Das Gebäude Rheinallee 34 ist eine Villa im Bonner Stadtbezirk Bad Godesberg, die 1909/10 errichtet wurde. Sie liegt im Ortsteil Godesberg-Villenviertel an der Südseite der Rheinallee Ecke Kronprinzenstraße. Die Villa steht als Baudenkmal unter Denkmalschutz.

Geschichte

Die Villa entstand als Teil des nach 1900 intensiv bebauten Godesberger Villenviertels nach einem Entwurf des ortsansässigen Architekten Willy Maß, der auch als Bauherr auftrat. Nach 1918 bewohnte Maß mit seiner Familie zeitweise das Gebäude.

1954 wurde die Villa Sitz der Kanzlei der Botschaft der Republik Türkei in der Bundesrepublik Deutschland am Regierungssitz Bonn. Sie war in dem Gebäude bis zur Errichtung eines Neubaus im Ortsteil Mehlem Ende der 1960er-Jahre ansässig (→ Botschaft der Republik Türkei (Bonn)). Neuer Nutzer des Anwesens wurde die Botschaft des Tschads, deren Kanzlei hier 1968 ihren Sitz nahm und bis 1979 beheimatet war. 1980 übernahm die Botschaft von Griechenland mit ihrer Kanzlei das Gebäude und nutzte es bis Mitte der 1980er-Jahre. An ihre Stelle trat danach die in der benachbarten Villa Rheinallee 32 ansässige Botschaft von Algerien, um die Liegenschaft zur Erweiterung ihrer Amtsräume zu nutzen (→ Botschaft der Demokratischen Volksrepublik Algerien (Bonn)). Dazu wurden beide Villen baulich durch einen Zwischentrakt miteinander verbunden.

Nach dem mit der Verlegung des Regierungssitzes verbundenen Umzug der algerischen Botschaft 1999/2000 nach Berlin blieb die Villa gemeinsam mit dem Nachbarhaus im Besitz des Staates und war Teil des algerischen Generalkonsulats, bis dieses Ende 2013 nach Frankfurt am Main verlegt wurde. Die beiden Gebäude gehören weiterhin der Demokratischen Volksrepublik Algerien.

Architektur

Die Villa ist zweigeschossig auf unregelmäßigem Grundriss im Heimatstil errichtet. Der straßenseitige Giebel ist in Fachwerk ausgeführt. Die Verbindung zum Nachbarhaus bildet ein eingeschossiger, verglaster Zwischentrakt, der den Eingang aufnimmt.

Commons: Rheinallee 34 – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Denkmalliste der Stadt Bonn (Stand: 15. Januar 2021), S. 46, Nummer A 3145
  2. 1 2 3 Horst Heidermann: 100 Jahre Deutscher Werkbund: Godesberger Spuren. In: Godesberger Heimatblätter: Jahresheft des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e.V., ISSN 0436-1024, Heft 44 (2006), Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg, Bad Godesberg 2007, S. 77–119 (hier: S. 91, 94).
  3. Liste der diplomatischen Missionen und Handelsvertretungen ausländischer Staaten in der Bundesrepublik Deutschland (Stand: 25. September 1968). In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1969 Nr. 4, S. 133, Anlage 1 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,8 MB]).
  4. Auswärtiges Amt (Hrsg.): Liste der diplomatischen Missionen und anderen Vertretungen in Bonn (Stand: Juni 1979)
  5. Auswärtiges Amt (Hrsg.): Liste der diplomatischen Missionen und anderen Vertretungen in Bonn (Stand: Februar 1980, November 1980)
  6. Philipp Eggers, Peter Lichtenberg, Ingrid Hilck: Bund transparent: Parlament, Regierung, Bundesbehörden, Organisation, Gremien, Anschriften, Namen, Verlag Karl Heinrich Bock, Bad Honnef 1985, S. 436.
  7. Bundesministerium des Innern: Die Bundesrepublik Deutschland. Staatshandbuch. Teilausgabe Bund, Carl Heymanns Verlag, 1986, S. 483.
  8. Algerier geben ihr Konsulat auf, General-Anzeiger, 13. März 2014
  9. Walfried Pohl: Die Architektur des Godesberger Villenviertels am Anfang des Jahrhunderts. In: Godesberger Heimatblätter: Jahresheft des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e.V., ISSN 0436-1024, Heft 12/1974, S. 35–47 (hier: S. 43).

Koordinaten: 50° 41′ 15,6″ N,  9′ 49,6″ O

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