Reinhard von Hanau (* zwischen 1330 und 1340; † Anfang 15. Jh.) war Kleriker in den Bistümern Würzburg und Mainz.

Abstammung

Reinhard von Hanau wurde als jüngerer Sohn Ulrichs III. von Hanau (* ca. 1310; † 1369/70) und der Gräfin Adelheid von Nassau († 8. August 1344), Tochter des Grafen Gerlach I. (Nassau) geboren. Das Geburtsjahr ist unbekannt und kann nur aufgrund des Hochzeitsdatums seiner Eltern (1327 oder später) und des Todes seiner Mutter (1344) geschätzt werden.

Ahnentafel des Reinhard von Hanau
Urgroßeltern

Ulrich I. von Hanau (* 1250/60; † 1305/06)

Elisabeth von Rieneck-Rotenfels (* ca. 1260; † ca. 1300)

Kraft I. von Hohenlohe-Weikersheim (nachgewiesen 1260–1312)
2. ⚭
vmtl. Margarethe von Truhendingen-Dillingen

König Adolf von Nassau (1255 - † 1298)

Imagina von Isenburg-Limburg († nach 1313)

Landgraf Heinrich d. J. von Hessen (* ca. 1264; † ca. 1298)

Agnes von Bayern (* ca. 1276/1277; † ca. 1340)

Großeltern

Ulrich II. von Hanau (* 1280; † 1346)

Agnes von Hohenlohe-Weikersheim (* vor 1295; † 1342/44)

Gerlach I. von Nassau (nachgewiesen 1288–1361)

Agnes von Hessen († 1322)

Eltern

Ulrich III. von Hanau

Adelheid von Nassau († 1344)

Reinhard von Hanau

Aufgrund der in der Familie geübten Primogenitur folgte ausschließlich sein ältester Bruder, Ulrich IV. (* 1330/1340; † 1380), dem Vater in der Regierung. Reinhard musste als jüngerer Bruder auf andere Weise standesgemäß versorgt werden, wofür sich eine geistliche Karrieren anbot.

Karriere

Aus seiner kirchlichen Karriere sind bekannt

  • 1386 Rektor der Kirche in Wertheim
  • 1387 Studium in Bologna
  • 1387 Erzdiakon und Kanoniker in Würzburg
  • 1389 Kanoniker in Mainz
  • 1400 tauscht er (gegen welche Gegenleistung ist nicht bekannt) die Stelle des Erzdiakons mit Günther von Schwarzburg und das Würzburger Kanonikat mit Albrecht von Schwarzburg. Mit in der Tauschmasse wird auch die Pfarrstelle an St. Martin in Veitshöchheim genannt.

Ein in der heimatgeschichtlichen Literatur aufgekommenes Gerücht, Reinhard sei auch in Wirtheim bepfründet gewesen, ist unzutreffend.

Weiter ist von ihm bekannt, dass er im Jahr 1387 mit seinem Onkel, Ludwig von Hanau, einen Altar gegen eine Domherrenstelle in Würzburg tauscht.

Tod

Reinhard ist im Jahr 1400 noch als lebend nachgewiesen.

Literatur

  • August Amrhein: Reihenfolge der Mitglieder des adeligen Domstifts zu Wirzburg, St. Kilians-Brüder genannt, von seiner Gründung bis zur Säkularisation 742 – 1803 = Archiv des Historischen Vereins von Unterfranken und Aschaffenburg 32 (1889). S. 244, Nr. 733.
  • Karl Dudek: Waren die Herren Ludwig und Reinhard von Hanau Pfarrer bzw. Kapläne in Wirtheim?. In: Mitteilungsblatt des Main-Kinzig-Kreises 4/[19]82. S. 18ff.
  • Jacob Im Hauße (=Johann Adam Bernhard): Weitere Feststellung der hanauischen Genealogie gegen eines sogenannten Jacob Im Hoffen Diplomatische Erläuterungen... Hanau 1741.
  • Michael Hollmann: Das Mainzer Domkapitel im späten Mittelalter (1306 – 1476). Mainz 1990.
  • Repertorium Germanicum. Verzeichnis der in den päpstlichen Registern und Kameralakten vorkommenden Personen und Orte des Deutschen Reichs. Bd. 2,1. Berlin 1961.
  • Reinhard Suchier: Genealogie des Hanauer Grafenhauses. In: Festschrift des Hanauer Geschichtsvereins zu seiner fünfzigjährigen Jubelfeier am 27. August 1894. Hanau 1894.
  • Friedrich Wachter: General-Personal-Schematismus der Erzdiözese Bamberg 1007 – 1907. Bamberg, S. 182, Nr. 3729.
  • Ernst Julius Zimmermann: Hanau Stadt und Land. 3. Auflage, Hanau 1919. ND 1978.

Verweise

  1. Hollmann, S. 377
  2. Hollmann, S. 377
  3. Rep. Germanicum, Sp. 1016
  4. Dudek
  5. Wachter
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