Island besteht aus acht Regionen (isländisch landshlutar, Sing. landshluti), die wiederum in kommunale Bezirke untergliedert sind. Seit 2003 gibt es zudem sechs Wahlkreise in Island. Bereits im Jahr 965 wurde Island in vier Landesviertel (landsfjórðungar) gegliedert, die sich an den vier Haupthimmelsrichtungen orientierten.

Historische Landesviertel (landsfjórðungar)

Traditionell war Island in vier landsfjórðungar (Singular landsfjórðungur) oder Landesviertel gegliedert, die sich an den vier Haupthimmelsrichtungen orientierten. Dies waren Verwaltungsbezirke, die bereits im Jahr 965 zu dem Zweck eingerichtet wurden, Regionalversammlungen (fjórðungsþing) zu organisieren, sowie für die Bezirksgerichte (fjórðungsdómar). Jedes Landesviertel war in drei lokale Versammlungen gegliedert, außer Norðlendingafjórðungur, welches vier hatte. Jedes Landesviertel hatte auch drei Goden (goðorð) unter dem Befehl eines Häuptlings (goði). Die Bezirksgerichte waren zuständig, wenn Kläger und Beklagter im gleichen Verwaltungsbezirk waren, ansonsten war das Alþingi zuständig.

Spätere Verwaltungsgliederungen bezogen sich auf Kreise (sýslur) und Gemeinden. Besonders ab 1874, als die neue Verfassung Islands Wahlbezirke auf der Basis von Kreisen und Gemeinden errichtete, verloren die Landesviertel allmählich jegliche offizielle Bedeutung, obgleich sie immer noch im allgemeinen Sprachgebrauch vorkommen, wenn von Landesteilen die Rede ist.

Die Landesviertel hießen:

  1. Vestfirðingafjórðungur (Breiðfirðingafjórðungur), das Westfjord-Viertel, umfasste neben der heutigen Region Westfjorde auch den größten Teil der Region Vesturland, nämlich nach Süden bis zur Mitte der großen Bucht Faxaflói
  2. Norðlendingafjórðungur (Eyfirðingafjórðungur), das Nördliche Viertel, erstreckte sich vom Hrútafjörður im Westen bis zur Halbinsel Langanes im Osten und umfasste somit das Gebiet der heutigen Regionen Norðurland eystra und Norðurland vestra
  3. Austfirðingafjórðungur, das Ostfjord-Viertel, entsprach dem Gebiet der heutigen Region Austurland sowie dem östlichsten Teil der Region Suðurland, nämlich dem heutigen Vestur-Skaftafellssýsla
  4. Sunnlendingafjórðungur (Rangæingafjórðungur), das Südliche Viertel, erstreckte sich über den Südwesten Islands (heutige Regionen Höfuðborgarsvæðið und Suðurnes), sowie Rest der Region Suðurland (nämlich Árnessýsla und Rangárvallasýsla), und einen kleinen Teil der Region Vesturland, nämlich nach Norden bis zur Mitte der großen Bucht Faxaflói (nach der Karte das heutige Borgarfjarðarsýsla)

Regionen (landshlutar)

Island ist in acht landshlutar (Landesteile) gegliedert. Diese dienen vornehmlich statistischen Zwecken. Die Amtsgerichtsbezirke folgen auch dieser Einteilung. Obwohl auch diese Regionen keine Verwaltungsfunktion mehr haben, gelten sie als subnationale Einheiten im Sinne des internationalen Standards ISO 3166-2:IS, deren Codes als Regionsnummern in der nachstehenden Tabelle und Karte verwendet werden.

Lage landsvæði (deutsch) Hauptstadt Einwohner
(1. Januar 2023)
Fläche (km²) Ew./km²
HöfuðborgarsvæðiðHauptstadtgebietReykjavík247.5331.042237,6
Suðurnes (früher Reykjanes)SüdwestKeflavík31.04981837,96
VesturlandWestlandBorgarnes17.5419.5221,842
VestfirðirWestfjordeÍsafjörður7.3799.3550,789
Norðurland vestraNordwestlandSauðárkrókur7.43212.5920,590
Norðurland eystraNordostlandAkureyri31.79222.6951,401
AusturlandOstlandEgilsstaðir11.22721.9860,511
SuðurlandSüdlandSelfoss33.80524.6901,369
 ÍslandIslandReykjavík387.758102.7003,776

Zum 1. Januar 2015 wechselte die Gemeinde Hornafjörður von Austurland nach Suðurland. Dieser Wechsel ist in den Karten und bei der Einwohnerzahl, aber nicht bei der Fläche und der Bevölkerungsdichte berücksichtigt.

sýsla und kaupstaður

Die acht Regionen wurden traditionell in 22 sýslur (Plural von sýsla, vgl. Syssel, etwa Regierungsbezirke) und 20 kreisfreie Gemeinden (acht kaupstaðir, sieben bæir, eine borg und vier weitere) gegliedert. Bis 1996 gab es einen 23. Kreis, Vestur-Ísafjarðarsýsla (Code-Nr. 4700), der dann durch Eingemeindung aller seiner verbliebenen Gemeinden in die Gemeinde Ísafjarðarbær aufgelöst wurde. Einem Landkreis entspräche dann der Hreppur.

Man hat sich bei der Einteilung in sýslur vor allem an der geographischen Aufteilung des Landes orientiert. Schließlich wurden diese Einheiten weiter unterteilt und im 20. Jahrhundert waren sie 23 geworden.

