Reinschdorf
Reńska Wieś
Reinschdorf
Reńska Wieś
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Opole
Powiat: Kędzierzyn-Koźle
Gmina: Reinschdorf
Fläche: 11,32 km²
Geographische Lage: 50° 19′ N, 18° 8′ O
Einwohner: 1600
Postleitzahl: 47-208
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OK
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK45 ZłoczewZabełków
DK 38 Reńska Wieś–Głubczyce
Eisenbahn: Kędzierzyn-Koźle–Nysa
Nächster int. Flughafen: Katowice



Reinschdorf, polnisch Reńska Wieś ist ein Dorf im Powiat Kędzierzyńsko-Kozielski in der Woiwodschaft Oppeln. Reinschdorf zählt rund 1800 Einwohner und ist Sitz der Gemeinde Reinschdorf mit etwa 8500 Einwohnern.

Geografie

Reinschdorf liegt in Südpolen, in Oberschlesien, 40 Kilometer südöstlich von Oppeln und südwestlich der Kreisstadt Kędzierzyn-Koźle, von dessen Teilstadt Koźle es nur 2 Kilometer entfernt ist. Reinschdorf ist an zwei polnische Landesstraßen nach Tschechien angebunden: Die DK45 und die DK38, die hier von der DK45 nach Südwesten abzweigt. Der Bahnhof des Ortes an der Bahnstrecke Kędzierzyn-Koźle–Baborów ist genauso wie die Strecke stillgelegt, aber im Ortsteil Nesselwitz gibt es noch einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Katowice–Legnica.

Geschichte

Für das Jahr 1532 ist Rinska als Ortsname überliefert.

Im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts erlebte der Ort einen Aufschwung. Reinschdorf lag an der Chaussee von Leobschütz zur Stadt Cosel, deren Oderhafen sich zu einem der größten Binnenhäfen des Deutschen Reiches entwickelte. 1864 wurde in Reinschdorf eine Rübenzuckerfarbik mit zwei Dampfmaschinen angelegt. 1882 folgte der Anschluss an das Eisenbahnnetz. Die Strecke Cosel–Bauerwitz wurde nach Beschädigung durch das Oderhochwasser 1997 nicht mehr instand gesetzt und teilweise rückgebaut.

Seit 1742 gehörte Reinschdorf zu Preußen und war 1816 dem Landkreis Cosel zugeordnet worden. Kirchlich gehörte der Ort bis zur Gründung einer eigenen Pfarrei 1928 zur Stadtpfarre St. Sigismund zu Cosel. 1861 wurde im Ort eine neugotische Kapelle errichtet. Eine eigene Kirche erhielt der Ort jedoch erst in den Jahren 1924 bis 1926. Die heutige Pfarrkirche St. Urban wurde zwischen 1979 und 1980 neu errichtet.

Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 wurden in Reinschdorf 940 Stimmen (87,6 %) für den Verbleib bei Deutschland abgegeben, 133 Stimmen waren für den Anschluss an Polen. Folglich verblieb das Dorf in der Weimarer Republik.

Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel der Ort 1945 als Reńska Wieś an Polen und ist seit 1973 Gemeindesitz.

Da nicht alle deutschen Bewohner flohen oder vertrieben wurden, konnte sich in der Gegend eine deutsche Minderheit halten. Seit 2006 gilt die Gemeinde Reinschdorf offiziell als zweisprachig (Deutsch und Polnisch). Laut der letzten Volkszählung in Polen 2002 sind 34,93 % der Einwohner Deutsche, weitere 2,58 % bezeichneten sich als „Schlesier“ und 5,9 % machten keine Angaben zu ihrer Nationalität. Zum 11. Januar 2011 führte die Gemeinde zusätzlich amtliche deutsche Ortsnamen ein.

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahlen von Reinschdorf:

Jahr Einwohner
1844821
1855759
1861908
Jahr Einwohner
19101.688
19332.135
19392.346
Commons: Reinschdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Vgl. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845
  2. Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865
  3. Vgl. diecezja.opole.pl; abger. am 1. November 2008
  4. Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung (Memento vom 8. November 2009 im Internet Archive) abgerufen am 6. Februar 2011
  5. Vgl. Polnisches Statistisches Amt (Memento des Originals vom 4. Oktober 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  6. Quelle: Polnisches Innenministerium
  7. Quellen der Einwohnerzahlen:
    1844: – 1855, 1861: – 1910: – 1933, 1939: Michael Rademacher: Landkreis Cosel. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 25. Mai 2023.
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