RhB ABe 4/4 II | |
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ABe 4/4 Nr. 47 im Bahnhof Bernina-Hospiz, 1980er-Jahre | |
Nummerierung: | 41 – 49 |
Anzahl: | 9 |
Hersteller: | SWS, SAAS, BBC |
Baujahr(e): | 1964/65, 1972 |
Achsformel: | Bo′Bo′ |
Spurweite: | 1 000 mm |
Länge über Puffer: | 16 540 mm (41 – 46) 16 886 mm (47 – 49) |
Breite: | 2 650 mm |
Dienstmasse: | 41 t (41 – 46) 43 t (47 – 49) |
Höchstgeschwindigkeit: | 65 km/h |
Dauerleistung: | 680 kW |
Stromsystem: | 1 kV = |
Stromübertragung: | 2 Einholmstromabnehmer |
Sitzplätze: | 1. Klasse: 12 2. Klasse: 24 |
Vorgänger: RhB ABe 4/4 I Nachfolger: RhB ABe 4/4 III, RhB ABe 8/12 |
Als ABe 4/4 II werden bei der Rhätischen Bahn (RhB) die auf der Berninabahn eingesetzten Elektrotriebwagen mit den Betriebsnummern 41 bis 49 (motrice quaranta) bezeichnet.
Die Fahrzeuge wurden in zwei Serien geliefert: Nummern 41–46 in den Jahren 1964/1965, die drei restlichen 1972. Für den mechanischen Teil zeichnete die SWS verantwortlich. Die elektrische Ausrüstung von SAAS und BBC entspricht der bei Gleichstrombahnen jahrzehntelang üblichen Technik: Schützensteuerung und Reihenschlussmotoren. Diese Triebwagen waren die ersten neuen Triebfahrzeuge, die die RhB seit der Fusion 1943 mit der Berninabahn für diese mit Gleichstrom elektrifizierte Strecke beschafft hatte.
Die Triebwagen sind 65 km/h schnell, 41 bis 43 Tonnen schwer und leisten 680 kW. Die Anhängelast beträgt 70 t, womit zwei Triebwagen zusammen die maximale Zughakenlast befördern können. Die Nachserie 47–49 unterscheidet sich lediglich durch die um 35 cm grössere Länge und eine andere Drehgestellbauart. Seit ihrer Indienststellung erfuhren die rot gestrichenen Fahrzeuge keine wesentlichen Änderungen. Sie weisen 12 Sitzplätze in der ersten und 24 in der zweiten Klasse auf.
Die Klemmenspannung der Motoren beträgt 500 Volt. Je zwei Fahrmotoren sind normalerweise dauernd in Serie geschaltet, beim Anfahren sind alle vier Motoren in Serie. Vier Shuntstufen und die Vollfeldstufe gestatten die Geschwindigkeitsregelung in einem weiten Geschwindigkeitsbereich auf wirtschaftliche Weise. Die eingebaute Vielfachsteuerung ermöglichte Doppeltraktion untereinander, mit den Zweikraftloks Gem 4/4 801–802 und auch mit den jüngeren Umrichter-Triebwagen ABe 4/4 III 51–56. Ausserdem können die Triebwagen beim gemeinsamen Einsatz mit einer elektrischen Schneeschleuder Xrotet 9218–19 vom Führerstand der Schleuder aus fernbedient werden.
Nach Ende der Sommersaison 2010 und der Ablieferung von acht Allegra-Triebzügen stellte die RhB die ABe 4/4 II ab. 41, 42 und 45 wurden Anfang November 2010 zum Abbruch überführt, 43 und 44 folgten Mitte Dezember. Zwei Fahrzeuge der zweiten Serie werden hingegen als Diensttriebwagen (anstelle der Xe 4/4 9922–24) weiter verwendet. Triebwagen 46 ist zum Erhalt als historisches Fahrzeug vorgesehen. Im März 2021 erhielt er durch den Club 1889 seine historische Lackierung mit goldenem Zierstreifen zurück.
Farbgebung
Obwohl die Triebwagen immer einen roten Anstrich trugen, hat sich ihr Äusseres über die Jahre entsprechend den bei der RhB jeweils gültigen Standards entwickelt. Die ABe 41–46 hatten bei Ablieferung noch Chromzierleisten, die ABe 47–49 wurden bereits mit aufgemalten Zierleisten geliefert. Diese waren anfänglich golden, später weiss. Der Bahnname war bei allen Triebwagen noch als Abkürzung RhB angebracht. Ab 1973 wurde das damals neue Logo angebracht, ab 1983 der Bahnname in einer der drei offiziellen Sprachen ausgeschrieben daneben gesetzt. Auch die Schriftarten für die technischen Aufschriften wechselten über die Jahre. Als letzte Änderung wurde ab 1988 wie bei den ABe 4/4 III der Zierstreifen tiefer gesetzt und der Kasten darunter "lokomotivmässig" dunkelgrau gestaltet.
Liste der RhB ABe 4/4 II
Betriebsnummer | Inbetriebnahme | Status |
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41 | 1964 | November 2010 abgebrochen |
42 | 1964 | November 2010 abgebrochen |
43 | 1964 | Dezember 2010 abgebrochen |
44 | 1964 | Dezember 2010 abgebrochen |
45 | 1964 | November 2010 abgebrochen |
46 | 1965 | in Betrieb |
47 | 1972 | in Betrieb |
48 | 1972 | Juni 2012 Umzeichnung in Xe 4/4 232 01 |
49 | 1972 | Dezember 2014 Umzeichnung in Xe 4/4 232 02
2015 Umzeichnung in Xe 4/4 272 01 |
Literatur
- Klaus Fader; Bernina-Express.; et al.: Berninabahn : von St. Moritz nach Tirano : auf Meterspur durchs Hochgebirge Stuttgart : Franckh-Kosmos-Verlags-GmbH ; Thun : Ott, cop. 1992, ISBN 3-440-06454-9
- Peter Willen: Lokomotiven der Schweiz 2, Schmalspur Triebfahrzeuge. Orell Füssli, Zürich 1972, keine ISBN
- Wolfgang Finke, Hans Schweers: Die Fahrzeuge der Rhätischen Bahn: Lokomotiven, Triebwagen, Traktoren. In: Wolfgang Finke (Hrsg.): Die Fahrzeuge der Rhätischen Bahn, 1889–1996. Band 3. Schweers + Wall, Aachen 1998, ISBN 3-89494-105-7 (223 S., [eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ]).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ I. Hutter RhB: Verzeichnis historisches Rollmaterial. Hrsg.: Rhätische Bahn.
- ↑ Fredy Pfister: Der «Goldliner» vom Bernina – TW 46 mit Neuanstrich, Club 1889, 24. März 2021