsbürgermeister von Schöndorf. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 57,71 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.

Der Vorgänger von Kirchartz, Matthias Wick (CDU), hatte das Amt seit 2004 ausgeübt, war 2014 aber nicht erneut angetreten.

Wappen

Blasonierung: „Unter einem gespaltenen Schildhaupt, in dem rechts oben in Silber ein rotes Balkenkreuz und links in Blau ein silbernes Andreaskreuz stehen, erscheinen in Rot, zwei zu eins, drei silberne Meisen.“
Wappenbegründung: Das kurtrierische Balkenkreuz erinnert an die frühere landesherrliche Zugehörigkeit zu Kurtrier. Das Andreaskreuz weist auf den Schutzpatron der Pfarrkirche zu Schöndorf hin. Die Meisen stehen für die Herren von Meisemburg, die bis zum Ende des 18. Jahrhunderts Grundrechte in Schöndorf hatten.

Sehenswürdigkeiten

Die katholische Pfarrkirche St. Andreas ist als Kulturdenkmal eingestuft. Der freistehende Saalbau im klassizistischen Stil wurde 1830/31 von Kommunalbaumeister Johann Baptist Bingler aus Trier errichtet; beachtenswert ist die eingezogene Apsis und die mehrschichtig durch Bogenblenden gegliederte Fassade. Der freistehende neuromanische Glockenturm wurde von Ernst Brand aus Trier im Jahre 1908 hinzugefügt. Ebenfalls unter Denkmalschutz steht das Pfarrhaus (Hauptstraße) und der Kirchhof mit Priestergrabsteinen und dem Kriegerdenkmal.

Die Kirche wurde anstelle einer im Jahre 1833 wegen Baufälligkeit abgerissenen früheren Kirche gebaut. Die erste Kirche in Schöndorf wurde 981 in einer Urkunde des Trierer Erzbischofs Egbert erwähnt.

Vereine

Der größte Ortsverein ist der FC Schöndorf, dessen Anfänge bis 1929 reichen. Heute (Stand: 2009) hat der Verein etwa 380 Mitglieder und unterhält die Abteilungen Fußball, Sportkegeln und Gymnastik.

Weitere Vereine in Schöndorf sind der Männergesangverein, der Kirchenchor, der Malteserhilfsdienst, der Karnevalsverein und die Frauengemeinschaft.

Wirtschaft und Verkehr

Mehrere kleine und mittlere Unternehmen sind im Ort ansässig. Bis 2016 gab es auch Geschäftsstellen der Sparkasse Trier und der Volksbank Trier. Schöndorf liegt an der Landesstraße 146 und an den Kreisstraßen 56 und 62. Gemeindestraßen verbinden den Hauptort mit den Ortsteilen Lonzenburg und Neuhof. Ein Verbindungsradweg von gut einem Kilometer Länge führt von der Ortsmitte hinunter zum Pluwiger Hammer, wo ein Anschluss an den Ruwer-Hochwald-Radweg besteht, der auf der Trasse der ehemaligen Hochwaldbahn gebaut worden war.

Öffentliche Einrichtungen

Die Freiwillige Feuerwehr wurde am 22. Juli 1928 gegründet. Sie hat heute 28 Aktive (Stand 2009). Seit dem 1. Juni 1990 gibt es auch eine Jugendfeuerwehr mit derzeit 15 Jugendlichen. Der Förderverein der Feuerwehr Schöndorf e.V. entstand 1996.

Öffentliche Einrichtungen in Schöndorf sind das Bürgerhaus, die Bücherei, das Andreashaus, die Enterbach-Grundschule, die Sporthalle, das Sportgelände, mehrere Spielplätze, der Jugendraum und seit 2017 auch der Bürgerbus Poarbus.

Personen mit Verbindung zu Schöndorf

Literatur

  • Zum Dialekt des Ortes Schöndorf gibt es seit September 2003 ein Buch von Willi Körtels, das inzwischen 204 Seiten umfasst. Es informiert über die Redewendungen, die Sprichwörter, die Flurnamen, die Hausnamen und jiddische Ausdrücke. In einem Registerteil kann man die einzelnen Begriffe nachschlagen und ihre Bedeutung erkunden. In einem Grammatikteil wird die Deklination der Nomen und die Konjugation der Verben dargestellt. Außerdem sind einige ausgewählte Begriffe in Dialekt erklärt:
    • Willi Körtels: Schöndorfer Dialekt. Schennerwer Platt, zusammengetragen und bearbeitet von Willi Körtels, [Oberemmel, Ernst-Hartmann-Straße 17]: W. Körtels, 2003, DNB 96934631X
  • Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 15, Abt. 2. L. Schwann, Düsseldorf 1936 (Die Kunstdenkmäler des Landkreises Trier), Nachdruck vom Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1981, S. 357–358.
Commons: Schöndorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2020[Version 2022 liegt vor.]. S. 115 (PDF; 1 MB).
  3. Hochwälder Geschichtsblätter Heft 11, Nov. 1999
  4. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Schöndorf. Abgerufen am 12. Februar 2021.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2014 Schöndorf. Abgerufen am 12. Februar 2021.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2009 Schöndorf. Abgerufen am 12. Februar 2021.
  8. 1 2 Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2004 Schöndorf. Abgerufen am 12. Februar 2021.
  9. Für den Erhalt der Grundschule kämpfen. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 17. August 2014, abgerufen am 12. Februar 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  10. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 12. Februar 2021 (siehe Ruwer, Verbandsgemeinde, 17. Ergebniszeile).
  11. Zwei Duelle und eine vergebliche Suche. Matthias Wick (CDU), seit 2004 Ortsbürgermeister in Schöndorf, tritt nicht mehr an. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 21. April 2014, abgerufen am 12. Februar 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  12. Schöndorf: Geschichte. Ortsgemeinde Schöndorf, abgerufen am 12. Februar 2021.
  13. Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Trier-Saarburg, Seite 34 (PDF; 1,64 MB)
  14. Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler - Rheinland-Pfalz, Saarland. Deutscher Kunstverlag, München 1984, ISBN 3-422-00382-7
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