real GmbH
Rechtsform GmbH
Gründung 1992
Sitz Mönchengladbach, Deutschland Deutschland
Leitung
  • Bojan Luncer
  • René Plasman
  • Karsten Pudzich
Mitarbeiterzahl 5.000 (2023)
Branche Einzelhandel
Website www.meinreal.de

Die Real GmbH mit Sitz in Mönchengladbach ist ein Lebensmitteleinzelhändler und betreibt unter den Namen mein real 62 SB-Warenhäuser in Deutschland. Die Gruppe befindet sich im Besitz von The SCP Group, einer unabhängigen Beteiligungsgesellschaft, die sich auf Club Deals in Europa spezialisiert hat. The SCP Group steuerte die real GmbH von Juni 2020 bis zum 1. Juli 2022, nachdem sie das Unternehmen von der Metro-Gruppe erworben hatte. Am 1. Juli 2022 wurde das Unternehmen an das Family Office des Frankfurter Rechtsanwalts Sven Tischendorf und ein Managementteam unter der Leitung von Karsten Pudzich verkauft. The SCP Group erwarb die Real GmbH am 9. Mai 2023. Das Unternehmen erklärte am 29. September 2023 seine Zahlungsunfähigkeit und strebt ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung an.

Unternehmen

Die real GmbH, ehemals real SB Warenhaus GmbH, mit Sitz ursprünglich und seit 2023 wieder in Mönchengladbach betreibt 62 SB-Warenhäuser (Stand: 19. Juli 2023) in Deutschland unter dem Namen mein real. Die SB-Warenhäuser verfügen über Verkaufsflächen von je 5.000 bis 15.000 Quadratmetern. Sie bieten Kunden alle Produkte des täglichen Bedarfs. Drei Viertel des Umsatzes erzielt mein real mit Lebensmitteln. Den Schwerpunkt des Angebots bilden Frischeprodukte, zum Beispiel Obst und Gemüse, Fleisch, Wurst, Fisch und Käse. Zusätzlich verfügt mein real über ein breites Sortiment an Nicht-Lebensmitteln, darunter Elektronikartikel, Haushaltswaren und Textilien. Bis zu 80.000 verschiedene Artikel sind in den Läden erhältlich. mein real wird durch die Rewe Group als Handelspartner beliefert. Neben Markenartikeln wird auch Rewes Handelsmarke ja! angeboten. Zuvor hatte Real eigene Handelsmarken angeboten (z. B. TiP, real Quality und real Bio) und im Laufe des Verkaufsprozesses des Unternehmens wurden die TiP-Produkte durch die Markant-Handelsmarke Jeden Tag ersetzt.

2001 war Real einer der Gründer des Kundenbindungsprogramms Payback.

Geschichte

Entstehung und Wachstum durch Übernahmen (1992–2006)

Real entstand 1992 innerhalb des Metro-Konzerns aus der Zusammenführung der Marktketten divi, basar, Continent, esbella und real-kauf. Dabei begann man am 30. Januar 1992 mit der Umflaggung der erste neun Märkte, im August 1992 waren 23 Standorte auf real umgeflaggt. Bis Ende 1995 folgten massa (vgl. Karl-Heinz Kipp), später folgten zudem massa-Mobil, Meister, BLV, Huma und Suma. Jedes dieser Unternehmen war über Jahrzehnte regional erfolgreich. 1998 kamen 94 SB-Warenhäuser der Allkauf- und 20 SB-Warenhäuser der süddeutschen Kriegbaum-Gruppe hinzu. Am 21. September 1998 konnte man die 150. Eröffnung als Real feiern. In Ankara eröffnete 1998 der erste Markt in der Türkei. Im Mai 1999 wechselten fünf Extra-Verbrauchermärkte zu Real, im gleichen Jahr wechselten 19 Real-Häuser zu Extra. Insgesamt betrieb Real zu diesem Zeitpunkt 280 Standorte, davon 259 in Deutschland.

2001 versuchte der Metro-Konzern mit dem Kostensenkungsprogramm „Strategie 2006“, seine Tochtergesellschaft im Inland wieder profitabler zu machen. Dazu sollten Personalkosten um einen hohen zweistelligen Millionenbetrag reduziert werden. 2003, als Real rund 35.000 Mitarbeiter, etwa 30.000 davon in Deutschland beschäftigte, begann der Konzern, wesentliche Aufgaben in der zentralen Verwaltung der bis dahin selbstständigen Unternehmen real,- SB-Warenhaus GmbH und extra Verbrauchermärkte GmbH zusammenzuführen. Die gesellschaftsrechtliche Vereinigung von Extra und Real wurde Mitte 2004 abgeschlossen. Im Zusammenhang mit einem Skandal um verdorbenes Hackfleisch und dem mäßigen Erfolg der teuren Werbekampagne „Besorg’s dir doch einfach“ wurde 2005 die Geschäftsführung des Unternehmens ausgetauscht.

