Renate Hansen Reinsve (* 24. November 1987 in Solbergelva, Nedre Eiker) ist eine norwegische Schauspielerin.

Leben

Renate Reinsve studierte von 2009 bis 2013 Schauspiel an der zur Kunsthochschule Oslo gehörenden Norwegischen Nationalen Theaterakademie (Statens teaterhøgskole). Nach Abschluss ihrer Ausbildung begann sie ihre Karriere am Trøndelag Teater in Trondheim, wo sie 2013 in Peer Gynt debütierte. Für ihre Darstellung der Lehrerin in Der Besuch der alten Dame von Friedrich Dürrenmatt wurde sie 2014 mit dem Theaterpreis Heddaprisen für die beste weibliche Nebenrolle ausgezeichnet. 2015 war sie für ihre Darstellung der Maja Rubek in Ibsens Wenn wir Toten erwachen erneut für den Heddaprisen für die beste weibliche Nebenrolle nominiert und stand unter anderem als Ophelia in Hamlet am Trøndelag Teater auf der Bühne. Im selben Jahr war sie im Horrorfilm Villmark Asylum – Schreie aus dem Jenseits als Synne zu sehen.

2016 wechselte sie ans Det Norske Teatret in Oslo, wo sie beispielsweise als Frøya in einer Bühnenfassung der Edda und 2018 als Ismene in Antigone von Sophokles auf der Bühne stand. Ebenfalls 2016 wurde sie für ihre Rolle der Line in der Tragikomödie Welcome to Norway von Rune Denstad Langlo für den Filmpreis Amanda in der Kategorie Beste weibliche Nebenrolle nominiert. Im Kinderfilm Knerten und das große Weihnachtsabenteuer (2017) von Andreas J. Riiser mit Filip Mathias Eide als Lillebror spielte sie dessen Mutter. 2018 gehörte sie in der NRK1-Fernsehserie Almost Grown Up als Siri zur Hauptbesetzung.

In dem bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2021 im Wettbewerb um die Goldene Palme uraufgeführten Spielfilm Der schlimmste Mensch der Welt von Joachim Trier übernahm sie an der Seite von Anders Danielsen Lie und Herbert Nordrum die weibliche Hauptrolle der Julie. Dies brachte ihr den Darstellerpreis des Festivals ein. Zuvor hatte sie 2011 im bei den 64. Filmfestspielen von Cannes in der Reihe Un Certain Regard uraufgeführten zweiten Teil Oslo, 31. August von Triers „Oslo-Trilogie“ als Renate eine Nebenrolle. In der deutschsprachigen Fassung wurde sie von Anne Düe synchronisiert.

Im Jahr 2022 wurde sie in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) berufen, die alljährlich die Oscars vergibt.

Filmografie (Auswahl)

  • 2011: Oslo, 31. August
  • 2012: Kompani Orheim
  • 2015: Kvinner i for store herreskjorter
  • 2015: Skyggene av byen – Pilot (Kurzfilm)
  • 2015: Mysteriet på Sommerbåten (Fernsehserie)
  • 2015: Villmark Asylum – Schreie aus dem Jenseits (Villmark 2)
  • 2015: Jung & vielversprechend (Unge lovende, Fernsehserie, Episode 1x01)
  • 2016: Welcome to Norway
  • 2017: Små, søte kaker (Kurzfilm)
  • 2017: Knerten und das große Weihnachtsabenteuer (Ekspedisjon Knerten)
  • 2018: Almost Grown Up (Nesten voksen, Fernsehserie, 3 Episoden)
  • 2018: Roeng (Fernsehserie, 10 Episoden)
  • 2018: De Hensynsløse (Kurzfilm)
  • 2017–2019: Best: Før (Fernsehserie, 23 Episoden)
  • 2018: Phoenix (Føniks)
  • 2018–2021: Hvite gutter (Fernsehserie, 13 Episoden)
  • 2020: The Affected (Kurzfilm)
  • 2021: Der schlimmste Mensch der Welt (Verdens verste menneske)
  • 2022: Ida tar ansvar (Fernsehserie Episode 1x07)

Auszeichnungen und Nominierungen

Amanda-Filmpreis

British Academy Film Awards

Europäischer Filmpreis

Heddaprisen (Theaterpreis)

Internationale Filmfestspiele von Cannes

London Critics’ Circle Film Award

Online Film Critics Society Awards

Satellite Awards

Commons: Renate Reinsve – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 6 7 8 Lillian Bikset: Renate Reinsve. In: Store norske leksikon. Abgerufen am 10. Juli 2021 (norwegisch).
  2. 1 2 3 4 5 Renate Reinsve. In: trondelag-teater.no. Abgerufen am 10. Juli 2021.
  3. 1 2 Heddaprisen: Vinnere 2014. In: heddaprisen.no. Abgerufen am 10. Juli 2021 (norwegisch).
  4. 1 2 Heddaprisen: Nominerte 2015. In: heddaprisen.no. Abgerufen am 10. Juli 2021 (norwegisch).
  5. 1 2 Renate Reinsve. In: Fernsehserien.de. Abgerufen am 10. Juli 2021.
  6. 1 2 Renate Reinsve. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 10. Juli 2021.
  7. Renate Reinsve. In: detnorsketeatret.no. Abgerufen am 10. Juli 2021 (norwegisch).
  8. 1 2 Gaute Zakariassen: Amanda 2016: «Bølgen» er årets norske kinofilm. In: nrk.no. 26. August 2016, abgerufen am 10. Juli 2021 (norwegisch).
  9. Borgvald Moen: Renate Reinsve i ny NRK-komiserie. In: dt.no. 30. Dezember 2017, abgerufen am 10. Juli 2021 (norwegisch).
  10. Goldene Palme zum zweiten Mal an Frau. In: ORF.at. 17. Juli 2021, abgerufen am 17. Juli 2021.
  11. Renate Reinsve. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 10. Juli 2021.
  12. Michael Meyns: Kritik zu The Worst Person In The World: Die Generation der zu vielen Möglichkeiten. In: Filmstarts.de. 10. Juli 2021, abgerufen am 10. Juli 2021.
  13. Vera Kaufman Brunstad: Renate Reinsve: Cannes-debut. In: dagbladet.no. 8. Juli 2021, abgerufen am 10. Juli 2021 (norwegisch).
  14. Academy invites 397 to Membership. In: oscars.org, 28. Juni 2022 (abgerufen am 29. Juni 2022).
  15. Bjørn Sveen: Amanda: Dette er vinnerne. In: dagbladet.no, 20. August 2022. (Norwegisch)
  16. European Film: Nominations 2021. In: europeanfilmawards.eu, 9. November 2021; abgerufen am 9. November 2021.
  17. Alex Ritman: London Critics’ Circle Film Awards: ‘Power of the Dog’ Leads Pack of Nominees. In: hollywoodreporter.com. 16. Dezember 2021, abgerufen am 17. Dezember 2021 (englisch).
  18. 2021 Awards (25th Annual). Online Film Critics Society, 24. Januar 2022, abgerufen am 2. Juli 2022 (englisch).
  19. Jeremy Fuster: ‘Power of the Dog’ and ‘Belfast’ Lead Nominations for IPA Satellite Awards. In: thewrap.com. 1. Dezember 2021, abgerufen am 2. Dezember 2021 (englisch).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.