Reul war ein Unternehmen der Steinindustrie in Kirchenlamitz im Fichtelgebirge. Es wurde 1909 von Andreas Reul sen. als Aktiengesellschaft gegründet. Das Unternehmen war weltweit aktiv und zählte zu den größten Steinindustriefirmen in Deutschland. Reul existierte von 1909 bis 1996.
Firmengeschichte
Andreas Reul hatte im Jahre 1890 die Firma W. Franke & Reul gegründet, die eine Steinschleiferei und ein Granitwerk als Aktiengesellschaft betrieb. Bereits im Jahre 1906 zählte die Reul AG 200 Arbeitnehmer. Die Firma W. Franke & Reul wurde 1909 an die neu gegründete Steinindustriefirma Grasyma verkauft.
Nach Andreas Reul sen. übernahm Andreas Reul jun. die Firma. Ihm folgte der Direktor Adolf Reul mit dem Konsul Roland Smekens, die die Gesamt-Aktiengesellschaft und das Werk I in Niederlamitz führten, während das Werk II in Kirchenlamitz in den Händen von Ingenieur Hans Reul lag.
Die Firma besaß im Jahre 1965 mehrere Steinbrüche wie zum Beispiel für Kösseine-Granit und Epprechtstein-Granit im Fichtelgebirge.
Roland Reul-Smekens war der letzte Direktor von Reul. Im Jahre 1986 endete die Ära der Firma Reul im Familienbesitz, denn die Heidelberger Zement Aktiengesellschaft übernahm neben dieser Firma zwei weitere Firmen und führte sie in einer Holding zusammen: Die Firma Teich in Kelheim und Marmorindustrie Kiefer in Kiefersfelden und benannte sie in Kiefer-Reul-Teich um.
Im Jahre 1996 wurde die Firma Kiefer-Reul-Teich liquidiert und damit erlosch auch die Firma Reul.
Arbeiten bis 1965 (Auswahl)
Deutschland
- Wandverkleidung und Treppe der Tiefgarage am Nationaltheater in München: Epprechtstein-Granit
- Wandverkleidung des Kreishauses Münster: Gotenrot-Granit
Ausland
- Fassade der United California Bank in Los Angeles: Kleinwenderner-Granit
- Fassade der La Balosise-Versicherung in Luxemburg: Epprechtstein-Granit
- Fassade der Utvegbanki Islands in Reykjavík: Weinberg-Granit
- Fassade der First National City Bank San Juan in Puerto Rico: Labrador-Syenit
Literatur
- Reul Granit Aktiengesellschaft 1909–1965, o. A., (1965)