Im Juli 2006 wurde bekannt, dass Metro die 85 deutschen Walmart-Filialen übernimmt, wobei die größeren Filialen unter dem Namen Real und die kleineren unter dem Namen Extra geführt werden. Mit der Schließung der Zentrale von Walmart Germany in Wuppertal waren im dritten Quartal 2007 etwa 600 Stellen betroffen. Zudem wurden 14 Walmart-Filialen aufgegeben, weil bereits Real-Märkte in direkter Nachbarschaft existierten. Betroffen waren die Standorte in Aachen, Bergkamen, Delmenhorst, Dortmund, Gelsenkirchen, Günthersdorf, Hagen, Hannover-Wülfel, Nordenham, Pattensen, Ritterhude-Platjenwerbe, Salzgitter-Bad sowie Wilhelmshaven. Die Filialen Düsseldorf und Sigmaringen wurden bereits im Juni 2006 geschlossen. Die Filiale Düsseldorf wurde 2007 abgerissen und auf dem Gelände bis 2009 Deutschlands größter Edeka-Supermarkt erbaut.

Restrukturierungen (2006–2018)

Seit Herbst 2006 wurden bundesweit mehrere Real- und Extra-Märkte geschlossen oder veräußert, darunter die Märkte Dortmund-Nord, Guben, Überlingen, Magdeburg, Pulheim (Übernahme ab 1. Juli 2008 durch Kaufland), Holzminden (Übernahme ab 2008 durch Kaufland), Bochum, Olpe (Extra-Markt, Abgabe an Kaufland) und Hückelhoven (Extra-Markt).

Ende Oktober 2007 eröffnete eine neue Filiale in Lübeck, die als erstes deutsches Warenhaus von Montag bis Samstag bis 24 Uhr geöffnet hatte. Dieser Markt stand in der Kritik, Löhne unterhalb des Einzelhandelstarifs zu zahlen. Im November 2007 beteiligten sich rund 3.000 Beschäftigte aus 80 Real-Filialen an Streiks, den die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi im nordrhein-westfälischen Einzelhandel ausgerufen hatte. Die Gewerkschaft forderte 4,5 Prozent mehr Gehalt sowie ein Mindesteinkommen von 1.500 Euro für Vollzeitbeschäftigte. Streit gibt es zudem um die von den Arbeitgebern geforderte Streichung von Spät- und Nachtzuschlägen.

Im Januar 2008 wurde bekannt, dass die Rewe Group die Verbrauchermarktkette Extra zum 1. Juli 2008 von der Metro AG erwerben würde. Der Name Extra sollte in der zweiten Jahreshälfte 2008 mit der Umflaggung der Märkte auf Rewe verschwinden. Die Franchisemarken Comet und Bolle, unter denen 61 der 306 Märkte liefen, wurden dagegen zunächst weitergeführt. Die Franchise-Zentrale ging an die Rewe Group. Rewe wollte mit dem Kauf seine Marktposition im Einzelhandel stärken und die 9.700 Mitarbeiter übernehmen. Das Bundeskartellamt genehmigte den geplanten Kauf ohne Auflagen.

Im März 2008 erklärte der damalige Vorstandschef der Metro-Group Eckhard Cordes, dass rund 40 von 349 Real-Warenhäusern verkauft oder geschlossen werden sollen, da diese Märkte 2007 Verluste von insgesamt bis zu 50 Millionen Euro verbucht hatten.

Bis Anfang 2010 wollte sich die Metro-Gruppe von 27 weiteren Standorten trennen, darunter Märkte in Berlin, Rostock (zum 28. Februar 2010) und Bremen. Im Januar 2011 gab die Metro-Group bekannt, das Real-Logistikservicezentrum (LSZ) in Kamen mit rund 120 Mitarbeitern zu schließen und die Buchhaltung in weltweit drei „Shared Service Centern“ mit den Standorten in Alzey in Deutschland sowie in Polen und Indien zu bündeln.

2013 übernahm die französische Handelskette Auchan die Real-Märkte in Mittel- und Osteuropa. Auchan übernahm das operative Geschäft und die Immobilien in Polen, Rumänien, Russland und der Ukraine für 1,1 Milliarden Euro. Insgesamt 91 Supermärkte und 13 Einkaufszentren wechselten den Besitzer. Real machte in den vier genannten Ländern 2011 einen Umsatz von beinahe 2,6 Milliarden Euro (ohne MwSt.). 20.000 Real-Mitarbeiter arbeiteten in den genannten Ländern. Die deutschen und die türkischen Supermärkte waren von der Übernahme nicht betroffen.

