Koordinaten: 48° 51′ N,  17′ O

Rue de Passy
Lage
Arrondissement 16.
Viertel Muette
Beginn Rue de Boulainvilliers
Ende Place du Costa Rica
Morphologie
Länge 700 m
Breite 20 m
Geschichte
Benennung 1867
Ursprungsnamen Grande rue de Passy
Route départementale Nr. 2
Kodierung
Paris 7015

Die Rue de Passy liegt im 16. Arrondissement von Paris.

Lage

Die Straße beginnt an der Avenue Paul Doumer und führt als Einbahnstraße zur Place de Costa Rica.

Am Anfang der Straße liegt die Metrostation La Muette mit der Linie . Durch die Straße führt die Buslinie RATP 32.

Namensursprung

Die etwa 700 Meter lange Rue de Passy, damals noch Grande Rue de Passy, war vor der Eingemeindung zu Paris am 1. Januar 1860 die Hauptstraße im alten Dorf Passy.

Geschichte

Die Rue de Passy ist zusammen mit der heutigen Rue Raynouard eine der ältesten Straßen der alten Gemeinde Passy. Ein Weg, der die Gemeinde umging und zum Forêt de Rouvray (Bois de Boulogne) führte, war Ursprung der Straßenführung.

Dieser Weg war eine beliebte Straße der Pariser High Society zum Château de la Muette in der Verlängerung des Cours la Reine, zum Quai de Chaillot (heute Avenue de New York) und zur sehr steil abfallenden Rue de la Montagne (heute Rue Beethoven). Er wurde zur Hauptstraße und nahm den Namen «Grande rue», dann «rue Haute» an, der bis ins 17. Jahrhundert der Name der wichtigeren Rue Raynouard war, wobei die Rue Raynouard den Namen der «rue Basse» annahm, den sie bis 1867 beibehielt. Entlang der Straße wurden mehrere Hôtels particuliers gebaut.

Sehenswürdigkeiten

Früher war die Rue de Passy eine bevorzugte Verbindungsstraße von Paris zum Bois de Boulogne. Mit ihren Luxusboutiquen ist die Rue de Passy eine der ersten Adressen in Paris.

  • Nr. 12: Hier verstarb am 19. Januar 1865 der Anarchist Pierre-Joseph Proudhon.
  • Nr. 64: Zwischen Mai und September 1848 lebte der deutsche Dichter Heinrich Heine in Nummer 64, wo er am 24. Mai 1848 ein Gartenhaus bezogen hatte, wie er seiner Mutter in einem Brief vom 27. Mai 1848 verrät: „Seit drei Tagen bewohne ich ein Gartenhaus in Passy; eine halbe Stunde ist dieser Ort von Paris entfernt. … Ich schreibe Dir diese Zeilen im Freyen, unter einer grünen Laube,… Meine Adresse ist jetzt: H.H., 64 de la grande rue à Passy, près de Paris.“
  • Nr. 80: La grande Épicerie, ein Haus mit Fassadenbegrünung
  • Nr. 80/84: Die Stadt Paris verlangte 1926 einen Rückbau um 8 m.
Zwischen 1842 und 1847 lebte die Familie Busson du Maurier in einem Eckhaus mit Eingang in der Rue de Passy, während die Fenster ihrer Wohnung (französisch au-dessus de l'entresol, dt. über dem Hochparterre) – mit Ausnahme des Salons – entlang der Rue de la Pompe verliefen. Angeblich war diese Wohnung, die als Le Cabinet de Physique bezeichnet wurde, eine ehemalige Schmiedewerkstatt von Louis Seize. Hinter dem Haus befand sich ein Garten, an dessen Ende sich ein grünes Tor befand, das zu einer Privatstraße führte.
Commons: Rue de Passy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Der Heine-Brief in der Puppe; Originale Korrespondenz des Dichters war im Besitz von Anna Seghers (Memento vom 22. Juni 2007 im Internet Archive)
  2. Daphne du Maurier: The Du Mauriers, Heron Books, S. 136
    Anmerkung: Zu jener Zeit fiel das Ende der Rue de Passy noch mit dem Anfang der Rue de la Pompe zusammen, weil die heute zwischen den beiden Straßen verlaufende Avenue Paul Doumer erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts angelegt wurde. Das beschriebene Haus lag vermutlich nordwestlich dieses Scheitelpunktes und somit nur wenige Meter südlich des Hauses, das heute die Nummer 1 der Rue de la Pompe bildet. Über diese Stelle fließt inzwischen der Straßenverkehr der Avenue Paul Doumer. Südlich des Zusammentreffens der Straßen kann das Haus kaum gelegen haben, weil die Rue de la Pompe dort nicht mehr existiert (ihre südliche „Verlängerung“ ist die Rue de Boulainvilliers) und eine Lage nordöstlich der Kreuzung ist insofern wenig wahrscheinlich, weil sich gemäß der weiteren Schilderung von Daphne du Maurier hinter dem rückseitig gelegenen Garten der Bois de Boulogne befand, der westlich der Rue de la Pompe liegt. Die außerdem von ihr erwähnte Privatstraße, die zwischen Garten und Wald lag, dürfte der nach Westen führenden Chaussée de la Muette entsprochen haben, die als „Verlängerung“ der Rue de Passy seinerzeit noch eine Privatstraße mit einem eisernen Eingangstor in unmittelbarer Nähe zur Rue de la Pompe war.
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