Das Rayleigh-Gesetz (benannt nach seinem Entdecker John William Strutt, 3. Baron Rayleigh) beschreibt die Änderung der Magnetisierung von ferromagnetischem Material bei magnetischen Feldstärken kleiner als die Koerzitivfeldstärke
Ferromagnetische Materialien bestehen aus weissschen Bezirken, welche durch Bloch-Wände voneinander getrennt sind. Wird nun ein kleines magnetisches Feld an das Material angelegt, so wachsen diese weissschen Bezirke, da die Bloch-Wände sich verschieben. Rayleigh leitete daraus die lineare und quadratische Abhängigkeit der Magnetisierung von der Feldstärke her:
mit
- der magnetischen Anfangssuszeptibilität , welche die anfängliche Magnetisierbarkeit der Materie in dem kleinen Feld angibt
- der Rayleigh-Konstante , die die irreversiblen Barkhausensprünge beschreibt
- der magnetischen Feldkonstanten
In analoger Weise kann das Rayleigh-Gesetz auch verwendet werden, um die Änderung der elektrischen Polarisation von ferroelektrischem Material bei kleinen elektrischen Feldern zu beschreiben.
Einzelnachweise
- ↑ Lord Rayleigh: On the behaviour of iron and steel under the operation of feeble magnetic forces. In: Phil. Mag. 23. Jahrgang, 1887, S. 225–248, doi:10.1080/14786437108216375.
- ↑ D. V. Taylor und D. Damajanovic, J. Appl. Phys. 82 (1997) 1973
Literatur
- Helmut Kronmüller, Manfred Fähnle: Micromagnetism and the microstructure of ferromagnetic solids. Cambridge University Press, 2003, ISBN 0-521-33135-8, S. 148.
- Cullity: Introduction to magnetic materials. Addison-Wesley, 1972, S. 342.
Siehe auch
- Preisach-Modell
- Jiles-Atherton-Modell