Die Metro-Group unterzeichnete im Juni 2014 mit Hacı Duran Beğendik eine Vereinbarung über den Verkauf des Real-Geschäfts in der Türkei. Damit fokussierte sich Real auf das Deutschlandgeschäft. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Verkauf umfasste die zwölf SB-Warenhäuser und die Unternehmenszentrale. Real Türkei erwirtschaftete 2012/13 einen Umsatz von 256 Mio. Euro und beschäftigte dort rund 1800 Mitarbeiter. Ab August 2016 standen die türkischen Real-Märkte unter staatlicher Verwaltung. Der Real-Markt in Antalya wurde im Oktober 2016 geschlossen.

Im Juni 2015 kündigte Real den Flächentarifvertrag für seine Arbeitnehmer. Später kündigte das Unternehmen die Schließung von acht Filialen für 2016 an, darunter beispielsweise die Filiale im Gesundbrunnen-Center im Berliner Bezirk Mitte. Am 2. Juni 2016 einigten sich Real und Verdi auf einen Zukunftstarifvertrag mit einer Laufzeit bis zum Jahresende 2019. Im Dezember 2016 wurde außerdem eine der beiden Filialen in München geschlossen.

Anfang 2016 übernahm Real das 2007 gegründete Shopping-Portal Hitmeister.de. Diese Domain wurde später aufgegeben und der Onlinehandel läuft seitdem unter der Domain real.de. Dieses Shopping-Portal stellt eine Handelsplattform ähnlich wie Amazon dar, auf der verschiedenste Händler ihre Waren anbieten.

Im Zuge der Aufspaltung der ehemaligen Metro Group gingen die Real-Aktivitäten 2016 auf die heutige Metro AG über.

Abspaltung und Verkauf (2018–2022)

Nach acht gescheiterten Verhandlungsrunden um einen neuen Tarifvertrag mit ver.di kündigte Real an, die METRO Services GmbH in real GmbH umzubenennen und ihr Geschäft darauf abzuspalten, um nicht mehr an ver.di gebunden zu sein. Als Grund gab real an, damit „wettbewerbsfähige Entgeltstrukturen“ zu schaffen.

Im September 2018 gab Metro in einer Pflichtmitteilung bekannt, Real verkaufen zu wollen. Im Mai 2019 gab Metro Verhandlungen über einen Verkauf von Real als Ganzes bis zum Sommer an ein Konsortium um die Redos-Gruppe bekannt. Anfang Juli 2019 bestätigte das Unternehmen, ein Angebot von dem Immobilieninvestor X+Bricks gemeinsam mit dem Investor The SCP Group erhalten zu haben.

Im Dezember 2019 gab Metro bekannt, dass die Verhandlungen mit Redos beendet und nun mit dem Konsortium aus X+Bricks und The SCP Group geführt werden. Im Unterschied zu Redos beabsichtigte das Konsortium, Real zunächst als Ganzes ohne Minderheitsbeteiligung von Metro zu übernehmen, erst später Teile an Marktteilnehmer zu veräußern und einige Märkte unter dem bisherigen Namen Real weiterzuführen. Der Kaufvertrag wurde im Februar 2020 abgeschlossen. Im März 2020 gab Real die Schließung der ersten sieben Märkte bekannt. Anfang April 2020 wurde bekannt, dass Edeka, Kaufland und Globus insgesamt 157 Warenhäuser übernehmen. Kaufland plante dabei 88, Edeka 53 und Globus 16 Märkte einzugliedern. Die ersten Märkte sollten im vierten Quartal 2020 ihren Besitzer wechseln, der gesamte Prozess sollte sich über 18 Monate erstrecken. Die finanziellen Details über den Deal blieben unter Verschluss. Im Juni 2020 erfolgte der Abschluss des Verkaufs, Real gehörte seitdem, bis zum Weiterverkauf, zu 100 Prozent der in Luxemburg ansässigen SCP Retail Investments.

Ende Juni 2020 wurde die Übernahme des Online-Shops, real.de, durch die Schwarz-Gruppe bekannt; der Online-Handel soll unter Kaufland weitergeführt werden. Ende Juni 2020 wurde die Schließung von weiteren acht Filialen bekanntgegeben. Im Dezember 2020 wurden die Übernahme von bis zu 92 Filialen durch die Schwarz-Gruppe und von bis zu 24 Filialen durch Globus von den Wettbewerbsbehörden genehmigt; die Übernahme von 72 Filialen durch Edeka war zu dem Zeitpunkt noch nicht entschieden. Im Januar 2021 einigte sich Kaufland mit The SCP Group auf die Übernahme von 72 real-Filialen; auch Globus hatte sich mit The SCP Group bis Mitte Februar 2021 auf die Übernahme von 16 Filialen geeinigt.

