Synthesizer | |
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Allgemeines | |
Name | D-50 |
Hersteller | Roland |
Klangsynthese | digital, LA-Synthese |
Zeitraum | 1987–1990 |
Preis (Erscheinungsjahr) | ca. 4000 DM (entspr. 2023 inflationsbereinigt rd. 4100 EUR) |
Eigenschaften | |
Polyphon | ja, 16 bzw. 8 |
Multitimbral | ja, 2 |
Filter | Tiefpass mit Resonanz (digital) |
LFO | 6 |
Tasten | 61, anschlagsdynamisch mit Aftertouch |
Int. Spielhilfen | Pitch-, Modulations-Joystick |
Ext. Controller | 2 Pedale, 2 Schalter |
Effekte | Chorus, Hall, Echo |
Schnittstelle(n) | MIDI |
Sequenzer | – |
D/A Wandler | Burr-Brown PCM54HP 16 Bit |
Samples | 100 (8 Bit) |
ROM | 0,5 MB |
RAM | – |
Ext. Speicher | Speicherkarte |
Der D-50 ist ein digitaler Synthesizer aus den 1980er Jahren der Firma Roland.
Geschichte
Der D-50 mit 61 Tasten und maximal 16 Stimmen Polyphonie (Single/Dual/Split Play Mode) wurde als Konkurrent zum Yamaha DX7 von der Roland Corporation 1987 auf den Markt gebracht. Er wurde zu einem begehrten Synthesizer der 1980er Jahre und ist neben dem DX7 und Korg M1 einer der meistverkauften.
Klangerzeugung
Der D-50 basiert auf der von Roland so bezeichneten LA-Synthese. Die LA-Synthese nutzt den Effekt, dass das menschliche Ohr besonders die ersten Sekundenbruchteile eines Klanges wahrnimmt. Konzeptionell werden daher kurze Samples (8 Bit) für den Attack mit einer Klangerzeugung auf der Grundlage verschiedener Basis-Wellenformen gemischt. Ein Großteil der Klangerzeugung entspricht dem Aufbau der subtraktiven Synthese, die wesentlich einfacher zu verstehen ist als die komplexere FM-Synthese des DX7. Zudem ist der D-50 zum Zeitpunkt seiner Präsentation einer der ersten Synthesizer mit eingebautem Effektgerät (Chorus, Hall, Echo) sowie einem Equalizer.
Programmeinstellungen werden auf drei Ebenen mit unterschiedlichem Geltungsbereich vorgenommen:
Geltungsbereich | Einstellungen im jeweiligen Geltungsbereich |
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Gesamtes Programm („Patch“) |
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Teiltöne („Tones“),
wahlweise ein oder zwei pro Patch |
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Klangbausteine („Partials“),
je zwei pro Tone (bis zu vier insgesamt) |
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Mit der Struktur wird je Teilton festgelegt, ob die zugeordneten Partials aus dem PCM- oder Synthesizer-Sound-Generator aufgerufen werden und ob die Partials durch einen Ringmodulator gemischt oder parallel ausgegeben werden.
Der Synthesizer-Sound-Generator stellt die Wellenformen Rechteck bzw. Sägezahn zur Verfügung. Zur weiteren Klangformung stehen eine Pulsbreitenmodulation und ein resonanzfähiges Tiefpassfilter zur Verfügung.
Der PCM-Sound-Generator enthält 100 Wellenformen. Hiervon entfallen:
- 47 auf Attack-/Transienten-Wellenformen
- 29 auf Loops (einschließlich 7 Obertonspektren) und
- 24 auf Kombinationen aus den vorangehenden PCM-Klängen
PCM-Wellenformen können nicht gefiltert werden.
Den „Pizzagogo“-Sound des D-50 etwa kann man z. B. auf Orinoco Flow von Enya hören.
Handhabung
Die Dateneingabe erfolgt entweder menügesteuert und unterstützt von einem Joystick oder über das damals optional erhältliche Programmiergerät Roland PG-1000, das mit vielen Schiebereglern den Vorgang stark vereinfacht. Ebenfalls weitaus übersichtlicher als via Display ist die Arbeit mit Editor-Programmen, die meist auch eine externe Speichermöglichkeit für die Klänge bieten. Die internen 64 Speicherplätze für eigene Klänge sind mit der batteriegestützten Speicherkarte Roland M256 um weitere 64 erweiterbar. Von Roland waren außerdem fünf ROM-Karten PN-D50-00 bis PN-D50-04 mit jeweils 64 verschiedenen Klängen erhältlich, wobei die erste Karte die Werkssounds des D-50 enthielt.
Für den D-50/D-550 ist eine Erweiterung der Firma Musitronics namens M.EX D-50/D-550 Expansionboard erhältlich, die einen bis zu 8-fachen multitimbralen Betrieb erlaubt, 128 zusätzliche Speicherplätze liefert und das Midi-Timing verbessert.
Varianten
Die Rack-Variante des D-50 ist der D-550. Mit den Synthesizern D-10, D-20 sowie dem Rack-Modul D-110 kamen 1988 preiswerte Varianten des D-50 auf den Markt, die weniger leistungsfähig sind. Einige Sounds und Erweiterungskarten sind teilweise kompatibel mit dem D-50. Der D-50 wurde 1990 durch den etwas anderes konzipierten D-70 abgelöst. Im Gegensatz zu diesem Nachfolger gilt der D-50 heute als einer der Neo-Klassiker im Bereich digitale Synthesizer.
Literatur
- Roland Corporation (Hrsg.): MIDI Linear Snthesizer D-50 - Bedienungsanleitung BASIC. 1988 (deepsonic.ch [PDF]).
- Roland Corporation (Hrsg.): MIDI Linear Snthesizer D-50 - Bedienungsanleitung ADVANCED. 1988 (deepsonic.ch [PDF]).
Weblinks
- Bernhard Lösener: Roland D-50 (*1987) Synthesizer. Abgerufen am 15. September 2023.
- Vintage Synth Explorer: Roland D50 Daten, Fakten und Abbildung (englisch)
- Vulture Culture: Unveiling the Secrets of the Roland D-50: The Definitive Vintage Synthesizer Sound Design Tutorial. Abgerufen am 16. September 2023 (englisch).
Einzelnachweise
- ↑ DM-Euro-Rechner mit Inflation / Euro-DM-Umrechnung (DM / D-Mark / DMark). Abgerufen am 30. August 2023.
- ↑ Bedienungsanleitung ADVANCED. 1988, S. 22.
- ↑ Bedienungsanleitung ADVANCED. 1988, S. 34.
- ↑ Bernhard Lösener: Roland D-50 (*1987) Synthesizer. Abgerufen am 16. September 2023.
- ↑ Bedienungsanleitung ADVANCED. 1988, S. 6.