Richard Burnier (* 6. August 1826 in Den Haag; † 17. März 1884 in Düsseldorf) war ein in Düsseldorf tätiger niederländischer Landschaftsmaler.
Er entstammte einer Familie Schweizer Hugenotten. Burnier studierte im Zeitraum von 1850 bis 1855 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Johann Wilhelm Schirmer und Andreas Achenbach. Nach dem Studium zog Burnier nach Frankreich, wo er sich unter dem Einfluss von Constant Troyon mit der Landschaftsmalerei im Geiste der Schule von Barbizon beschäftigte. Außerdem hielt er sich in Lüttich und Den Haag auf. 1869 siedelte er dauerhaft nach Düsseldorf um. Von dort aus nahm er an internationalen Ausstellungen teil, etwa auch in Belgien. Seine in New York gezeigten Landschaftsbilder wurden von den Kritikern hoch geschätzt. In den 1870er Jahren pflegte Burnier Kontakte zu Anton Mauve und Jozef Israëls. Wally Moes und Johannes Huygens waren seine Schüler.
Mit seiner aus Großbritannien stammenden Ehefrau Julia Furnivall und seinen Kindern wohnte Burnier seit 1869 in Düsseldorf. 1852 bis 1856 und 1870 bis 1884 gehörte er dem Künstlerverein Malkasten an.
Burnier schuf Landschaftsbilder im Stile der niederländischen Malerei des Barocks mit den Gestalten von Bauern, weidenden Kühen, Windmühlen. Seine Landschaftsmotive stammen aus Holland, den Ardennen und vom Niederrhein. Burnier wird der Haager und der Düsseldorfer Malerschule zugeordnet. Dort wird er als ein Hauptvertreter des Konzepts der Paysage intime angesehen.
Literatur
- Hans Vollmer: Burnier, Richard. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 5: Brewer–Carlingen. E. A. Seemann, Leipzig 1911, S. 269–270 (Textarchiv – Internet Archive).
- Burnier, Richard. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 1/1, Bogen 1–30: Aagaard–Heideck. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891, S. 149 (Textarchiv – Internet Archive).
- M. Jonkman, E. Geudeker: Mythen van het atelier. Werkplaats en schilderpraktijk van de negentiende-eeuwse Nederlandse kunstenaar. Zwolle 2010, S. 51.
- G. H. Marius: De Hollandsche schilderkunst in de negentiende eeuw. ’s-Gravenhage 1920, S. 241.
- Wally Moes: Heilig ongeduld. Amsterdam / Antwerpen 1941, S. 94–103.
- Hermann Alexander Müller: Biographisches Künstler-Lexikon. Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig 1882, S. 87 (retrobibliothek.de).
Weblinks
- Richard Burnier. Auktionsresultate im Portal artnet.de
- Richard Burnier. Datenblatt im Portal rkd.nl
Einzelnachweise
- ↑ Wolfgang Cortjaens: Zwischen Institutionalisierung und individuellem Austausch. Deutsch-belgischer Kulturtransfer am Beispiel der Düsseldorfer Malerschule von 1831 bis 1865. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819–1918. Band 1, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, S. 170.
- ↑ The Nation. 28. November 1872, S. 356.
- ↑ Nicole Roth: Wie modern ist die Düsseldorfer Malerschule? In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule. Band 1, 2011, S. 253.
- ↑ C. Liesegang: Mein Vater Richard Burnier. In: Richard Burnier, 1826–1884. Galerie G. Paffrath, Düsseldorf 1965.
- ↑ Bettina Baumgärtel, Sabine Schroyen, Lydia Immerheiser, Sabine Teichgröb: Verzeichnis der ausländischen Künstler und Künstlerinnen. Nationalität, Aufenthalt und Studium in Düsseldorf. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule. Band 1, 2011, S. 428.