Im Februar 2021 wurde bekannt, dass die Website real.de bis zum 2. Quartal 2021 in die Website kaufland.de integriert wird.
Am 1. Februar 2021 gingen die ersten 13 Filialen an Kaufland, was zeitgleich den Start der bundesweiten Umflaggungswelle einleitete. Die Filialen schlossen dabei unter dem Namen real am 30. Januar 2021. Seitdem verschwinden immer mehr Real-Filialen durch Schließungen oder Umflaggungen durch verschiedene Konkurrenten. Geplantes Ziel des bisherigen Eigentümers war es, die komplette Abwicklung von Real bis Ende Juni 2022 abzuschließen. Standorte ohne Nachnutzung sollten geschlossen werden. Zum 25. Juni 2022 schlossen die verbliebenen Real-Märkte, die nicht an mein real übergeben wurden. Einige Marktgebäude wurden 2022 abgerissen.

Neuer Markenauftritt und erneuter Verkauf (2022–)

Im Januar 2022 wurde bekannt gegeben, dass die verbleibenden 63 Real-Märkte verkauft werden und als mein real firmieren sollen. Am 1. Juli 2022 wurde die Gruppe an das Family Office Tischendorf und ein Managementteam unter der Leitung von Karsten Pudzich verkauft. Der Plan war, die Gruppe umzustrukturieren, um ihren langfristigen Fortbestand unter der Marke mein real zu sichern. Die Real-Zentrale in Düsseldorf wird wie geplant aufgelöst, eine Nachfolgegesellschaft unter dem Namen real Service und Verwaltungs GmbH in Frankfurt am Main soll einen Teil der Aufgaben übernehmen. Der Einkauf und die Logistik werden dabei von einem externen Anbieter übernommen. Am 13. April 2022 gab das Bundeskartellamt einer Einkaufskooperation zwischen Rewe und Real statt.

Ende April 2023 wurde bekannt, dass es Gespräche zwischen dem Eigentümer unter der Leitung von Sven Tischendorf und der SCP-Gruppe über eine mögliche Übernahme der Gruppe durch letztere gab. Am 9. Mai 2023 erwarb The SCP Group die Gruppe nach der Genehmigung durch das Bundeskartellamt. Seit dem 13. Juli 2022 wirbt Real wieder mit dem alten Slogan „Einmal hin. Alles drin.“ Zudem wurde der Standort in der Berliner Straße in Braunschweig, der wegen Umbauarbeiten im Januar 2022 schloss und eigentlich als Flagship-Store im Herbst 2023 neu eröffnen sollte, an Rewe abgegeben. Im August 2023 wurde bekannt, dass SCP die mein-real-Filialen erneut verkaufen möchte. Am 29. September 2023 stellte das Unternehmen einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung für die noch bestehenden 62 Märkte mit insgesamt über 5000 Mitarbeitern. Die Rewe Group meldete im Oktober 2023 die Übernahme von weniger als 20 Märkten beim Bundeskartellamt an.

Ehemalige Handelsmarken

Bis spätestens Herbst 2008 und einer damals einhergehenden Fokussierung auf wenige Handelsmarken, führte Real einige Handelsmarken in verschiedenen Warengruppen. Darüber hinaus führte Real weitere Handelsmarken, die jedoch nach einiger Zeit wieder eingestellt wurden. Im Zuge der Umstellung der Logistik auf die Rewe Group wurden die letzten Handelsmarken (Jeden Tag, Meister Wurst, real Bio, real Quality, TiP) durch die Handelsmarken der Rewe (ja!, REWE Beste Wahl, REWE Bio, REWE Feine Welt, Wilhelm Brandenburg) ersetzt.

