Ruine Ortenburg

Ruine Ortenburg

Staat Österreich
Ort Baldramsdorf
Entstehungszeit 1070 bis 1096
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Ruine
Geographische Lage 46° 48′ N, 13° 28′ O
Höhenlage 740 m ü. A.

Die Ruine Ortenburg befindet sich in der österreichischen Ortschaft Unterhaus der Gemeinde Baldramsdorf, westlich von Spittal an der Drau, am unteren Nordabhang des Goldecks und am südöstlichen Rand des Lurnfelds gelegen.

Geschichte

Die Höhenburg ist eine Zwillingsburg, 740 m über dem Meeresspiegel, mit zwei Zugbrücken in zwei Höfen mit gotischer Vorburg und einem romanischen Bergfried. Im dritten Hof befindet sich eine romanisch-gotische Schlosskapelle, ein Wehrturm und der Palas. Erbaut wurde die Anlage von Adalbert, dem Freisinger Vizedom im Lurngau (1070 bis 1096), dessen Sohn Otto sich ab 1141 Graf von Ortenburg nannte. Die älteste urkundliche Erwähnung der Burg stammt aus dem Jahr 1136. Durch das Erdbeben von 1348 wurde die Ortenburg wie andere Kärntner Burgen zerstört oder zumindest beschädigt.

Einst war die Burg Mittelpunkt der mächtigen Kärntner Grafschaft, zu der das ehemalige Stadtgebiet von Teurnia (keltisch-römische Hauptstadt des Binnennoricums und frühchristlicher Bischofssitz), das Drautal von Möllbrücke bis vor Villach und Besitzungen in Oberkrain (um Radmannsdorf) und Unterkrain (am Rande bzw. inklusive der Gottschee) gehörten.

Bündnisse und Bergbau machten die Ortenburger reich; sie sind die Gründer des Spittels 1192 und des Marktes Spittal, besaßen etliche Burgen und waren Verteidiger der Patriarchen gegen Venedig („Schwert Aquileias“) bis zu ihrem Aussterben 1418. Ihre Erben waren die Grafen von Cilli, die ihren kärtnerischen sprich Ortenburger Besitz durch Hauptmänner verwalten ließen, die somit zu großem Einfluss in Kärnten gelangten. Zwischen 1433 und 1456, dem Erlöschen der Cillier, führte Andreas von Graben die Hauptmannschaft Ortenburg. Weiters fungierte er als Burggraf und Burghauptmann der Burg Ortenburg.

Der Name Grafschaft Ortenburg wurde mehrfach vererbt, verliehen und verkauft und blieb bis 1918 bestehen. Mit dem Bau der Burg in Spittal 1527 durch Gabriel von Salamanca-Ortenburg wurde die Ortenburg nur noch Wohnung für Dienstleute. 1662 verkauften die Brüder Widmann die Grafschaft an die Fürsten von Porcia.

1690 ist die Ortenburg durch ein Erdbeben und einen orkanartigen Sturm zerstört worden. Aus Wehrmauern und Sperren wurde am Berghang eine Einsiedelei errichtet. Diese musste dem Neubau (1720–1760) des Klosters – betreut vom Orden der Hieronymitaner – am heutigen Platz weichen. Joseph II. löste den Orden auf. Den Besitz erwarb 1871 Gustav Ritter von Gröller.

Die Marhube mit Wachttürmen und das Areal der Ruine sind seit 1955 im Besitz der Familie Edlinger-Schurian.

Mit der Gründung eines eigenen Vereines im Jahre 1976 wurde die Ruine saniert und für Besucher wieder begehbar gemacht. Der „Verein Helfer der Ortenburg“ in Baldramsdorf sorgt für die Erhaltung der historischen Stätte.

Ehemaliger Verwaltungssitz

Von hier aus verwalteten die Grafen von Ortenburg ihre Oberkärntner und Krainer Besitzungen und das von den Patriarchen von Aquileia in der Mitte des 13. Jahrhunderts als Lehen übertragene urwaldähnliche Gebiet zwischen Reifnitz/Ribnica und Kulpa, das ab den 30er Jahren des 14. Jahrhunderts von weichenden oberkärntnisch-osttirolischen Bauernsöhnen besiedelt wurde und aus dem sich die deutsche Sprachinsel Gottschee entwickelte.

Siehe auch

Literatur

  • Dehio-Handbuch Kärnten. Verlag Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 686 f.
  • Andreas Ahammer: Die Ortenburg – eine ausgedehnte Hanganlage in Oberkärnten. In: Stefanie Lieb (Red.): Burgen im Alpenraum. Herausgegeben von der Wartburg-Gesellschaft zur Erforschung von Burgen und Schlössern e. V., Michael Imhof Verlag, Petersberg 2012, ISBN 978-3-86568-760-9, S. 48–52 (aus der Reihe: Forschungen zu Burgen und Schlössern, Band 14).
Commons: Ruine Ortenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Ortenburg. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl;

Quellen

  1. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 6. April 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. http://opac.geologie.ac.at/wwwopacx/wwwopac.ashx?command=getcontent&server=images&value=BR0064_032_A.pdf
  3. http://emidius.mi.ingv.it/RHISE/ii_20ham/ii_20ham.html
  4. Walther Fresacher: Zur Geschichte des Schlosses Stein, S. 127, in: Carinthia I, Band 3, 1973, von Historischer Verein Kärnten
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