Rennrodel-Weltmeisterschaften 2007
Männer Frauen
Sieger
Einsitzer Deutschland David Möller Deutschland Tatjana Hüfner
Doppelsitzer Deutschland Leitner/Resch
Teamstaffel Deutschland Deutschland
David Möller
Silke Kraushaar-Pielach
Patric Leitner/
Alexander Resch

Die 39. Rennrodel-Weltmeisterschaften auf der Kunstbahn fanden vom 2. bis zum 4. Februar 2007 im österreichischen Innsbruck-Igls statt und bildeten den Höhepunkt der Rennrodel-Weltcupsaison 2006/07.

Die Weltmeisterschaften wurden zu einem Triumph der deutschen Rennrodler, die alle vier Wettbewerbe gewannen und zusätzlich eine Silber- und zwei Bronzemedaillen errangen. Damit gewann die deutsche Mannschaft die Hälfte aller zu vergebenden Medaillen.

Teamwettbewerb

Zum die Weltmeisterschaften eröffnenden Mannschaftswettbewerb traten am 2. Februar 13 Nationen an. Deutschland wurde erwartungsgemäß und überlegen Sieger. In allen drei Läufen fuhren die deutschen Athleten die Bestzeiten. Leitner/Resch sowie Möller gewannen anschließend auch bei ihren Einzelstarts, Kraushaar-Pielach wurde aufgrund eines Fahrfehlers nur Dritte. Italien konnte aufgrund eines starken Zöggeler die gastgebenden Österreicher noch vom zweiten Rang verdrängen. Kanada wurde disqualifiziert.

Männer – Einsitzer

Rang Name Land Zeit
1.David Möller Deutschland1:38.052
2.Armin Zöggeler Italien  + 0.007
3.Jan Eichhorn Deutschland  + 0.111
4.Albert Demtschenko Russland  + 0.423
5.Stefan Höhener Schweiz  + 0.465
6.Reinhold Rainer Italien  + 0.478
7.Mārtiņš Rubenis Lettland  + 0.492
8.Wiktor Kneib Russland  + 0.676
9.Felix Loch Deutschland  + 0.694
10.Wilfried Huber Italien  + 0.726
11.Johannes Ludwig Deutschland  + 0.802
12.Daniel Pfister Österreich  + 0.806
13.Bengt Walden Schweden  + 0.930
14.David Mair Italien  + 0.974
15.Gregory Carigiet Schweiz  + 0.976
16.Guntis Rēķis Lettland  + 1.007
17.Christian Eigentler Österreich  + 1.052
18.Tony Benshoof Vereinigte Staaten  + 1.064
19.Wolfgang Kindl Österreich  + 1.104
20.Martin Abentung Österreich  + 1.110
21.Shigeaki Ushijima Japan  + 1.117
22.Jeff Christie Kanada  + 1.187
23.Jozef Ninis Slowakei  + 1.345
24.Adam Rosen Vereinigtes Königreich  + 1.381
25.Ian Cockerline Kanada  + 1.569
26.Kirill Serikow Russland  + 0.975
27.Mark Hatton Vereinigtes Königreich  + 0.990
28.Christopher Mazdzer Vereinigte Staaten  + 1.027
29.Walter Marx Slowakei  + 1.035
30.Stepan Fjodorow Russland  + 1.069
31.Jakub Hyman Tschechien  + 1.077
32.Sam Edney Kanada  + 1.124
33.Matt McMurray Kanada  + 1.247
34.Lukáš Brož Tschechien  + 1.308
35.Valentin Crețu Rumänien  + 1.341
36.Tonnes Stang Rolfsen Norwegen  + 1.394
37.Ondřej Hyman Tschechien  + 1.400
38.Maciej Kurowski Polen  + 1.492
39.Gi-Ro Lee Südkorea  + 1.572
40.Lukasz Firlej Polen  + 1.680
41.Peter Iliev Bulgarien  + 1.743
42.Manfred Heinzelmaier Belgien  + 1.819
43.Yong Lee Südkorea  + 1.975
44.Bogdan Macovei Moldau  + 2.154
45.Iwan Jordanow Bulgarien  + 2.302
46.Johan Yamaura Japan  + 2.337
47.William Lorentzen Norwegen  + 2.349
48.Grega Hacin Slowenien  + 2.611
49.Dzemal Pandza Bosnien und Herzegowina  + 2.630
50.Werner Höger Venezuela  + 2.729
51.Branimir Tesulov Kroatien  + 3.266
52.Anel Papic Bosnien und Herzegowina  + 3.668
--Thomas Girod Frankreich  disq.