  • A'La Carte: Fertiggerichte
  • Ährenstolz: Brotwaren (z. B. Knäckebrot)
  • Bakers Street: Snackprodukte; ab Februar 1998
  • Bella Back: Backzutaten
  • Casa Roma: Fertiggerichte und italienische Pastaprodukte
  • Dreaming: Körperpflege
  • Four Seasons: Eis und Gebäck
  • Frutera: Müsli
  • Goldblume: Molkereiprodukte; ab den 1990er-Jahren
  • Gut Neuburg: Käseprodukte
  • Jeden Tag: Lebensmittel (Discountmarke); 2020 eingeführt, ersetzte ab dem 6. September 2021 sukzessive fast komplett die Produkte der Marke TiP
  • Meister Wurst: Lebensmittel (Fleisch- und Wurstwaren); bestand ab 1991 (als Tochtergesellschaft der Kriegbaum-Gruppe), ab 1998 Tochter der Metro, seit 2021 Teil von Wilhelm Brandenburg (Tochter der Rewe Group)
  • Natura Verde: Gemüsekonserven und Tiefkühl-Gemüse
  • Naturkost Grünes Land: Bioprodukte; ab 1993
  • O’Lacy’s: Tierfutter; ab den 1990er-Jahren
  • Ocean Queen: Tiefkühl-Fisch
  • Ohne teuer.: Lebensmittel und Non-Food-Artikel (Discountmarke); preislich unterhalb von TiP angesiedelt; bestand von Oktober 2013 bis April 2018
  • real Bio: Bioprodukte; bestand von Herbst 2008 bis 2022/2023
  • real Permakultur: Obst und Gemüse oberhalb der EU-Vorschriften für „Bio“-Produkte; ab Ende 2014
  • real Quality: Lebensmittel und Non-Food-Artikel (Qualitätsmarke); bestand von Herbst 2008 bis 2022/2023
  • real Selection: Lebensmittel (Premiummarke); bestand von Herbst 2008 bis April 2018
  • Schlemmerfix: Fertigsaucen, ab 1995
  • Sôi: Kosmetik (Qualitätsmarke); bestand von Oktober 2014 bis September 2020
  • Sweet Affair: Süßwaren
  • TiP: Lebensmittel und Non-Food-Artikel (Discountmarke); Abkürzung für Toll im Preis; 1987 beim Vorgänger real-kauf eingeführt; wurde ab dem 6. September 2021 sukzessive durch Produkte der Marke „Jeden Tag“ ersetzt; war vereinzelt im Non-Food-Bereich weiterhin vertreten
  • Wunderbärchen: Artikel für Babys und Kleinkinder (Lebensmittel und Non-Food-Artikel), ab Mitte Oktober 2016 bis 2022/2023

Kritik

Umstellung ehemaliger Kriegbaum-Standorte

Im April 1999 wurde Kritik an der Umstellung der Kriegbaum-Standorte laut. So reichten verschiedene Kunden ein Beschwerdeschreiben an eines der beiden Häuser in Böblingen ein. Am 20. April 1999 wurden Probleme der Kunden von Mitarbeitern aus Vertrieb und Warenbeschaffung dabei angehört und erörtert. Beklagt wurde u. a. fehlende Herkunftskennzeichnungen, veränderte Sortimente (auch im Eigenmarkenbereich) und ungenügende Verbraucherinformationen. Die Anregungen und Kritik seien ernst genommen worden, sodass bis Mai des gleichen Jahres die Unstimmigkeiten behoben werden sowie ein weiteres Treffen im Herbst 1999 stattfinden sollten. Ob das Treffen stattfand, ist nicht bekannt.

Hackfleischskandal 2005

Die Staatsanwaltschaft Oldenburg ermittelte im März 2005 wegen Verstößen gegen das Lebensmittelgesetz und die Hackfleisch-Verordnung. In zwei Filialen, in Laatzen und in Hannover, waren Mitarbeiter von einem ehemaligen Angestellten mit einer versteckten Kamera ertappt worden, wie sie über der Haltbarkeit befindliches Hackfleisch neu verpackten und etikettierten, um es im Markt weiter zu verkaufen. Die Ermittlungen wurden anschließend auf vier Filialen ausgedehnt. Ermittlungshandlungen gründeten sich auf den Verdacht, dass die Unternehmensführung das Umverpacken von Fleisch zentral gesteuert haben könnte. Nach gründlicher Prüfung konnte dieser Verdacht nicht erhärtet werden, so dass von Einzeltaten der Angestellten vor Ort ausgegangen wird.

Einseitige Übernahme durch Edeka und Kaufland

Die Warenhauskette Globus kritisierte die einseitige Übernahme durch Edeka und Kaufland. Konkret sprach die Globus Holding von einem, so wörtlich, „unfairen Wettbewerb“ und einer Gefahr für die Handelsvielfalt.

Mögliche Kartellbildung

Im Zusammenhang mit der Einkaufskooperation der verbleibenden 63 Filialen mit Rewe sorgten sich Mitbewerber, voran Bünting und Bartels-Langness, beide Teil der Einkaufskooperation RTG, über die Real bisher seine Waren bezieht, sowie der Markenverband vor einer möglichen Kartellbildung. Das Bundeskartellamt sah das als unbegründet an und gab der geplanten Kooperation statt.

