Roth Stadt Gelnhausen | |
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Koordinaten: | 50° 12′ N, 9° 9′ O |
Höhe: | 135 (125–177) m |
Fläche: | 4,36 km² |
Einwohner: | 2394 (31. Dez. 2019) |
Bevölkerungsdichte: | 549 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1970 |
Postleitzahl: | 63571 |
Vorwahl: | 06051 |
Roth ist neben Hailer, Haitz, Höchst und Meerholz einer der Stadtteile der Kreisstadt Gelnhausen im osthessischen Main-Kinzig-Kreis.
Geographie
Geografische Lage
Roth liegt in Südhessen. Der zwei Kilometer westlich der Kernstadt Gelnhausen gelegene Ort liegt an der Bahnstrecke Gießen–Gelnhausen (Lahn-Kinzig-Bahn) mit dem Haltepunkt Lieblos, dessen ehemalige Nebenanlagen größtenteils in der Gemarkung Roth liegen, das Empfangsgebäude hingegen liegt in der Gemarkung Lieblos (ein Ortsteil der Gemeinde Gründau). Beide Orte sind miteinander verwachsen. Durch den Ort verläuft die Landesstraße 3333. Im Süden führt die Bundesautobahn 66 vorbei.
Nachbarorte
Nachbarorte sind – von Norden aus im Uhrzeiger Gettenbach und Breitenborn, zwei Ortsteile der Gemeinde Gründau: Es folgt die Kernstadt Gelnhausen, Altenhaßlau, ein Ortsteile von Linsengericht; der Ortsteil Meerholz, sowie das zu Gründau gehörige Lieblos.
Mittelgründau | Gettenbach, Breitenborn | Wirtheim |
Lieblos | Gelnhausen | |
Meerholz, | Altenhaßlau |
Geschichte
Mittelalter
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Roth erfolgte im Jahr 1173 in einer Urkunde des Klosters Selbold unter dem Namen Rode, als es um Abgrenzungen der Besitzungen zwischen dem Kloster Selbold und dem Kloster Meerholz ging. Weitere Erwähnungen folgten unter den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung): Rode (1215), Rode (1248) und Rade (1336). Im Mittelalter war in Roth, ähnlich wie in Gelnhausen, der Weinbau eine Haupteinnahmequelle der Einwohner.
Neuzeit
Bis ins 19. Jahrhundert hatte der Ort Waldrechte (Holz- und Huterechte) im Büdinger Wald. Von 1821 bis 1866 gehörte das Dorf zum kurhessischen, von 1866 bis 1945 zum preußischen Kreis Gelnhausen und von 1945 bis 1970 zum hessischen Landkreis Gelnhausen.
Ab 1920 gab es in dem Ort elektrisches Licht; die Versorgung mit elektrischer Energie erfolgte von der Kinzigmühle in Lieblos aus (Wasserkraft).
Gebietsreform
Am 1. Juli 1970 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Roth im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis als Stadtteil in die Stadt Gelnhausen eingegliedert. Für Roth wurde, wie für alle Stadtteile und die Kernstadt von Gelnhausen, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.
Bevölkerung
Einwohnerentwicklung
Roth: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2019 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 543 | |||
1840 | 587 | |||
1846 | 602 | |||
1852 | 583 | |||
1858 | 545 | |||
1864 | 604 | |||
1871 | 605 | |||
1875 | 597 | |||
1885 | 615 | |||
1895 | 664 | |||
1905 | 760 | |||
1910 | 805 | |||
1925 | 946 | |||
1939 | 1.120 | |||
1946 | 1.434 | |||
1950 | 1.609 | |||
1956 | 1.738 | |||
1961 | 1.683 | |||
1967 | 1.855 | |||
1970 | 1.863 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2007 | 2.427 | |||
2011 | 2.280 | |||
2014 | 2.389 | |||
2019 | 2.394 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: ; Gemeinde Gelnhausen:; Zensus 2011 |
Religionszugehörigkeit
Quelle: Historisches Ortslexikon
• 1885: | 592 evangelische (= 96,26 %), vier katholische (= 0,65 %), 13 jüdische (= 2,11 %) Einwohner |
• 1961: | 1338 evangelische (= 79,50 %), 312 katholische (= 18,56 %) Einwohner |
Politik
Ortsbezirk
Für Roth ist ebenso wie für alle anderen Stadtteile Gelnhausens ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet worden. Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern. (2 SPD, 2 BG, 1 CDU, 1 FDP, 1 Grüne); Ortsvorsteher ist: Ottmar Schütt (SPD).