Wie es sich durch den Saisonverlauf vor der Weltmeisterschaften abgezeichnet hatte, wurde das Finale der Männer im Einsitzer zu einem Duell zwischen dem Italiener, amtierenden Weltmeister und Weltcupführenden Armin Zöggeler und dem deutschen Herausforderer David Möller. Zöggeler ging als Favorit an den Start, nachdem er die Saison weitestgehend dominierte und zudem der erfahrene Starter war. Am Vortag konnte Möller Zöggler allerdings noch um zwei Hundertstelsekunden schlagen. Möller setzte sich am Ende äußerst knapp mit sieben Hundertstel Sekunden Vorsprung durch und wurde zum zweiten Mal nach 2004 Weltmeister. Komplettiert wurde das gute deutsche Ergebnis durch einen überraschenden dritten Platz von Jan Eichhorn, der als Einziger Starter in die Nähe der Zeiten der beiden Erstplatzierten kam.

Mit Stefan Höhener hatte die Schweiz das erste Mal seit langem einen Starter der sich gut platzieren konnte. Die Athleten aus dem gastgebenden Österreich konnten sich nicht unter den besten 10 platzieren, was aber auch daran lag, dass das die österreichische Mannschaft sich zu dieser Zeit in einer Umbruchsphase befand und die nachrückenden jungen Sportler noch nicht beständig genug waren. Italien feierte eine gute Mannschaftsleistung. So platzierten sich neben dem Vizeweltmeister Zöggeler auch Reinhold Rainer als sechster und der Altmeister Wilfried Huber unter den besten Zehn. Übertroffen wurde diese Mannschaftsleistung nur durch die der Deutschen, die neben den Medaillengewinnern auch noch die Nachwuchshoffnungen Felix Loch auf dem neunten und Johannes Ludwig af dem elften Rang platzierten.

Einige Sportler, wie der US-Amerikaner Tony Benshoof (18.) oder der Österreicher Martin Abentung (20.) enttäuschten oder konnten zumindest die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen. Ein mediales Echo fand auch die Teilnahme mehrerer „Exoten“, wie die des für Belgien startenden Manfred Heinzelmaier (42.), der in den 1980er Jahren zum A-Kader der österreichischen Rennrodler gehörte, oder des für Venezuela startenden Werner Höger (50.).

Nach dem ersten Durchgang qualifizierten sich nur die besten 25 Starter des ersten Durchgangs für den finalen zweiten Lauf.

Männer – Doppelsitzer

Rang Name Land Zeit
1.Patric Leitner
Alexander Resch
 Deutschland1:19.285
2.Markus Schiegl
Tobias Schiegl
 Österreich  + 0.116
3.Mark Grimmette
Brian Martin
 Vereinigte Staaten  + 0.215
4.Andreas Linger
Wolfgang Linger
 Österreich  + 0.244
5.Christian Oberstolz
Patrick Gruber
 Italien  + 0.248
6.Gerhard Plankensteiner
Oswald Haselrieder
 Italien  + 0.264
7.André Florschütz
Torsten Wustlich
 Deutschland  + 0.355
8.Peter Penz
Georg Fischler
 Österreich  + 0.381
9.Tobias Wendl
Tobias Arlt
 Deutschland  + 0.407
10.Juris Šics
Andris Šics
 Lettland  + 0.488
11.Michail Kusmitsch
Juri Wesjolow
Russland  + 0.651
12.Chris Moffat
Mike Moffat
 Kanada  + 0.693
13.Ivan Newerschitski
Wladimir Prochorow
Russland  + 0.937
14.Hans Peter Fischnaller
Klaus Kofler
 Italien  + 1.036
15.Leo Horvath
Jozef Kuchar
 Slowakei  + 1.311
16.Wladislaw Juschakow
Wladimir Machnutin
Russland  + 0.724
17.Preston Griffall
Dan Joye
 Vereinigte Staaten  + 0.788
18.Andrij Kis
Jurij Haiduk
Ukraine  + 0.855
19.Antonín Brož
Lukáš Brož
 Tschechien  + 1.021
20.Oleh Scherebyzkyj
Roman Jaswinskyj
Ukraine  + 1.041
21.Lukasz Lewczuk
Adam Wanielista
 Polen  + 1.062
22.Marcin Piekarski
Grzegorz Piekarski
 Polen  + 1.094
23.Takahisa Oguchi
Masaki Toshiro
 Japan  + 1.418
24.Eugen Radu
Marian Lăzărescu
 Rumänien  + 1.644
25.Cosmin Chetroiu
Ionuț Țăran
 Rumänien  + 1.672
26.Oskars Gudramovičs
Pēteris Kalniņš
 Lettland  + 1.843