Technische und organisatorische Neuerungen

RFID-Technologie

Ab dem 2. November 2004 wurde eine Warenmarkierung mit Funktranspondern (RFID) schrittweise in den Märkten eingeführt und soll ausgebaut werden. RFID-Markierungen an den Waren ermöglichen eine vollständige Überwachung des Warenflusses durch berührungslose Identifikation entlang der gesamten Prozesskette. Die Systeme sollen Bestellung, Lagerung und Transport deutlich vereinfachen. Kritiker der RFID-Technologie sehen Gefahren für den Datenschutz: Auch nach dem Verkauf können die Waren verfolgbar bleiben, und bei Bezahlung mit Karten letztlich dadurch auch der Kunde selber. Langfristig wird ein Wegfall von Teilzeitarbeitsplätzen im Niedriglohnsegment erwartet.

Commons: Real – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Impressum. Abgerufen am 24. Januar 2023.
  2. Marktliste. In: real-markt.de. real GmbH, abgerufen am 25. April 2022.
  3. The SCP Group. Abgerufen am 17. Mai 2023.
  4. SCP kappt Verbindung nach Moskau. Abgerufen am 11. März 2022.
  5. Frühere Metro-Tochter: Mein Real ist insolvent. In: Der Spiegel. 29. September 2023, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 29. September 2023]).
  6. Reals Preiseinstieg TiP muss Platz machen für Jeden Tag
  7. Real-Motto: "Riesig einkaufen". In: genios.de. Horizont, 31. Januar 1992, abgerufen am 7. August 2023.
  8. Printarchiv der absatzwirtschaft. Abgerufen am 15. Januar 2022.
  9. Firma Massa verschwindet. In: nd-aktuell.de. Neues Deutschland, 22. Juli 1994, abgerufen am 19. August 2021.
  10. Jubiläums-Gewinne und Lesung. Hamburger Abendblatt, 21. September 1998, abgerufen am 4. Mai 2023 (deutsch).
  11. 1 2 Real. Firmenportraits. In: metrogroup.de. METRO AG, 2. Mai 2003, abgerufen am 27. August 2023.
  12. Metro Jahresbericht 1999. In: annualreports.de. METRO AG, 12. April 2000, abgerufen am 5. Juni 2022.
  13. Real – Unternehmensgeschichte. (Nicht mehr online verfügbar.) Real, archiviert vom Original am 2. März 2017; abgerufen am 1. März 2017.
  14. Neubau: Deutschlands größter Edeka entsteht in Reisholz. wz.de, 28. September 2007
  15. Real-Markt schließt, und nun? (Memento vom 29. Oktober 2007 im Internet Archive) auf lr-online.de, 13. August 2007.
  16. Soziale Liste sieht Fehler im Masterplan Einzelhandel: Durch Schließung der Real-Filiale droht Lücke in der Nahversorgung in Höntrop-West/Sevinghausen. auf bo-alternativ.de, 23. Mai 2007.
  17. Hückelhoven Extra schließt: 46 Mitarbeiter betroffen. auf rp-online.de, 17. März 2007.
  18. Kartellamt gibt "grünes Licht" für Extra-Übernahme durch REWE Group / Keine Auflagen – Übernahme zum 1. Juli perfekt – Integration in REWE startet noch in diesem Jahr – Extra-Schub für REWE. Abgerufen am 27. Juni 2019.
  19. Welt: Metro gibt Kaufhof ab und versilbert Media Markt. Die Welt. 18. März 2008.
  20. Metro schließt 27 Real-Märkte und schreibt Adler ab | Unternehmen | Reuters. (Nicht mehr online verfügbar.) 8. Dezember 2008, archiviert vom Original am 8. Dezember 2008; abgerufen am 5. Juni 2022.
  21. Metro Group verkauft Real Osteuropa für 1,1 Mrd. € an Auchan. (Memento vom 2. März 2017 im Internet Archive) 30. November 2012.
  22. Groupe Auchan buys Real Eastern Europe hypermarkets (Metro). 30. November 2012.
  23. Grupa Auchan przejmie hipermarkety pod szyldem Real. 30. November 2012.
  24. METRO AG: METRO GROUP verkauft Real Türkei an Hacı Duran Beğendik. (Nicht mehr online verfügbar.) 30. Juni 2014, archiviert vom Original am 27. Juni 2019; abgerufen am 27. Juni 2019.
