Rautenhausen
Stadt Bebra
Koordinaten: 51° 1′ N,  50′ O
Höhe: 283 (282–300) m
Fläche: 5,67 km²
Einwohner: 124 (2. Okt. 2018) HW+NW
Bevölkerungsdichte: 22 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 36179
Vorwahl: 06622

Rautenhausen ist der nach Einwohnerzahl kleinste Ortsteil der Stadt Bebra im osthessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Das Dorf liegt nordöstlich der Kernstadt Bebra im Richelsdorfer Gebirge. Südöstlich des Ortes verlaufen die Bundesstraße 27 zwischen Bebra und Sontra und die Bahnstrecke Bebra–Göttingen.

Geschichte

Ortsgeschichte

Im Jahre 1290 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt, als Hermann von Wolfershausen und seine Frau Elisabeth dem Kloster Bubenbach ihre Güter in Rautenhausen verkauften. Um 1592 wurde die Kirche erbaut, die auf einer Anhöhe in der Ortsmitte steht.

Etwa 1,75 km ostnordöstlich des Dorfs, am nördlichen Rand der heutigen Gemarkung von Rautenhausen, befand sich im Talgrund beim heutigen Forsthaus das 1230 erstmals beurkundete und im 15. Jahrhundert wüst gefallene Dorf Bubenbach. Dort bestand ab etwa 1220 ein Beginenhaus, aus dem 1230 das Kloster Bubenbach hervorging. Die Nonnen zogen 1296 in das in den Jahren von 1292 bis 1296 für sie neu errichtete, nur 1,5 km weiter nördlich gelegene Kloster Cornberg um.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Rautenhausen zum 31. Dezember 1971 zusammen mit weiteren Gemeinden auf freiwilliger Basis in die Stadt Bebra eingegliedert. Für Rautenhausen und die weiteren nach Bebra eingegliederten Gemeinden wurde je ein Ortsbezirk gebildet.

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten, denen Rautenhausen angehört(e):

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Rautenhausen 123 Einwohner. Darunter waren 3 (2,4 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 21 Einwohner unter 18 Jahren, 45 zwischen 18 und 49, 33 zwischen 50 und 24 und 81 Einwohner waren älter. Die Einwohner lebten in 51 Haushalten. Davon waren 12 Singlehaushalte, 12 Paare ohne Kinder und 15 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 9 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 36 Haushaltungen lebten keine Senioren.

Einwohnerentwicklung

Rautenhausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2018
Jahr  Einwohner
1834
 
111
1840
 
112
1846
 
119
1852
 
126
1858
 
113
1864
 
129
1871
 
134
1875
 
138
1885
 
131
1895
 
131
1905
 
142
1910
 
143
1925
 
152
1939
 
164
1946
 
251
1950
 
250
1956
 
229
1961
 
194
1967
 
154
1970
 
161
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
123
2018
 
124
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS; Stadt Bebra; Zensus 2011

Historische Religionszugehörigkeit

 1885:131 evangelische (= 100 %) Einwohner
 1961:151 evangelische (= 77,84 %), 28 katholische (= 14,43 %) Einwohner

Politik

Für Rautenhausen besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Rautenhausen) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 72,00 %. Alle Kandidaten gehörten der „Wählergemeinschaft Rautenhausen“ an. Der Ortsbeirat wählte Andrea Siegel zur Ortsvorsteherin.

Anmerkungen und Einzelnachweise

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter sowohl Gericht als auch Verwaltungseinheit.
  2. Trennung von Justiz (Justizamt Sontra) und Verwaltung
  3. Am 31. Dezember 1971 als Ortsbezirk zur Stadt Bebra.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 6 Rautenhausen, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 2. Juli 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. 1 2 Haushaltsplan 2019. Statistische Daten. Einwohnerzahlen inkl. Zweitwohnsitz. S. 8 Vorbericht, abgerufen im Juni 2021.
  3. Ritter Hermann von Wolfershausen und seine Frau Elisabeth verkaufen dem Kloster Bubenbach ihre Güter in Rautenhausen
  4. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 13. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 406.
  6. 1 2 Hauptsatzung. (PDF; 88 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Bebra, abgerufen im Juni 2021.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 45 f. (online bei Google Books).
  9. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 73.
  10. 1 2 3 Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 22 und 78, archiviert vom Original am 27. Oktober 2020.
  11. Ortsbeiratswahl Rautenhausen. In: Votemanager. Stadt Bebra, abgerufen im September 2023.
  12. Ortsbeirat der Stadt Bebra. In: Webauftritt. Stadt Bebra, abgerufen im September 2023.

Literatur

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.