Infrastruktur und Wirtschaft
Verkehrsanbindung
Bahn
Der westlich der Kernstadt Gelnhausen gelegene Ort hat, mit dem behindertengerecht ausgebauten Bahnhof Gelnhausen an die Kinzigtalbahn Anschluss in die Richtungen Frankfurt am Main nach Westen, wie Fulda nach Osten. Der Regionalexpress Fulda–Frankfurt (RE 50) verkehrt im Stundentakt, hinzu kommt die Regionalbahn Wächtersbach–Frankfurt (RB 51).
Straße
Südlich von Roth verläuft die Bundesautobahn 66, mit dem Anschluss AS 43 Gelnhausen-West. Die durch den Ort verlaufende Landesstraße L 3333 (Leipziger Straße) verbindet mit Lieblos im Westen und Gelnhausen im Osten.
Luftverkehr
Nahe bei Roth, im Westen der Kernstadt Gelnhausen liegt der Flugplatz Gelnhausen. Er ist für Kleinflugzeuge bis 3,5 Tonnen geeignet. Dort starten und landen sowohl Motorflugzeuge, Hubschrauber und Ultraleichtflugzeuge als auch Segelflugzeuge.
Nahverkehr
Ganzjährig verkehren in Roth Busse der KVG. Sie schaffen mit der Linie MKK 62 öffentlichen Verkehrsanschluss zu allen Ortsteilen der Stadt Gelnhausen und zu den Nachbarkommunen. Es gilt der Tarif des Rhein-Main-Verkehrsverbundes.
Kulturdenkmäler
Persönlichkeiten
Mit Roth verbundene Persönlichkeiten
- Adam Bechtold (* 1897-), (genannt Moler Adamsche), Kunstmaler, ist besonders als Landschaftsmaler mit großen Bildformaten in Erinnerung geblieben.
Literatur
- Literatur über Roth nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
- Suche nach Roth (Gelnhausen). In: Archivportal-D der Deutschen Digitalen Bibliothek
Weblinks
- Stadtteil Roth. In: Webauftritt. Stadt Gelnhausen
- Roth, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 Roth, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- 1 2 Zahlen, Daten und Fakten. In: Webauftritt. Stadt Gelnhausen, abgerufen im November 2020.
- ↑ Heinrich Reimer (Hrsg.): Urkundenbuch zur Geschichte der Herren von Hanau und der ehemaligen Provinz Hanau. Band 1 (767 - 1300), Nr. 106, 1891 (uni-duesseldorf.de).
- ↑ Eingliederung der Gemeinden Haitz und Roth in Hreisstadt Gelnhausen, Landkreis Gelnhausen vom 26. Juni 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 28, S. 1406, Punkt 13360 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,7 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 362.
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 94 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Gelnhausen, abgerufen im November 2020.
- ↑ Einwohner 2007 (Memento vom 25. Oktober 2009 im Internet Archive), 2014 (Memento vom 19. Januar 2016 im Internet Archive) In: Webauftritt der Stadt Gelnhausen.
- ↑ Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,9 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom am 11. Juli 2021 . Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Ortsbezirke (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2023. Suche in Webarchiven.) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., aufgerufen am 17. August 2022
- ↑ Hauptsatzung, aufgerufen am 17. August 2022
- ↑ , Autobahn A 66, aufgerufen am 19. September 2022
- ↑ KVG-Busverbindungen (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2023. Suche in Webarchiven.) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., aufgerufen am 19. September 2022
- ↑ „Aus dem Leben von „Moler Adamsche“ - Babbelabend des Archiv- und Geschichtsvereins Roth widmet sich dem Kunstmaler Adam Bechtold“, Gelnhäuser Neue Zeitung, 19. September 2022