  25. Metro-Tochter Real kündigt Ausstieg aus der Tarifbindung an. 17. Juni 2015, abgerufen am 27. Juni 2019.
  26. real schließt 2016 acht Filialen. In: www.iz-jobs.de. 1. Oktober 2015, abgerufen am 27. Juni 2019.
  27. Martin Klesmann: Mitarbeitern des Real-Supermarktes droht die Arbeitslosigkeit. In: berliner-zeitung.de. 17. September 2015, abgerufen am 11. Oktober 2015.
  28. ver.di bei real. (Nicht mehr online verfügbar.) In: www.real-verdi.de. Archiviert vom Original am 8. August 2016; abgerufen am 31. August 2016.
  29. Kurz vor Weihnachten: Mega-Markt Real in Sendling schließt. 28. November 2016, abgerufen am 27. Juni 2019.
  30. Real übernimmt Web-Kaufhaus Hitmeister. In: gruenderszene.de. 31. März 2016, abgerufen am 14. März 2018.
  31. Wettbewerbsfähige Entgeltstrukturen für real. Abgerufen am 27. Juni 2019.
  32. „Abspaltung des Geschäftsbetriebs der real,- SB-Warenhaus GmbH“ auf LabourNet Germany.
  33. Handelskonzern will sich von Supermarktkette Real trennen. Handelsblatt online, 13. September 2018.
  34. METRO AG: METRO und redos vereinbaren exklusive Verhandlungen über Real-Verkauf. (Nicht mehr online verfügbar.) 8. Mai 2019, archiviert vom Original am 8. Mai 2019; abgerufen am 8. Mai 2019.
  35. Metro-Tochter: Investor x+bricks bleibt in seinen Bemühungen um Real hartnäckig. Abgerufen am 4. Juli 2019.
  36. METRO AG vereinbart mit Konsortium aus SCP Group und x+bricks Absichtserklärung und exklusive Verhandlungen zur Transaktion von Real. In: www.dgap.de. 5. Dezember 2019, abgerufen am 7. Dezember 2019.
  37. Konstantinos Mitsis: Real geht an deutsch-russisches Konsortium: Beim Besuch einer Filiale stoßen wir auf eine Überraschung. Abgerufen am 15. Februar 2020.
  38. tagesschau.de: real-Supermärkte: Aus für Märkte noch vor dem Verkauf. Abgerufen am 5. März 2020.
  39. Supermarkt Inside: Globus will auch Real-Standorte... In: Supermarkt Inside. 19. Juni 2020, abgerufen am 1. September 2020 (deutsch).
  40. manager-magazin.de: Neuer Real-Eigner reicht 141 Märkte an Kaufland und Edeka weiter. Abgerufen am 2. April 2020.
  41. Einzelhandel: Edeka und Kaufland übernehmen 141 Real-Märkte. Abgerufen am 3. April 2020.
  42. Real-Verkauf offiziell – Supermarktkette wird russisch. Abgerufen am 23. Februar 2021.
  43. Real kündigt Schließung von acht Filialen an. Abgerufen am 29. Juni 2020.
  44. Kaufland darf Real-Märkte übernehmen. In: n-tv.de. 22. Dezember 2020, abgerufen am 22. Dezember 2020.
  45. Redaktion Supermarkt-Inside: Die komplette Real-Liste: Aus 92 Real-Märkten wird Kaufland! In: Supermarkt Inside. 22. Januar 2021, abgerufen am 28. Januar 2021.
  46. Business Insider Deutschland: Diese 16 Real-Standorte übernimmt Globus, 24. Februar 2021
  47. GIGA: Kaufland wagt großen Schritt - Neue Konkurrenz zu Amazon entsteht
  48. real.de: Kundeninformation - real.de gehört jetzt zu Kaufland
  49. Standortabgaben. (Nicht mehr online verfügbar.) In: real.de. real GmbH, 11. Mai 2021, archiviert vom Original am 16. August 2021; abgerufen am 18. August 2021.
  50. Göttinger Tageblatt: „Es wird unglaubwürdig“: Tageblatt-Leser erstaunt über schnelle Abrissarbeiten am Real-Markt in Weende.
  51. Die Rheinpfalz: Real-Markt: Abriss im September.
  52. Neumarkt Aktuell: Juli 2022 startet der Abriss des Real-Marktes an der Hans-Dehn-Straße.
  53. Oeffentlicher Anzeiger: Bad Sobernheimer Real-Markt verschwindet: Abrissarbeiten haben begonnen.
  54. Real ist vollständig zerschlagen – 60 Supermärkte bleiben vorerst. 20. Januar 2022, abgerufen am 20. Januar 2022.
  55. Georg Winters: Warenhauskette: Eigentümer SCP gibt rund 60 weitere Real-Filialen ab. 21. Januar 2022, abgerufen am 22. Januar 2022.