Als im 18. Jahrhundert sich in Island Städte und Orte bildeten, erfand man, d. h. die damals dänische Landesverwaltung, ein festlandseuropäischen Gebräuchen ähnliches Marktrecht und verlieh dies kreisfreien Orten, die ihrerseits keinem solchen Verwaltungsbezirk angehörten, auch wenn sie geographisch gesehen in einem solchen lagen. Man nannte sie kaupstaður, Plural kaupstaðir.

Die obersten Verwaltungsbeamten der Bezirke hießen Sýslumaður.

Code-Nr. Gebiet Einwohner
(2006)
Fläche
(km²)
Verwaltungssitz
Region Höfuðborgarsvæðið
Kreisfreie Gemeinden
0000Reykjavíkurborg116.446268Reykjavík
1000Kópavogsbær27.53680Kópavogur
1100Seltjarnarnesbær4.4672Seltjarnarnes
1300Garðabær9.03671Garðabær
1400Hafnarfjarðarkaupstaður23.674143Hafnarfjörður
Kreise
1600Kjósarsýsla9.960478Kópavogur
Region Suðurnes
Kreisfreie Gemeinden
2000Reykjanesbær11.928145Keflavík
2300Grindavíkurbær2.697425Grindavík
Kreise
2500Gullbringusýsla4.255248Hafnarfjörður
Region Vesturland
Kreisfreie Gemeinden
3000Akraneskaupstaður5.9559Akranes
Kreise
3500Borgarfjarðarsýsla672698Borgarnes
3600Mýrasýsla3.7134.926Borgarnes
3700Snæfells- og Hnappadalssýsla4.0031.468Stykkishólmur
3800Dalasýsla6822.421Búðardalur
Region Vestfirðir
Kreisfreie Gemeinden
4100Bolungarvíkurkaupstaður905109Bolungarvík
4200Ísafjarðarbær4.1092.379Ísafjörður
Kreise
4500Austur-Barðastrandarsýsla2511.090Patreksfjörður
4600Vestur-Barðastrandarsýsla1.2291.515Patreksfjörður
4800Norður-Ísafjarðarsýsla229749Ísafjörður
4900Strandasýsla7583.513Hólmavík
Region Norðurland vestra
Kreisfreie Gemeinden
5200Sveitarfélagið Skagafjörður4.0784.180Sauðárkrókur
Kreise
5500Vestur-Húnavatnssýsla1.1672.506Blönduós
5600Austur-Húnavatnssýsla1.9854.542Blönduós
5700Skagafjarðarsýsla2221.364Sauðárkrókur
Region Norðurland eystra
Kreisfreie Gemeinden
6000Akureyrarkaupstaður16.822133Akureyri
6100Norðurþing3.0233.729Húsavík
6250Fjallabyggð2.261364Ólafsfjörður
6400Dalvíkurbyggð1.966598Dalvík
Kreise
6500Eyjafjarðarsýsla1.6842.674Akureyri
7600Suður-Þingeyjarsýsla2.17512.709Húsavík
6700Norður-Þingeyjarsýsla6242.488Húsavík
Region Austurland
Kreisfreie Gemeinden
7000Seyðisfjarðarkaupstaður726213Seyðisfjörður
7300Fjarðabyggð5.705628Eskifjörður
Kreise
7500Norður-Múlasýsla1.3823.860Seyðisfjörður
7600Suður-Múlasýsla5.35111.005Eskifjörður
7700Austur-Skaftafellssýsla2.1866.280Höfn
Region Suðurland
Kreisfreie Gemeinden
8000Vestmannaeyjabær4.07517Vestmannaeyjar
8200Sveitarfélagið Árborg7.280158Selfoss
Kreise
8500Vestur-Skaftafellssýsla9817.701Vík í Mýrdal
8600Rangárvallasýsla3.3787.971Hvolsvöllur
8700Árnessýsla7.2038.843Selfoss

Sýslumenn

Daneben gibt es eine neuere Einteilung in 25 sýslumenn, die Polizeibezirke, welchen je ein Sýslumaður vorsteht.

  1. Akranes
  2. Akureyri
  3. Blönduós
  4. Bolungarvík
  5. Borgarnes
  6. Búðardalur
  7. Eskifjörður
  8. Hafnarfjörður
  9. Hólmavík
  10. Húsavík
  11. Hvolsvöllur
  12. Höfn
  13. Ísafjörður
  14. Keflavík
  15. Flughafen Keflavík
  16. Kópavogur
  17. Patreksfjörður
  18. Reykjavík
  19. Sauðárkrókur
  20. Selfoss
  21. Seyðisfjörður
  22. Siglufjörður
  23. Stykkishólmur
  24. Vestmannaeyjar
  25. Vík

Wahlkreise

Seit 2003 gibt es sechs Wahlkreise in Island.

Gemeinden (sveitarfélög)

Auf der untersten Verwaltungsebene gibt es 64 Sveitarfélög (Gemeinden), einschließlich der kreisfreien Gemeinden (Stand März 2023). Diese Zahl hat in den letzten Jahren durch Gemeindezusammenlegungen (u. a. wegen Landflucht und aus Gründen der Verwaltungseffizienz) kontinuierlich abgenommen.

Die größte Gemeinde ist Reykjavíkurborg mit 118.326 Einwohnern.

Subkommunale Ebene

Auf subkommunaler Ebene wird nur die Hauptstadt Reykjavík in zehn Stadtbezirke (hverfi) gegliedert.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Isländische Statistikbehörde: Einwohnerzahl der Regionen am 1. Jan. 2023, abgerufen am 10. Mrz. 2023.
  2. Verordnung 1151/2014: Reglugerð um umdæmi sýslumanna. vom 22. Dezember 2014, abgerufen am 11. November 2022.
  3. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 7. Oktober 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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