Rote Doppelschleiche

Rote Doppelschleiche (Amphisbaena alba)

Systematik
Überordnung: Schuppenechsen (Lepidosauria)
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
ohne Rang: Doppelschleichen (Amphisbaenia)
Familie: Eigentliche Doppelschleichen (Amphisbaenidae)
Gattung: Amphisbaena
Art: Rote Doppelschleiche
Wissenschaftlicher Name
Amphisbaena alba
Linnaeus, 1758

Die Rote Doppelschleiche (Amphisbaena alba) ist eine unterirdisch lebende, beinlose Echse aus der Familie der Eigentlichen Doppelschleichen. Ihre Heimat sind die Regenwälder und Savannen in Panama, Kolumbien, Venezuela, den drei Guayanas, Trinidad, Brasilien, Ecuador, Peru, Bolivien und der Norden Paraguays.

Merkmale

Sie ist, mit einer maximalen Länge von 75 Zentimeter, die größte Doppelschleichenart. Männchen und Weibchen sehen gleich aus. Der Körperbau ist stämmig, die Kopfbreite beträgt bis 2,1 Zentimeter. Die Oberseite adulter Tiere ist dunkel rötlich braun, der Bauch weißlich. Die Anzahl Annuli am Körper beträgt 198–248, am Schwanz 13–21. Die gesamte Anzahl Segmente beträgt 65–87.

Lebensweise

Die Rote Doppelschleiche ist die einzige Doppelschleichenart, deren Lebensweise in einer Feldstudie im brasilianischen Cerrado untersucht wurde. Sie ernährt sich von einer Vielzahl von Gliederfüßern, vor allem von Spinnen, Ameisen, Termiten, Käfern, und Insektenlarven. Manchmal wurde sie in den Bauten von Ameisen, vor allem der Blattschneiderameisen (Atta) gefunden. Auch die Eier werden oft in den Bauten von Ameisen oder Termiten versteckt. Im Unterschied zu anderen Doppelschleichen, die nur kleine Gelege haben, hängen bei der Roten Doppelschleiche acht bis 16 Eier in einem Bündel zusammen.

Rote Doppelschleichen haben, wie alle Arten der Gattung Amphisbaena keine besondere Grabtechnik, sondern drängen die Erde lediglich mit Stößen des abgerundeten Kopfes zur Seite.

Bedroht streckt sie ihren kurzen, kopfartigen, stumpfen Schwanz in die Höhe um vom richtigen Kopf abzulenken. Das Verhalten hat sich wahrscheinlich entwickelt, da der kurze Schwanz nicht mehr, wie bei den Echten Eidechsen an vorgegebenen Sollbruchstellen abgeworfen und später regeneriert werden kann.

Literatur

  • Eric R. Pianka, Laurie J. Vitt: Lizards: Windows to the Evolution of Diversity (Organisms and Environments). University of California Press, 2003, ISBN 0-520-23401-4, S. 190–192.

Einzelnachweise

  1. Amphisbaena alba In: The Reptile Database; abgerufen am 7. Januar 2011.
  2. 1 2 P. E. Vanzolini: A new species of Amphisbaena from the state of Amazonas, Brasil (Reptilia, Amphisbaenia, Amphisbaenidae). In: Memórias do Instituto Oswaldo Cruz. Band 84, Supplement 4, 1989, S. 527 (online; PDF; 238 kB).
  3. P. E. Vanzolini: An aid to the identification of the South American species of Amphisbaena (Squamata, Amphisbaenidae). In: Papéis Avulsos de Zoologia. Band 42, Nr. 15, Universität São Paulo, S. 351–362 (online; PDF; 38 kB).
  4. Guarino R. Colli, Daria S. Zamboni: Ecology of the Worm-Lizard Amphisbaena alba in the Cerrado of Central Brazil. In: Copeia. Nr. 3, American Society of Ichthyologists and Herpetologists, 1999, S. 733–742, (PDF; 3,2 MB (Memento des Originals vom 12. Dezember 2004 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.).
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