  56. 1 2 Real-Rewe-Einkaufskooperation genehmigt, Markenverband fordert effektivere Kontrolle. Abgerufen am 15. April 2022 (deutsch).
  57. Unternehmen. In: meinreal.de. 17. November 2022, abgerufen am 15. Juli 2023.
  58. Alexander Dontscheff: real Markt Berliner Straße - Das sagt die Stadt. 10. März 2023, abgerufen am 15. Juli 2023.
  59. Henning Thobaben: „mein real“-Markt in Braunschweig soll zum Aushängeschild werden. Braunschweiger Zeitung, 9. März 2023, abgerufen am 15. Juli 2023 (deutsch).
  60. Christoph von Schwanenflug: Rewe sichert sich ehemaligen Real-Markt in Braunschweig. Immobilien Zeitung, 12. Juli 2023, abgerufen am 15. Juli 2023.
  61. Warenhauskette Mein Real stellt Insolvenzantrag. Abgerufen am 1. Oktober 2023.
  62. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Klaus W. Bielefeld: Consumer Neuroscience: Neurowissenschaftliche Grundlagen für den Markenerfolg. Springer-Verlag, 2012, ISBN 978-3-658-00561-0, S. 341 (google.de [abgerufen am 6. Juli 2022]).
  63. Die neue Eigenmarke Bakers Street real Report. Abgerufen am 6. Juli 2022 (deutsch).
  64. 1 2 Rückblick: Goldblume. In: Wesemann Werbeagentur Braunschweig - Branding - Packaging Design - Foodfotografie. Abgerufen am 6. Juli 2022 (deutsch).
  65. Hagen Seidel: "Tage des Wahnsinns" beim Verbrauchermarkt Real. In: DIE WELT. 1. April 2005 (welt.de [abgerufen am 6. Juli 2022]).
  66. 1 2 Peer Schader: „Punktuelle Umstellung“: Reals Preiseinstieg TiP muss Platz machen für Jeden Tag. In: Supermarktblog. 29. April 2020, abgerufen am 15. April 2022 (deutsch).
  67. HISTORIE – Meister – Qualität aus Tradition. Abgerufen am 15. April 2022 (deutsch).
  68. Rückblick: Grünes Land. In: Wesemann Werbeagentur Braunschweig - Branding - Packaging Design - Foodfotografie. Abgerufen am 6. Juli 2022 (deutsch).
  69. Rückblick: O'Lacy's. In: Wesemann Werbeagentur Braunschweig - Branding - Packaging Design - Foodfotografie. Abgerufen am 6. Juli 2022 (deutsch).
  70. Ausgezeichnet: "Ohne Schnickschnack. Ohne teuer." / "Marke ohne Namen" wird nur acht Monate nach Markteinführung als bestes Eigenmarkenprodukt ausgezeichnet. Abgerufen am 15. April 2022.
  71. 1 2 SB-Warenhäuser: Real stellt Eigenmarken um. Abgerufen am 15. April 2022.
  72. 1 2 Profil. Abgerufen am 15. April 2022.
  73. real,- baut Permakultur-Engagement weiter aus. In: real-markt.de. real,- SB-Warenhaus GmbH, 21. Dezember 2016, abgerufen am 6. Juli 2022.
  74. Permakultur. Abgerufen am 6. Juli 2022.
  75. Rückblick: Schlemmerfix. In: Wesemann Werbeagentur Braunschweig - Branding - Packaging Design - Foodfotografie. Abgerufen am 6. Juli 2022 (deutsch).
  76. Pressemitteilungen. 11. Mai 2021, abgerufen am 15. April 2022.
  77. Suche nach Einsparpotenzialen: Real fährt Kosten runter. Abgerufen am 15. April 2022.
  78. Nachwuchs bei real,-. Pressemitteilungen. In: real.de. real,- SB-Warenhaus GmbH, 3. November 2016, abgerufen am 5. September 2022.
  79. www.real.de - riesig einkaufen - wir sind real,- - Presse - Pressemitteilungen - schwäbische Mentalität unterschätzt. In: real.de. real,- SB-Warenhaus GmbH, April 1999, archiviert vom Original am 11. März 2002; abgerufen am 8. Juni 2022.
  80. Welt: Fleisch-Skandal: Staatsanwaltschaften ermitteln gegen fünf Handels-Ketten
  81. Spiegel: Altes Hack in neuen Folien, 28. Juni 2005
  82. VRM GmbH & Co KG: Globus will Real-Märkte übernehmen - Allgemeine Zeitung. 25. Oktober 2020, abgerufen am 25. Oktober 2020.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.