Südpagai
Südpagai (South Pagai) als Teil der Mentawai-Inseln
Gewässer Indischer Ozean
Inselgruppe Mentawai-Inseln
Geographische Lage  2′ S, 100° 21′ O
Länge 55 km
Breite 20 km
Fläche 860,88 km²

Südpagai (indonesisch Pagai Selatan) ist Teil der Mentawai-Inseln, eine zu Indonesien gehörige Inselgruppe rund 130 Kilometer südwestlich von Sumatra.

Geographie

Südpagai ist rund 55 km lang und etwa 20 Kilometer breit. Im Norden, durch die Straße von Sikakap getrennt, liegt die Nachbarinsel Nordpagai, im Süden, sehr viel weiter entfernt, Enggano. Für die beiden Pagai-Inseln wird manchmal auch der Name Pageh verwendet. Die höchste Erhebung auf der flachhügeligen, zum größten Teil mit Urwäldern bedeckten Insel ist der 302 m hohe Gunung Muntai. Einige Siedlungen auf Südpagai sind Seai im Norden, Simakalo und Mapooepooe im Osten, Tiop im Süden sowie Bulasat und Baleraksok im Westen.

Verwaltung

Südpagai bildet (mit Nordpagai) den Distrikt (Kecamatan) Pagai Utara Selatan, der zum 1999 gebildeten Regierungsbezirk (Kabupaten) Mentawai-Inseln mit der Hauptstadt Tua Pejat (auf Sipora) gehört, der seinerseits Teil der Provinz Westsumatra ist.

Bevölkerung

Nach der letzten Eiszeit wurden die Insel durch den steigenden Meeresspiegel von Sumatra getrennt. Vor 1000 v. Chr. wurde Südpagai von Norden über Sipura und Nordpagai besiedelt. Die Bewohner, ebenfalls Mentawai genannt, unterscheiden sich durch Sprache und Brauchtum von den Bewohnern Sumatras. Sie haben komplexe Tätowierungen entwickelt, die zu den ältesten der Welt gehören sollen. Auf Nord- und Südpagai lebten im Jahr 2000 zusammen 20.974 Einwohner. Der Fremdenverkehr hat einen bescheidenen, aber wachsenden Umfang.

Geschichte

Bereits Mitte des 18. Jahrhunderts soll es auf zwei kleinen Inseln im Süden von Südpagai den Versuch einer englischen Ansiedlung gegebene haben, um Muskat oder Pfeffer anzubauen. 1792 erreichte John Crisp mit einem Schiff der Britischen Ostindien-Kompanie die Pagai-Inseln (von ihm Poggy genannt). Er stellte den erstaunlichen Unterschied zwischen den Inselbewohnern und den Einwohnern des nahen Sumatras fest. Erst im Juli 1864 wurde Südpagai Teil von Niederländisch-Ostindien. Doch bis zum 20. Jahrhundert gab es kaum Versuche der Einflussnahme auf der Insel durch die Niederländer.

Ab Mitte der 1990er-Jahre entdeckten australische Surfer mit den anderen Inseln auch Nordpagai für das Surfen.

Erdbeben

Bereits 1797 und 1833 gab es hier starke Seebeben. Nach dem Seebeben im Indischen Ozean 2004 hat die seismische Aktivität unter der Insel stark zugenommen. Nach dem Erdbeben am 12. September 2007 stellten (cGPS-)Stationen auf Südpagai eine Verschiebung von 1,5 Metern nach Südwesten, eine Hebung von 0,6 Metern an der West- und eine Senkung von 0,1 Metern an der Ostküste fest – dabei wurden einige vorgelagerte Inseln vergrößert und sechs neue Inseln entstanden.

Am 11. Februar 2010 ereignete sich 32 km südwestlich von Südpagai erneut ein Seebeben mit 5,2 auf der Richter-Skala. Südwestlich der Insel lag das Epizentrum des Seebebens vom 25. Oktober 2010, das ebenfalls einen Tsunami auslöste, der bis zu 600 Meter ins Inselinnere vordrang.

Fauna

Auf der Insel leben einige endemische Tierarten, darunter der Pagai-Makak, dessen Bestand inzwischen gefährdet ist.

Einzelnachweise

  1. Bing Karten – Anfahrtsbeschreibungen, Verkehrsinfos und Straßenbedingungen. In: bing.com. Abgerufen am 2. Januar 2015.
  2. Narendra S. Bisht: Encyclopaedia of the South East Asian Ethnography. Global Vision, 2004, ISBN 9788187746966, S. 431. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  3. Mentawai (Memento vom 13. September 2008 im Internet Archive) In: mentawaiblue.com
  4. George Pararas-Carayannis: INDONESIA - THE GREAT EARTHQUAKE AND TSUNAMI OF 1833 OFF THE COAST OF CENTRAL SUMATRA. In: drgeorgepc.com. 26. Dezember 2004, abgerufen am 2. Januar 2015.
  5. Emergence of South Pagai Island Observed by SAR. In: gsi.go.jp. 21. Juni 2007, abgerufen am 2. Januar 2015.
  6. Crustal Deformation of Benkulu and Pagai Island Observed by SAR. In: gsi.go.jp. 12. September 2007, abgerufen am 2. Januar 2015.
  7. We Couldn’t Outrun Killer Wave: Villager. (Nicht mehr online verfügbar.) In: thejakartaglobe.com. 28. Oktober 2010, archiviert vom Original am 30. Oktober 2010; abgerufen am 2. Januar 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  8. Siberut National Park (Memento des Originals vom 31. Dezember 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: indonesiatraveling.com
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.