Richard Ladislaus Heschl (* 5. Juli 1824 in Welsdorf bei Fürstenfeld (Steiermark); † 26. Mai 1881 in Wien) war ein österreichischer Anatom.
Leben
Heschl studierte an der Universität Wien und promovierte dort 1849. 1850 wurde er Erster Assistent bei Carl von Rokitansky, 1854 Professor der Anatomie an der medizinisch-chirurgischen Lehranstalt in Olmütz und 1855 Professor der Pathologischen Anatomie an der Jagiellonen-Universität in Krakau.
1861 wurde er Professor an der Grazer medizinisch-chirurgischen Lehranstalt, wo er 1863 zum Ordinarius für Anatomie ernannt wurde. Von 1864 bis 1865 war er Rektor der Universität Graz, wo er ein pathologisch-anatomisches Museum gründete.
1875 wurde er ordentlicher Anatomieprofessor an der Universität Wien.
Nach ihm wurden die „Heschl’sche (Quer-)Windungen“ (lateinisch Gyri temporales transversi; auch: „Heschl’scher Gyrus“) benannt. Die Heschl’schen Windungen befinden sich in der primären Hörrinde.
Schriften
- Compendium der allgemeinen und speziellen pathologischen Anatomie. Braumüller, Wien 1855; urn:nbn:de:bvb:12-bsb10472475-6 (Digitalisat in der Bayerischen Staatsbibliothek).
- Sections-Technik: Anleitung zur zweckmäßigen Ausführung pathologischer Sectionen und zur Abfassung der Befundscheine für Studirende und Praktische Ärzte, besonders Gerichts-Ärzte. Braumüller, Wien 1859.
- Über die vordere quere Schläfenwindung des menschlichen Grosshirns. Braumüller, Wien 1878; urn:nbn:de:gbv:9-g-4879281 (Digitalisat in der Digitalen Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern).
Literatur
- Heschl Richard Ladislaus. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1959, S. 302 f. (Direktlinks auf S. 302, S. 303).