Naturschutzgebiet Rietzer See
NaturregionHavelland
Geographische Lage
Koordinaten52° 21′ 16″ N, 12° 41′ 29″ O
Lage Naturschutzgebiet Rietzer See
GemeindeKloster Lehnin
BundeslandBrandenburg
StaatDeutschland

Das Naturschutzgebiet Rietzer See ist ein 1.133,6 Hektar großes Naturschutzgebiet (NSG) im Land Brandenburg. Das Areal ist seit 1997 Vogelschutzgebiet und seit 2000 als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Lage

Das Naturschutzgebiet gehört zu den europäischen Vogelschutzgebieten und besteht aus dem Netzener See, dem Rietzer See mit dem Moorsee und einer Streng genannten Zwischenniederung. Der Emster Kanal verbindet Rietzer und Netzener See.

Das Naturschutzgebiet liegt in der Gemeinde Kloster Lehnin etwa sechs Kilometer südöstlich der Stadt Brandenburg an der Havel und etwa 24 Kilometer westlich von Potsdam. Nördlich des Gebiets verlaufen die Bundesstraße 1 und die Bahnstrecke Berlin–Magdeburg und südlich die Bundesautobahn 2 jeweils in ost-westlicher Richtung. Westlich verläuft die Bundesstraße 102 in nord-südlicher Richtung, und östlich die Kreisstraße 6940.

Das Gebiet wird von Norden beginnend im Uhrzeigersinn von den Dörfern Gollwitz, Jeserig, Schenkenberg, Trechwitz, Damsdorf, Nahmitz, Netzen, Grebs, Prützke, Schmerzke, Neuschmerzke und Wust umgeben.

Die Nordroute des Bernhardsweges von und nach Lehnin führt im südlichen Bereich des Strengs durch das Schutzgebiet.

Beschreibung

Rietzer See

Kernstück des Naturschutzgebietes ist der Rietzer See mit einer Fläche von zirka 3,24 Quadratkilometern (je nach Wasserstand und nach anderen Quellen 3,21 Quadratkilometer oder 3,27 Quadratkilometer) einschließlich des angrenzenden Moorsee im Nordosten. Der See liegt in den Gemarkungen Rietz, Schenkenberg, Trechwitz und Damsdorf.

Streng

Im südwestlichen Bereich des Strengs befindet sich ein Beobachtungsturm, von dem aus der gesamte Streng beobachtet werden kann.

Panorama in der Abendsonne vom Streng vom Beobachtungsturm aus gesehen.

Netzener See

In der Nähe des Dorfes Netzen gibt es einen Beobachtungsturm zur Vogelbeobachtung am See. Zwischen 22 und 5 Uhr besteht ein Fahrverbot für Sportboote mit Verbrennungsmotor. Das Gebiet gilt als eines der ornithologisch bedeutendsten Brut- und Rastgebiete in Brandenburg.

Fauna

Vögel

Es ist eines der bedeutendsten Brut- und Rastgebiete für Vögel im Land Brandenburg. Bereits seit 1959 wird in diesem Gebiet die Entwicklung der Vogelbestände intensiv beobachtet. Etwa 270 Vogelarten konnten bisher nachgewiesen werden, wobei etwa 160 Arten im Gebiet als Brutvogel nachgewiesen werden konnten. Dazu gehören Eisvogel, Schilfrohrsänger, Weißstorch, Knäkente, Rotmilan, Rohr- und Zwergdommel.

Der Rietzer See und das angrenzende Gebiet ist Durchzugsgebiet für Gänsearten, Wat- und Greifvögel. Der Seeadler ist inzwischen ganzjährig zu beobachten.

Mittlerweile sind die kanalisierten Feuchtwiesen am Streng zu einem Ruhe- und Schlafplatz für Kraniche geworden.

Andere Tierarten

Seit 2006 gibt es Biber. Hervorzuheben ist die wiederholte Sichtung der scheuen Fischotter.

Seit 2008 beweiden Wasserbüffel eine Salzwiese in der Nähe von Schenkenberg.

Flora

Hervorzuheben sind sogenannte Binnensalzstellen mit ihrer typischen Salzflora und die kleinflächig vorkommenden Kalktrockenrasen am Seeufer. Zu den besonders geschützten Arten gehören unter anderem der Fieberklee, das Sumpfknabenkraut, das Strandtausendgüldenkraut und die Prachtnelke.

Am Holzberg bei Rietz treten wertvolle Sandtrockenrasen auf.

Commons: Naturschutzgebiet Rietzer See – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bernhardsweg Nordroute - Pilgerweg Lehnin, outdooractive.com, abgerufen am 17. Oktober 2017
  2. Google Maps. Abgerufen am 5. Juli 2017.
  3. BRANDENBURGVIEWER. Abgerufen am 5. Juli 2017.
  4. 1 2 Gertfred Sohns: Das Naturschutzgebiet „Rietzer See“, Naturschutzbund Deutschland, abgerufen am 17. Oktober 2017
  5. Naturschutzgebiet Rietzer See beim Brandenburger Umweltministerium abgerufen am 27. Dezember 2015
  6. Zugvögel in Brandenburg: Wo die Kraniche rasten - Rietzer See, Region Potsdam-Mittelmark, berlin.de. abgerufen am 17. Oktober 2017
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