Nach dem ersten Lauf durften im zweiten Lauf nur noch die besten 15 Doppel des ersten Durchgangs antreten.

Frauen

Rang Name Land Zeit
1.Tatjana Hüfner Deutschland1:19.808
2.Anke Wischnewski Deutschland  + 0.140
3.Silke Kraushaar-Pielach Deutschland  + 0.172
4.Natalie Geisenberger Deutschland  + 0.284
5.Erin Hamlin Vereinigte Staaten  + 0.321
6.Natalja Jakuschenko Ukraine  + 0.478
7.Nina Reithmayer Österreich  + 0.484
8.Julia Clukey Vereinigte Staaten  + 0.667
9.Ashley Hayden Vereinigte Staaten  + 0.696
10.Lilia Ludan Ukraine  + 0.727
11.Courtney Zablocki Vereinigte Staaten  + 0.764
12.Martina Kocher Schweiz  + 0.778
13.Veronika Halder Österreich  + 0.788
14.Anna Orlova Lettland  + 0.828
15.Alexandra Rodionowa Russland  + 0.859
16.Ewelina Staszulonek Polen  + 0.907
17.Maija Tīruma Lettland  + 0.949
18.Meaghan Simister Kanada  + 0.995
19.Julia Anaschkina Russland  + 1.049
20.Sarah Podorieszach Italien  + 1.060
21.Sandra Gasparini Italien  + 0.565
22.Madoka Harada Japan  + 0.594
23.Maryna Halajdschjan Ukraine  + 0.624
24.Alex Gough Kanada  + 0.635
25.Veronika Sabolová Slowakei  + 0.727
26.Michaela Kammerer Italien  + 0.819
27.Jana Sisajova Slowakei  + 0.874
28.Petra Kaprasová Tschechien  + 0.965
29.Xenija Zyplakowa Russland  + 0.966
30.Barbara Pilih Slowenien  + 1.087
31.Romana Novakova Slowakei  + 1.100
32.Raluca Strămăturaru Rumänien  + 1.144
33.Mihaela Chiraș Rumänien  + 1.272
34.Natalia Chorewa Russland  + 1.834
35.Nina Cebin Slowenien  + 2.528
--Hannah Campbell-Pegg Australien  DNF

Nach dem ersten Durchgang schieden alle Starterinnen ab dem 21. Rang für den zweiten Durchgang aus.

Wie schon mehrfach zuvor konnten alle deutschen Starterinnen das restliche Feld hinter sich lassen. Überraschend konnte Tatjana Hüfner gewinnen, die große Favoritin Silke Kraushaar-Pielach wurde Dritte. Die deutsche Nachwuchshoffnung Natalie Geisenberger wurde Vierte. Nach den deutschen Starterinnen waren die Frauen aus den USA am erfolgreichsten. Nina Reithmayer konnte die österreichischen Farben als Siebte hochhalten. Die Schweizer Starterinnen konnten sich nicht unter den besten Zehn platzieren.

Medaillenspiegel

Platz Land Gold Silber Bronze Gesamt
1.  Deutschland 4 1 2 7
2.  Italien 0 2 0 2
3.  Österreich 0 1 1 2
4.  Vereinigte Staaten 0 0 1 1
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